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Oberottmarshausen: Achtung, Zug: Die Oberottmarshauser nervt das Signalhupen der Bahn

Oberottmarshausen

Achtung, Zug: Die Oberottmarshauser nervt das Signalhupen der Bahn

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    In Oberottmarshausen gibt es unbeschrankte Bahnübergänge. Die Züge der Lechfeldbahn warnen mit einem lauten Signalton.
    In Oberottmarshausen gibt es unbeschrankte Bahnübergänge. Die Züge der Lechfeldbahn warnen mit einem lauten Signalton. Foto: Marcus Merk (Archivbild)

    Die erste Bürgerversammlung des neuen Bürgermeisters Andreas Reiter war gleich eine doppelte. Denn im Jahr seiner Amtsübernahme im Mai 2020 musste die jährliche

    Der Bericht fiel trotz der erschwerten Bedingungen im Wirtschafts- und Gesellschaftsleben rundweg positiv aus. Manche Entwicklungen wurden durch die zeitweise Schließung des Rathauses auch beschleunigt. So bietet die Gemeindeverwaltung Onlineservices für Meldebescheinigungen, Führungszeugnisse, Gewerbezentralregister, Übermittlungssperren oder Abmeldungen über ihre Homepage an. Oberottmarshausen will auch eine "Bürger-App aufs Amt" einführen, um die Kommunikation und Information per Smartphone zu verbessern. Bei der Versammlung konnten auch alle Oberottmarshauser berichten, wo der Schuh drückt.

    Ärger um Signalhupe der Bahn in Oberottmarshausen

    Neben dem Verkehr in der Hauptstraße und der Bobinger Straße, der auch ohne Umleitungen von der B17 als sehr belastend empfunden wird, wurden auch Klagen über die Lärmbelästigung durch die Bahn laut. Ein Anwohner der Ahornstraße berichtete, dass die Menschen in den an der Bahnlinie angrenzenden Wohngebieten unter den vorgeschriebenen Warnsignalhupen der Züge an den unbeschrankten Bahnübergängen leiden.

    Das Foto zeigt Bürgermeister Andreas Reiter bei seinem Bericht in der Turnhalle.
    Das Foto zeigt Bürgermeister Andreas Reiter bei seinem Bericht in der Turnhalle. Foto: Hieronymus Schneider

    Weil auch nachts gehupt wird, haben bereits 45 Oberottmarshauser ein Begehren zur Errichtung eines beschrankten Bahnübergangs unterschrieben. Dazu sagte Bürgermeister Reiter, dass es dazu seit dem vergangenen Jahr erneute Gespräche mit der Deutschen Bahn gebe. Das Ziel sei eine Zusammenfassung der Übergänge auf bestenfalls zwei oder drei. "Es gab einen Termin vor Ort und dieses Gespräch klang verheißungsvoll. An dieser Stelle sei aber gesagt, dass es nicht nur um das Hupen des Zuges geht, sondern auch um die Sicherheit am Bahnübergang. Aber auch um die Anbindung der LEW-Wohnungen und die Zufahrtsmöglichkeit durch die örtliche Landwirtschaft. Dies muss unter einen Hut gebracht werden", sagte Reiter.

    Oberottmarshausen hat mehr Einwohner

    Das waren die weiteren Themen im Bericht des Bürgermeisters:

    • Einwohner: Die Zahlen entwickeln sich in kleinen Schritten nach oben. Aktuell gibt es 1745 Menschen mit Haupt- und elf mit Nebenwohnsitz in Oberottmarshausen. Zu- und Wegzug halten sich nahezu die Waage. Zehn Sterbefällen standen 17 Geburten gegenüber. Der Ausländeranteil liegt bei vier Prozent, multikulturell auf 25 Herkunftsländer verteilt. "Auch wir sind bunt", bemerkte Reiter dazu.
    • Finanzen: Die finanzielle Situation der Gemeinde ist laut Reiter gesund. An Schlüsselzuweisungen flossen 2020 noch etwas mehr als 180.000 Euro an die Gemeinde. Jetzt sanken sie auf Null. Der Grund dafür ist aber durchaus erfreulich. Denn die Einnahmen aus der Gewerbesteuer sind durch Ansiedlungen von Großbetrieben östlich der B17 sprunghaft auf über zwei Millionen Euro angestiegen. Reiter sagte dazu: "An dieser Stelle sei ausdrücklich den vorangegangenen Gemeinderäten mit Gerhard Mößner gedankt, die Oberottmarshausen im Bereich Gewerbesteuer den nötigen, aber entscheidenden Kick nach vorne gaben. Die weitere Entwicklung bleibt aber mit Spannung abzuwarten." Die Gemeinde ist de facto schuldenfrei. Rechnerisch besteht zwar wegen der Paarhäuser ein Defizit von 1158 Euro pro Kopf der 1732 Einwohnerinnen und Einwohner, also insgesamt rund zwei Millionen Euro. Dieses wird aber durch Rücklagen in Höhe von 6,9 Millionen Euro und einer Kassenliquidität von knapp 874.000 Euro bei Weitem gedeckt.
    • Kinderbetreuung: Die Gemeinde trägt auch die Defizite für die Mittagsbetreuung an der Schule mit rund 1050 Euro pro Kind für 34 Kinder sowie bei der Kindertagesstätte von knapp 3400 Euro für jedes der 107 Kinder. "Gerade deswegen haben wir hier auch jährliche Gebührenanpassungen im Fokus", erklärte der Bürgermeister.
    • Baugebiet: Bei den Projekten der Gemeinde nannte Reiter zuerst das Baugebiet südlich der Rainstraße. Dort werden 27 Grundstücke im Punkteverfahren vergeben. Der Quadratmeterpreis liegt bei 300 Euro einschließlich der Straße und zuzüglich der Kosten für Hausanschluss, Abwasser-/Wasserbeitrag und Gasleitung. Erwerber müssen binnen fünf Jahren bauen und das Grundstück mindestens acht Jahre halten. Drei Grundstücke hat sich die Gemeinde zurückbehalten. Die Nachfrage nach Bauplätzen übersteigt das Angebot bei Weitem. Es liegen knapp 167 Bewerbungen aus 243 ausgegebenen Unterlagen vor. Derzeit prüfe der Gemeinderat die Bewerbungen, über die Zuteilung werde in den nächsten Wochen entschieden, sagte Reiter.
    • Verkehr: Die immense Verkehrsbelastung während der Fahrbahnsanierung der B17 hat für Oberottmarshausen immerhin auch eine positive Folge. Hierzu sagte Reiter: "Wir sind guter Dinge, dass Oberottmarshausen eine Ampel an der Hauptstraße bekommt. Der Gemeinderat hat sich hierzu einstimmig bekannt. Damit ist die Schulwegsicherheit wieder ein weiteres Stück vorangetrieben." An der Bobinger Straße und zwischen der Eichen- und Kapellenstraße werden die weiteren Straßenbauarbeiten und die Bepflanzung im Frühjahr 2022 stattfinden. Für den Straßenbau sind rund 140.000 Euro und für die Pflanzarbeiten etwa 74.000 Euro veranschlagt.
    • Altlasten: Bei den ehemaligen Deponien "Schuttplatz an der Zugspitzstraße" und "An der Alten B17" besteht der Anfangsverdacht für Altlasten. Es bedarf daher einer Detailuntersuchung auch hinsichtlich CO2-Konzentrationen. Durch Einschaltung der Gesellschaft für Altlasten in Bayern ergibt sich die Möglichkeit, Mittel aus einem Unterstützungsfonds zu erhalten. Der Gemeinde bleibt ein Eigenanteil von jeweils rund 27.000 Euro. Die ersten Detailuntersuchungen sind jeweils mit knapp 50.000 Euro unverbindlich angesetzt.
    • Internet: LEW/Telnet baut aktuell die Glasfaser im Restteil des Dorfs eigenwirtschaftlich ohne Steuergelder ein. Die Baumaßnahmen ziehen sich bis ins Frühjahr 2022 hin. Die betroffenen Anwohnerinnen und Anwohner werden von der Baufirma immer wieder verständigt. Auf die eingerichteten Parkverbotsschilder vor Ort sei dringend zu achten, berichtete der Bürgermeister.
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