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Bobingen: Neubau verschoben: Das sagen die Nutzer des Bobinger Schwimmbads

Bobingen

Neubau verschoben: Das sagen die Nutzer des Bobinger Schwimmbads

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    Um das Bobinger Hallenbad schlägt der Streit im Stadtrat weiterhin hohe Wellen.
    Um das Bobinger Hallenbad schlägt der Streit im Stadtrat weiterhin hohe Wellen. Foto: Fred Schöllhorn (Archivfoto)

    Seit Jahren bewegt das Thema Badneubau die Bobinger. Nachdem bereits vor längerer Zeit festgestellt wurde, dass eine Sanierung des Hallenbads teurer als ein Neubau wäre, wurde diskutiert. Nicht zuletzt als Wahlkampfthema musste das Bad herhalten. Wobei sich alle Parteien einig waren, dass ein Bobingen ohne Bad niemand wolle. Die Corona-Pandemie veränderte die Lage.

    In 2020 muss die Stadt mit Mindereinnahmen von rund 6,5 Millionen Euro zurechtkommen. Für das Jahr 2021 wird mit ähnlichen Ausfällen gerechnet. Daher beschloss der Stadtrat in den aktuellen Haushaltsdebatten, das Bauprojekt zu verschieben. Die Stimmungslage dazu ist durchaus unterschiedlich. Während einige die Verschiebung bedauern, gibt es auch Verständnis für die Entscheidung.

    Hubert Gebert, Mitinitiator der Unterschriftenaktion zum Erhalt des 50-Meter-Beckens, sagt: "Die Statik des jetzigen Hallenbads ist genauestens überprüft worden. Daher sollte es noch für Jahre sicher nutzbar sein." Sorgen mache dem technischen Leiter die Technik für die Wasseraufbereitung: "Aber das kenne ich als Stammgast seit langem so. Übrigens, das Freibad wurde im Jahr 2000 saniert. Dabei wurden das Sport- und das Erlebnisbecken mit einer Edelstahlwanne ausgekleidet. Bei der Einweihung sagte der damalige Bürgermeister Bernd Müller: "Diese Becken werden uns alle überleben."

    Angst vor dem Aus für die Schwimmabteilung

    Etwas anders klingt die Reaktion von Kerstin Gießer, Abteilungsleiterin der Schwimmer im TSV Bobingen: "Ja, ich bin schon erschrocken, als ich von der Entscheidung erfuhr. Mit ein wenig Abstand betrachtet, bin ich vor allem besorgt. Die Schwimmabteilung des TSV hatte noch nie so viele Mitglieder wie jetzt." 90 Prozent davon seien aktive Schwimmer: "Im Breiten- wie im Leistungssport sind wir ausgelastet. Es gibt eine Warteliste für Neumitglieder. Im schlimmsten Fall hat das Bad im Corona-Stillstand so gelitten, dass es nicht mehr öffnet. Bis ein neues gebaut ist, vergehen mindestens sechs Jahre. Das wäre das Aus für diese Abteilung. So lange kann uns keiner der Umgebungsvereine aufnehmen. Die sind genauso ausgelastet und haben das gleiche Problem: Viel Nachfrage, wenig Wasserzeit."

    Martin Gschwilm, Chef der Bobinger Wasserwacht, sieht die Lage entspannter. "Für uns ist es erst einmal wichtig, dass wir ein Bad haben. Wir brauchen genügend Wasserzeiten , um unsere Schwimmausbildungen durchzuführen." Gerade für Kinder sei dies wichtig, da die Zahl der Nichtschwimmer ständig ansteige. Allerdings, so ist er sich sicher, sei die Lage nicht so ernst, wie immer behauptet werde. Das Aquamarin sei in einem besseren Zustand als gerne suggeriert, meint Gschwilm. Er habe in mehreren Gesprächen mit Badmitarbeitern erfahren, dass das Hallenbad durchaus noch einige Jahre durchhalten könne. Das Freibad wäre sowieso nicht von Schließung bedroht.

    Bobinger SPD hat Bedenken, dass Bad gar nicht mehr öffnen könnte

    Anders sieht man es offensichtlich bei der Bobinger SPD. In den sozialen Medien hat die Partei ein Video veröffentlicht, in dem sie Bedenken äußert, dass das Bobinger Hallenbad eventuell gar nicht mehr öffnen könnte. Dazu gab es bis jetzt überraschend wenig Kommentare im Netz. Eine Userin meinte: "Schade, das Aquamarin war einer der Gründe für uns, nach Bobingen zu ziehen." Ein anderer User beklagte, dass ohne Bad mehr Kinder ohne Schwimmkenntnisse aufwachsen würden.

    Bürgermeister Klaus Förster mischte sich ebenfalls noch einmal in die Diskussionen ein. Während der CSU-Jahreshauptversammlung erklärte er, dass es keine Entscheidung gegen das Bad gebe. Niemand müsse Angst haben, dass Bobingen in den Jahren bis zum Neubau, der weiterhin politisch gewollt sei, ohne Bad dastehen würde. Doch die finanzielle Lage der Stadt lasse im Moment einfach keine andere Entscheidung zu.

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