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Raubmord: Großaitingen unter Schock: 71-jähriger Rentner getötet

Raubmord

Großaitingen unter Schock: 71-jähriger Rentner getötet

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    Schreckliches Verbrechen in einem ruhigen Wohnviertel
    Schreckliches Verbrechen in einem ruhigen Wohnviertel

    Großaitingen Einige Rollladen an dem kleinen Einfamilienhaus sind noch am Sonntagmittag heruntergelassen. Ein weißer Transporter parkt in der Einfahrt. Dass er von der Spurensicherung der Polizei ist, ahnt kaum jemand. Von außen deutet nichts darauf hin, dass sich hier in dem ruhigen Wohnviertel in

    Umso größer ist der Schock, als sich im Laufe des Sonntags die Nachricht im Dorf verbreitet: Ein 71-jähriger Großaitinger ist wohl in der Nacht von Freitag auf Samstag in seinem Haus getötet worden. Am späten Samstagnachmittag hat man seine Leiche in der Wohnung gefunden. Die Kriminalpolizei geht von einem Mord aus. Sie vermutet finanzielle Motive hinter der Tat. Am Sonntag wird ein Verdächtiger festgenommen: ein 23-jähriger Mann aus dem Umfeld des Opfers, der nach Polizeiangaben geständig ist.

    Immer hilfsbereit und höflich

    „Ich bin zutiefst geschockt“, sagt Bürgermeister Franz Stellinger, als er gestern Nachmittag durch unserer Zeitung von dem Verbrechen erfährt. „Ich kannte das Opfer von früher sehr gut.“ So wie Stellinger geht es vielen in der Nachbarschaft des 71-Jährigen. Fast täglich habe man ihn vor dem Haus getroffen. Von einem „ganz normalen Nachbarschaftsverhältnis“ ist die Rede. Auch im Wirtshaus oder bei gesellschaftlichen Veranstaltungen war der 71-Jährige immer wieder dabei. Ein angenehmer, ruhiger Mensch sei er gewesen. Immer hilfsbereit und höflich, berichten die Großaitinger. Einigen waren jedoch die Veränderungen aufgefallen. Ein Nachbar erzählt, dass er früher viel Kontakt mit dem Rentner hatte. Doch vor rund eineinhalb Jahren sei der Mann abgerutscht, er habe immer mehr getrunken und Kontakte zu neuen Bekannten gepflegt. Es sollen junge Männer gewesen sein, sagt ein anderer. Die Polizei berichtet von „Alkohol-Exzessen“, die in dem Haus stattgefunden hätten. „Dass das auf Dauer nicht gut geht, habe ich mir schon gedacht“, so der Nachbar. „Er war einfach zu gutmütig für diese Kerle.“

    Ob dem Rentner genau das letztlich zum Verhängnis wurde, muss nun die Polizei klären. Als der 71-Jährige am Samstag gegen 18 Uhr von einem Bekannten und einem Angehörigen gefunden wird, liegt er leblos in der Küche. Von massiven Gewalteinwirkungen auf den Körper – auf Kopf, Brust und Bauch – ist die Rede. Die Schubladen und Schränke in der Wohnung sind durchwühlt. Was fehlt, wollte die Polizei gestern nicht sagen. Es deutet aber viel auf einen Raub hin. Nach Ansicht eines Nachbarn dürfte der Rentner jedoch kaum Vermögen besessen haben. Hin und wieder habe man ihm gegen Monatsende sogar Geld leihen müssen.

    Das Opfer lebte seit rund zehn Jahren wieder in seinem Elternhaus in Großaitingen. Er war hier im Dorf aufgewachsen, aber nach seiner Heirat weggezogen. Als seine Frau gestorben war, kehrte er zurück. Er pflegte einige Zeit seine Mutter. Seit ihrem Tod lebte er alleine. Er soll nur wenige Angehörige haben, heißt es.

    Doch auch Nachbarn haben sich um den Mann gesorgt. Einer Frau waren am Sonntag die geschlossenen Rollladen aufgefallen. „Ich hab’ mich gewundert“, sagt sie. „Er war ja eigentlich Frühaufsteher.“ Deswegen rief sie einen Angehörigen an und erkundigte sich nach dem Rentner. Der Mann habe ihr von dem Überfall erzählt, sagt sie. Mehr nicht. Erst jetzt am Sonntagmittag erfährt sie, dass ihr Nachbar tot ist. Vermutlich ermordet. „Das ist ein Schock.“ "Bayern-Teil Seite 8

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