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Mittelneufnach: Bürgerversammlung: von Wohngebieten und Einzelhandel

Mittelneufnach

Bürgerversammlung: von Wohngebieten und Einzelhandel

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    Eines der wichtigsten Projekte der Mittelneufnacher Gemeinde, ein neues Baugebiet für junge Bürger, konnte im „Riedle“ verwirklicht werden
    Eines der wichtigsten Projekte der Mittelneufnacher Gemeinde, ein neues Baugebiet für junge Bürger, konnte im „Riedle“ verwirklicht werden Foto: Andrea Strahl

    Die aktuellen Fortschritte der neuen Bau- und Gewerbegebiete, Informationen über die Dorferneuerung, die Reichertshofer Blumenstraße und die Wasserversorgung waren Themen der Bürgerversammlung in Mittelneufnach. Neben dem Gemeinderat waren nur rund 20 weitere Bürger anwesend und zweiter Bürgermeister Bernhard Kugelmann mutmaßte darüber: „Wir haben momentan keine aufregenden Themen. Wir sehen es als Zeichen, dass die Gemeindemitglieder mit unserer Arbeit zufrieden sind.“

    Bürgermeisterin Cornelia Thümmel berichtete über das neu erstellte Baugebiet Riedle: „Alle Parzellen wurden sehr schnell verkauft, ein Haus befindet sich schon im Bau.“ Weitere Interessierte, die nicht mehr zum Zug gekommen sind, wurden auf die Warteliste für das weitere Baugebiet Espele Nord vorgemerkt. Hier hat die Gemeinde der Diözese bereits ein Kaufangebot unterbreitet. Da die katholische Kirche hier gleichzeitig den benachbarten Friedhof an die Kommune verkaufen will, dauern die Verhandlungen noch an. Zeitgleich soll auch das nebenliegende Pfarrhaus privat veräußert werden. Der Rat möchte dieses Jahr die Planungen dazu noch abschließen.

    Penny-Markt und Dorfladen sind mit Umsätzen in Mittelneufnach zufrieden

    Besonders freut es Thümmel, dass sowohl der Penny-Markt im neuen Gewerbegebiet als auch der bestehende Dorfladen sehr zufrieden mit ihren Umsätzen sind und sich anscheinend im Sortiment ergänzen. Nur die Bäckerfiliale im

    Die Dorferneuerung ist momentan durch das Amt für Ländliche Entwicklung ausgebremst, die wegen Personalumstrukturierungen keine anstehenden Grundstücksverhandlungen durchführen kann. Besonders ärgerlich ist das für die zahlreichen Fußgänger, die auf der engen Augsburger Durchgangsstraße zum neuen Einkaufsmarkt gehen und für die Schulkinder auf dem Weg zur Bushaltestelle. Im Winter rechnet Thümmel noch mit einer verschärften Gefährdung durch Dunkelheit, Schnee und zusätzlicher Straßenverengung. Die Rathauschefin bemüht sich, einen alternativen Fußweg hinterhalb des Marktes wenigstens übergangsweise zu ermöglichen.

    Eigentümer müssen Straße erst bis 2025 erneuern

    In der Reichertshofer Blumenstraße fehlt die Ersterschließung und es hat sich herausgestellt, dass die bestehende Fahrbahn teils zu großen Teilen über Privatgrundstücke verläuft, aber auch umgekehrt Privatgrundstücke in die Straße ragen. Wegen der fehlenden Erschließung durften laut Kommunalaufsicht keine Neubauten mehr umgesetzt werden. Jetzt wurde mit den Anwohnern ein Kompromiss gefunden: Die Grundstückseigentümer sind bereit, zu verkaufen, wenn sie ihre momentan ausreichend gut befahrbare Straße nicht sofort erneuern müssen. Bis 2025 konnte der Gemeinderat in Absprache mit der Kommunalaufsicht den Aufschub zusichern.

    Nach und nach bereitet sich Mittelneufnach für den Komplettanschluss an die Staudenwasserversorgung vor. Von Oberneufnach muss noch eine Wasserleitung entlang der Staatsstraße verlegt werden, damit eine Ringleitung entsteht und der Wasserdruck für alle Dorfgebiete ausgeglichen werden kann. Das alte Brunnenhaus wird stillgelegt, nicht mehr benötigte Leitungen rückgebaut. Die offizielle Vollversorgung ist im Oktober nächsten Jahres geplant. Die Mittelneufnacher dürfen sich auf einen deutlich günstigeren Wasserpreis freuen und die jahrelangen Eintrübungen des Trinkwassers durch Eisenmangan gehören dann der Vergangenheit an. Die Höhe der Verbesserungsabgabe für die Einwohner steht jedoch noch nicht fest und wird frühestmöglich bekannt gegeben.

    Wie geht es mit der Kläranlage in Mittelneufnach nach 2026 weiter?

    Für die Zukunftssicherung der Gemeinde stehen neben der Dorferneuerung noch zwei größere Projekte aus: Der Kindergarten braucht neue Gartenanlagen und einen An- beziehungsweise Neubau für Krippenplätze, die Kläranlage ist technisch veraltet, 2026 erlischt die Betriebserlaubnis. In Zusammenarbeit mit dem Wasserwirtschaftsamt prüft die Gemeinde momentan die kostengünstigste Lösung: Da eine Modernisierung fast nicht möglich erscheint, stehen ein Neubau oder ein Zusammenschluss mit anderen Gemeinden zur Auswahl.

    Zweiter Bürgermeister Bernhard Kugelmann stellte die Zahlen aus der Verwaltung vor: „Grundsätzlich hat der Rat in der Wahlperiode 2014 bis 2020 seine anfangs gestellten Zielsetzungen der Projekte und Finanzen erreicht. Die Pro-Kopf-Verschuldung konnten wir um fast 100 Euro auf 1111 Euro senken (Höchstwert 2008: 2207 Euro), im kommenden Jahr werden 997 Euro angepeilt. Kreditaufnahmen waren nicht notwendig. Die Rücklage für die Erneuerung der Kläranlage liegt bei 584000 Euro und soll noch ansteigen. Die aufgrund der guten Konjunktur vergleichsweise hohen Gewerbe- und Einkommensteueranteile erleichterten uns den schwierigen Spagat zwischen der Zukunftssicherung der Gemeinde und dem Gebot der Sparsamkeit und des Schuldenabbaus.“ Die Einwohnerzahl sank allerdings von 1083 auf 1058 bei bislang sieben Geburten, fünf Sterbefällen. Zudem gab es fünf Eheschließungen.

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