Bobingen. Die Vision von Wohnungen, die einen ein Leben lang begleiten können, die verschiedenen Generationen Platz bieten, die vielleicht sogar je nach Lebenssituation individuell angepasst werden können, nimmt in Gestalt an. In der Dr.-Lehner-Straße wurde für das Modellvorhaben "Wohnen in allen Lebensphasen" (WAL) Richtfest gefeiert.
Landrat Martin Sailer: "Dieses Mehrgenerationenhaus ist unsere Antwort auf die aktuelle gesellschaftliche und demographische Entwicklung." Besonderes Augenmerk legten die Planer dabei auf eine barrierefreie Gestaltung, ein Aufzug gehört natürlich zur Grundausstattung. Der Landrat und die Wohnungsbaugesellschaft des Landkreises (WBL) sind froh über eine Finanzierungshilfe: "Wir sind stolz, dass dieses Bauvorhaben bei der Obersten Baubehörde im Rahmen des Experimentellen Wohnungsbau mitberücksichtigt wurde", so Sailer. Das war Voraussetzung für die Unterstützung durch den Freistaat mit günstigen Förderdarlehen in Höhe von über einer Million Euro - mehr als 800 000 Euro davon werden beispielsweise nur mit einem halben Prozent verzinst.
Staatssekretär lobt das Vorhaben in der Stadt
So wird in Bobingen in Kooperation mit der Stadt kostengünstiger Wohnraum zu erschwinglichen Preisen geschaffen - ein weiteres Angebot in der familienfreundlichen Stadt. "Das Bobinger Projekt ist hervorragend geeignet, Lösungen für die Entwicklung eines in den Nachkriegsjahren entstandenen Wohngebiets aufzuzeigen. Mit Neubauten soll das vorhandene Wohnungsangebot erweitert werden, zudem sollen Nachbarschaftstreffpunkte in der Quartiersmitte entstehen. Davon profitieren nicht nur ältere Menschen, sondern auch Familien mit Kleinkindern", sagt dazu Innenstaatssekretär Dr. Bernd Weiß, der eigens zum Richtfest aus München gekommen ist.
Bürgermeister Bernd Müller fand es schön, zu sehen, dass eigene Bemühungen fruchteten. Das gebe viel Mut, auch weiterzumachen: "Gezielt haben wir für das Projekt "Wohnen in allen Lebenslagen" auch Bobingen Süd ausgesucht, mit dem Ziel, hier die Menschen aus verschiedenen Lebensaltern und Herkünften zusammenzuführen." Darauf erhob Emil Hieble, Zimmerermeister der Firma Dumberger, beim Richtspruch sein Glas.
Die Fertigstellung des ersten Blocks aus Betonfertigteilen soll bis Ende des Jahres abgeschlossen sein. Bald werden die ersten der vorerst 15 Wohnungen vermietet.
"Wohnen in allen Lebenslagen ist ein Anspruch, der bei der Wohnungsbaugesellschaft des Landkreises nicht neu erfunden werden musste," betonte Josef Hartmann, Geschäftsführer der WBL. "Wir werden hier unser Ziel, dem Mieter die Nutzung seiner Wohnung ein ganzes Leben lang zu gewährleisten und ein generationenübergreifendes Wohnen zu schaffen, verwirklichen."