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Raus aus dem Wohnzimmer, rein ins Landleben

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Raus aus dem Wohnzimmer, rein ins Landleben

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    Ein Musterbeispiel für den Erhalt und die sinnvolle Nutzung eines Bauernhofes ist in der Augsburger Straße 2 in Thierhaupten zu bestaunen. Fotos: Marcus Merk
    Ein Musterbeispiel für den Erhalt und die sinnvolle Nutzung eines Bauernhofes ist in der Augsburger Straße 2 in Thierhaupten zu bestaunen. Fotos: Marcus Merk

    Der "Thierhauptener Advent" bietet Gelegenheit, Bilanz zu ziehen, aber auch einen gewichtigen Festredner ins Kloster zu holen. Gestern war es Landwirtschaftsminister Helmut Brunner, begrüßt nicht nur von der Gruppe Überzwerch vom Musikverein Thierhaupten, sondern auch von Honoratioren und den Gründervätern der SDL wie Ex-Bezirkstagspräsident Georg Simnacher, Brunners Vorgänger im Ministeramt, Josef Miller, und Thierhauptens Altbürgermeister Fritz Hölzl.

    Brunnen stellte sein Referat unter den Titel "Ländliche Räume voller Lebenskraft - Mitgestaltung ist unverzichtbar". Dabei komme den Schulen der Dorf- und Landentwicklung große Bedeutung zu. In Bayern gibt es drei. Brunner nannte sie Impulsgeber, Schrittmacher, Vordenker. Sie seien wichtig, um das große Ziel, "gleichwertige Lebens- und Arbeitsbedingungen im ganzen Land", zu erreichen.

    Doch was für den einen Ort gelte, tauge noch lange nicht als Leitbild für den anderen. "Jedes Dorf hat seine Geschichte, seine Entwicklung, Stärken und Schwächen und seine besonderen Potenziale." Die werden bei SDL-Seminaren herausgearbeitet, an denen nicht nur Kommunalpolitiker und Planer, sondern alle Bürger teilnehmen können.

    Zurück zur Abwanderung der Jugend aus dem Bayerischen Wald. Der Minister, der aus einem kleinen Ort bei Regen kommt, sagte dazu: "Wir können die Entwicklung bejammern, aber wir können sie nicht mehr umdrehen ... Selbst wenn wir jetzt sofort unseren persönlichen Beitrag leisten." Eine noch so attraktive Familienförderung nütze allenfalls mittelfristig.

    Wie also verhindern, dass der ländliche Raum ausblutet, dass junge Menschen zur Mangelware werden, wie der Minister so griffig formulierte? "Wir brauchen die jungen dynamischen Menschen mit guter Ausbildung, die Verantwortung übernehmen." Auch als Schrittmacher, damit die Schere zu den Metropolregionen nicht noch weiter auseinandergehe.

    Wieder aus seiner eigenen Region nannte Brunner die Fachhochschule Deggendorf als vorbildlich. Sie habe drei Standorte im ländlichen Raum (bei Cham, in den Landkreisen Regen und Freyung-Grafenau). Dort entstehen völlig neue Arbeitsplätze. "Plötzlich werden im Landkreis Regen Ingenieure gesucht, die vor Ort einen Arbeitsplatz haben." Der ländliche Raum müsse seine Standortvorteile deutlich machen, forderte der Minister. Und: "Wir müssen die Menschen aus dem Wohnzimmer rauslocken und zum Einsatz für die Dorfgemeinschaft begeistern." Auch mithilfe der Schule für Dorf- und Landentwicklung.

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