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Naturschutz: Die Wertach wird zur Großbaustelle

Naturschutz

Die Wertach wird zur Großbaustelle

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    Die Wertach wird zur Großbaustelle
    Die Wertach wird zur Großbaustelle

    Großaitingen Ruhig fließt die Wertach momentan durch den Landkreissüden. Vom Hochwasser der vergangenen Wochen ist wenig übrig geblieben. Der Pegel ist niedrig. Nichts erinnert an die Wassermassen, die Anfang Juni hier noch vorbeiflossen. Die

    Daran hat nicht etwa der Fluss schuld. Vielmehr stören die Lastwagen, die tonnenweise Gestein und Kies heranfahren. Stören die Bagger, die sogar im Flussbett arbeiten. Die Arbeiten zum Gewässerumsetzungskonzept Untere Wertach sind im vollen Gange – und weiter im Zeitplan.

    Die Baustelle am Großaitinger Wehr ist eine der größten in dem knapp 20 Kilometer langen Teilstück zwischen Hiltenfingen und Augsburg. Der Grund für diese enorme Größe liegt auf der Hand. Nirgendwo hat sich die Wertach so tief in den Boden gegraben, ist das Hanggefälle so steil wie in diesem Teilgebiet. Für die LEW als Bauträger heißt das mehr Aufwand. Denn großes Ziel der Umbaumaßnahmen ist neben dem umfassenden Hochwasserschutz auch die Renaturierung. Und ein wichtiger Punkt dabei ist: der Einbau von Fischtreppen. Den Tieren, die im nördlichen Flussbereich leben, soll eine Möglichkeit gegeben werden, an den insgesamt fünf Wehren in diesem Bereich vorbei zu ihren Laichplätzen im Süden zu kommen. Naturschutz wird großgeschrieben.

    In Großaitingen sind die Arbeiten dafür momentan im vollen Gange. In Wehringen, wo das Gefälle ähnlich hoch und steil ist, wird in der kommenden Woche mit den Baumaßnahmen begonnen. Mehrere Meter müssen dabei überbrückt werden. Knapp 50 Stufen sind dafür notwendig. Mit jeder wird ein Höhenunterschied von 13 Zentimetern überwunden. Klingt nach nicht viel. Die Baustelle vor Ort macht allerdings ein anderes Bild: „Das wird eine der größten Fischtreppen des Bezirks“, sagt Ralf Klocke, Leiter der Abteilung Wasserbau der Bayerischen Elektrizitätswerke (BEW). „So eine Anlage hat es bei uns noch nicht gegeben. Da haben wir noch keine Erfahrungswerte.“

    Überhaupt betritt die LEW bei der Renaturierung der Wertach auf so einer Länge Neuland. Vieles wird ausprobiert. Etwa das Flussbett mit Kies aufzufüllen – und zwar langfristig. „Aber genauso wichtig sind auch Ideen, die von den Bürgern hier vor Ort kommen.“ Deswegen veranstaltet die LEW mehrere Informationsveranstaltungen für die Bewohner der betroffenen Gemeinden. Für die Bereiche Schwabmünchen und Hiltenfingen fanden diese bereits statt. Sehr erfolgreich im Übrigen: „Da sind richtig gute Ideen gekommen“, sagt Klocke. „Ideen, die in unseren Planungen teilweise auch übernommen wurden. Und genau deswegen machen wir das ja auch. Weil wir diese Ideen umsetzen wollen.“

    Auch für den Teilbereich Großaitingen/Wehringen sind solche Bürger-Infotermine geplant. Die erste findet am morgigen Samstag statt. Und zwar ab 13 Uhr im Gemeindehaus Wehringen: „Wir hoffen, dass die Resonanz für diese Veranstaltung ähnlich hoch ist wie in Schwabmünchen“, sagt Klocke. Damals waren knapp 60 Bürger vor Ort.

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