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Reichertshofen: Staudenwasser fließt in 21 Orten

Reichertshofen

Staudenwasser fließt in 21 Orten

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    Feierten mit vielen Gästen die Gründung des Staudenwasser-Zweckverbandes vor 50 Jahren: von links Josef Böck, Hartmut Gärtner, Abt Notker Wolf, Sabine Grünwald, Armin Drexl und Hermann Lochbronner.
    Feierten mit vielen Gästen die Gründung des Staudenwasser-Zweckverbandes vor 50 Jahren: von links Josef Böck, Hartmut Gärtner, Abt Notker Wolf, Sabine Grünwald, Armin Drexl und Hermann Lochbronner.

    Mit einem Festakt im historischen Renaissance-Zedernsaal auf Schloss Kirchheim (Landkreis Unterallgäu) feierte der Zweckverband Stauden-Wasserversorgung sein 50-jähriges Bestehen. 1967 hatten sich sieben kleine Staudengemeinden zusammen getan, um ihre Trinkwasserversorgung fortan gemeinsam zu organisieren und dauerhaft auf ein sicheres Fundament zu stellen.

    Das ungeliebte Zweckbündnis der Anfangszeit, dem sich weitere Gemeinden angesichts ihrer veralteten eigenen Wasserversorgungseinrichtungen und Einzelbrunnen nur widerwillig anschlossen, gilt fünf Jahrzehnte später als Erfolgsgeschichte. Heute gehören dem Zweckverband mit Sitz in Reichertshofen 21 Städte, Märkte und Gemeinden mit 84 Ortsteilen in den drei Landkreisen Augsburg, Günzburg und Unterallgäu an.

    Bei der Feierstunde war viel vom Pioniergeist die Rede, der das Projekt Mitte der 1960er Jahre ins Rollen gebracht hatte. Als eine Schlüsselfigur in der Startphase bezeichnete Verbandsvorsitzender Josef Böck, der Bürgermeister von Langenneufnach, den damaligen jungen Regierungsrat Hartmut Gärtner, der im noch eigenständigen Landratsamt Schwabmünchen an der Seite von Landrat Dr. Franz-Xaver Frey die Weichen gestellt hat.

    Bobinger gilt als Vater der Idee

    Böck bezeichnete den späteren Rathauschef von Bobingen und langjährigen Verbandsvorsitzenden (von 1973 bis 2008) unter langem Beifall der Festgäste als Vater und Geburtshelfer des Staudenwasser-Zweckverbandes. Mit Voraussicht und Beharrlichkeit habe der heutige Ehrenvorsitzende vor einem halben Jahrhundert den Grundstein für die Versorgung von heute rund 38.000 Einwohnern mit hochwertigem Trinkwasser gelegt.

    Abt Dr. Notker Wolf aus St. Ottilien, von 2000 bis 2016 Abtprimas der benediktinischen Konföderation und oberster „Chef“ der weltweit 20000 Benediktiner, stellte seinen Festvortrag unter das Leitmotiv „Wasser – ein kostbares Geschenk und Lebenselixier“. Wasser, so der Festredner, sei auf unserem Globus ungleich verteilt. In vielen Gegenden der Welt herrsche Wassermangel. Andererseits würden ganze Landstriche regelmäßig von verheerenden Überschwemmungen heimgesucht. Rund eine Milliarde Menschen hätten noch immer keinen regelmäßigen Zugang zu sauberem Trinkwasser.Abt Notker beklagte den oftmals sorg- und gedankenlosen Umgang mit Wasser in Haushalt, Industrie und Landwirtschaft. Die Ehrfurcht vor der Schöpfung verlange einen achtsamen und verantwortungsvollen Umgang mit allen Ressourcen: „Wir sind Treuhänder und nicht Eigentümer der Natur!“ Das rechte Maß, die erste Regel des Heiligen Benedikt, sei auch im Umgang mit Wasser eine Richtschnur.

    Damit auch kommende Generationen noch uneingeschränkten Zugang zu hochwertigem Trinkwasser haben, geißelte der Redner die Bestrebungen von Großkonzernen, sich Wasserquellen unter den Nagel zu reißen.

    Die Glückwünsche der drei Landkreise zum runden Staudenwasser-Jubiläum überbrachte Sabine Grünwald, die stellvertretende Landrätin das Landkreises Augsburg. Zur Erinnerung an die Geburtstagsfeier gab es für jeden Gast ein Fläschchen hochprozentiges „Staudenwasser“ in einer Sonderabfüllung.

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