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Renaturierung: Lebensraum Wertach im Fokus

Renaturierung

Lebensraum Wertach im Fokus

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    Das Konzept sieht verschiedene Maßnahmen im Bereich Schwabmünchen bis Inningen vor.
    Das Konzept sieht verschiedene Maßnahmen im Bereich Schwabmünchen bis Inningen vor. Foto: Ivanka Williams-Fuhr

    Schwabmünchen Die Wertach wieder in Einklang mit der Natur zu bringen und dabei die Hochwassergefahr deutlich zu verringern, ist das Ziel des Pilotprojektes „Gewässerumsetzungskonzept Untere

    Untersucht und vorgeschlagen werden dabei unter anderem etwa mögliche Standorte für Uferaufweitungen oder Uferabflachungen, das Einbringen von Todholz- oder Blocksteinstrukturen oder auch das Anlegen von Parallelgewässern zur Wertach. Der aktuelle Stand der Planungen wurde jetzt im Rahmen einer „Planungswerkstatt“ in der Schwabmünchner Stadthalle vorgestellt.

    Gemäß der europäischen Wasserrahmenrichtlinie sieht das Konzept verschiedene Maßnahmen auf rund 20 Flusskilometern der Unteren Wertach im Bereich der Staustufen Schwabmünchen bis Inningen vor, um die ökologische und biologische Vielfalt des Flusses wieder herzustellen.

    „Besonderen Wert wird auf die frühzeitige Einbindung und enge Zusammenarbeit von Fachbehörden, Kommunen, örtlichen Naturschutz- und Fischereivereinen sowie vor allen der Öffentlichkeit gelegt“, sagte Ralf Klocke, Leiter des Wasserbaus der BEW.

    Eine Musterstrecke auf 70 Metern Länge

    Neben vielen interessierten Bürgern und den beiden Bürgermeistern Kornelius Griebl (Hiltenfingen) und Lorenz Müller (Schwabmünchen) haben an der Planungswerkstatt auch Vertreter der BEW, des Wasserwirtschaftsamts, des Ingenieurbüros Ökoplan sowie der Vereine teilgenommen, um die Maßnahmenvorschläge zu diskutieren und eigene Ideen einzubringen.

    Das Gewässerumsetzungskonzept soll bis Ende 2014 fertiggestellt werden. Das Projektgebiet ist dabei in drei Phasen unterteilt: In der ersten Phase geht es um das Gebiet Schwabmünchen-Hiltenfingen, in der zweiten Phase um den Bereich Großaitingen-Wehringen und in der Phase drei um die Fläche Bobingen-Stadtgrenze Augsburg. Die Planungswerkstatt für den Bereich Bobingen bis Stadtgrenze

    „Vielfältige Vorschläge seitens der Bürger wie zum Beispiel die Einbindung des Feldkiesgrabens in den Bau der Fischwanderhilfe am Kraftwerk Schwabmünchen sind bereits eingegangen und in der Planung berücksichtigt“, sagte dazu Klocke. Wie die Wertach renaturalisiert werden könnte, zeigt eine Musterstrecke in Wertachau, die im Vorjahr von BEW auf einer Länge von rund 70 Metern angelegt wurde: Aufgeschüttete Kiesinseln mindern jetzt die Fließgeschwindigkeit des Wassers, die Flusssohle wurde stabilisiert und abgedichtet, der Stauraum erweitert, Uferbereiche abgeflacht und der Zugang erleichtert.

    Bereits begonnen hat die BEW auch mit dem Bau von vier Fischwanderhilfen an den Kraftwerken Bobingen, Großaitingen, Mittelstetten und Schwabmünchen zur Wiederherstellung der Durchgängigkeit der Wertach. Maßgeblich mit angestoßen hat die Gewässerentwicklung die Bürgerinitiative (BI) Wertachau, die seit Jahren einen wirksamen Hochwasserschutz forderte, selbst Vorschläge erarbeitete und etliche Verhandlungen mit den Behörden, den Politikern und der BEW führte.

    Die bei der Planungswerkstatt vorgebrachten Vorschläge „fließen in das Gesamtkonzept ein“, betonte Gerhard Weber vom mit der Erarbeitung des Konzeptes beauftragten Ingenieurbüro Ökoplan. „Wir schauen dann, was umsetzbar ist.“

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