Konradshofen Für den Laien sieht der frisch abgeholzte Hügel im Konradshofener Wald im Ziegelberg aus wie, na – wie ein abgeholzter Hügel eben. Doch das Expertenauge sieht mehr als Brachland. Es sieht Nagelfluh. Ein Begriff, mit dem ebenfalls nur der Fachmann etwas anfangen kann.
Bepflanzung des Hügels ist nicht wirklich gelungen
Bis 1965 wurde in der Grube Kies für den Bau von Waldwegen abgebaut. Danach hat man versucht, das Gelände zu bepflanzen. Doch dort wuchs nichts wirklich Gescheites, nur die Robinie (auch Falsche Akazie genannt) breitete sich aus. Sehr zum Unmut von Naturschutzwächter Georg Wagner aus Walkertshofen. Er wusste vom Nagelfluh unter dem Bewuchs und regte bei der Unteren Naturschutzbehörde an, dort abzuholzen, um den Tieren mehr Lebensraum zu bieten.
Revierleiter Georg Wolter waren die Robinien ebenfalls ein Dorn im Auge: „Das ist ein Baum aus Nordamerika, der hier teils sogar die heimische Flora verdrängt.“ Nun werde man mit wenig Aufwand bald eine große Wirkung erzielen, so Wolter. Denn der Nagelfluh heizt sich ohne Grünzeug besser auf und das ist wichtig für die wechselwarmen Tiere, die das Sonnenlicht brauchen. Und im Winter bietet das porige Gestein einen Unterschlupf.
Azubis des Fortbetriebes rückten mit der Säge an
Umgesetzt wurde die Abholzaktion auf dem Hang vom Forstbetrieb Zusmarshausen. Forstwirtschaftsmeister Andreas Schedler ist Ausbilder und hat das Projekt mit in den Lehrplan aufgenommen. Die Azubis Max Abele und Roland Maier machten sich schließlich an die Arbeit und haben ein großes Stück zum Natur- und Artenschutz im Naturpark Westliche Wälder beigetragen.