Startseite
Icon Pfeil nach unten
Schwabmünchen
Icon Pfeil nach unten

Mering/Königsbrunn: Die Seppen kämpfen auch in Königsbrunn weiter für ihren Feiertag

Mering/Königsbrunn

Die Seppen kämpfen auch in Königsbrunn weiter für ihren Feiertag

    • |
    Josefs, die stolz sind auf ihren Namenspatron: (von links) Josef Kennerknecht, Ralf Josef Herrmann und Josef Rieger.
    Josefs, die stolz sind auf ihren Namenspatron: (von links) Josef Kennerknecht, Ralf Josef Herrmann und Josef Rieger. Foto: Heike John

    In einer Zeit, in der beim BR die Volksmusik ins Nischenprogramm verbannt wird und die „Buam“ Fynn oder Leon getauft werden, sei es wichtiger denn je, sich für den Erhalt von Tradition und bayerischer Identität einzusetzen. Das war jetzt bei der Josefifeier im Wasserhaus in Mering-St.Afra zu hören, die heuer erstmals die beiden Ortsgruppen Königsbrunn und Gau Süd der Königlich-Bayerischen-Josefs-Partei (KBJP) gemeinsam veranstalteten.

    Hierbei wurde lautstark das Bekenntnis zur bayerischen Heimat gepredigt. Seit der Josefstag 1969 als Feiertag abgeschafft wurde, kämpft die KBJP unermüdlich für seine Wiedereinführung. In den Festrednern Peter Tomaschko, Hubert Dorn und Markus Ferber fanden sie namhafte Mitstreiter, zu denen sich auch Merings Bürgermeister Hans Dieter Kandler als Mitglied der Josefspartei gesellte.

    Eine Vorlage für leidenschaftliche Reden und markige Sprüche gab vor allem die Entscheidung, den Reformationstag anlässlich seines 500. Jubiläums 2017 zum Feiertag zu erklären. Wenn die Evangelischen erst mal ihren Feiertag gehabt haben, dann könne doch der Peter Tomaschko als CSU-Landtagsabgeordneter vorpreschen und sich für den Josefstag einsetzen. Dies brachte Hans-Dieter Kandler (SPD) als Idee auf, die auch von den Nachrednern weiterverfolgt wurde. Aber mit einem einmaligen Feiertag lasse man sich da nicht abspeisen.

    Markus Ferber zog in seiner Festansprache den heiligen Josef als großes Vorbild für das richtige Wirtschaften und den Zusammenhalt der Familie heran. Angesichts brisanter politischer Themen spannte er den Bogen von der Zinspolitik bis zur Flüchtlingsproblematik. Auch der Zimmermann aus der Bibel sei mit seiner Familie auf der Flucht gewesen, aber dann zurückgekehrt, als der Fluchtgrund beseitigt war, betonte er.

    Mehr heilige Josefs statt der „Dünnbrettbohrer in Berlin“

    Mehr heilige Josefs statt der „Dünnbrettbohrer in Berlin“ wünschte sich Hubert Dorn. Der Generalsekretär der Bayernpartei wurde der Erwartung auf eine deftige Rede wie immer gerecht. Doch auch in Bayern seien Tradition und Brauchtum in Gefahr, denn inzwischen gebe es ja mehr Leber im Leberkäs als Bayerisches beim Bayerischen Rundfunk.Im Wasserhaus in St. Afra war die weiß-blaue Welt jedoch noch in Ordnung und auch Königstreue aus Aichach mit stolzem Gamsbart auf dem Filzhut mischten sich unter die Gäste. Den Marsch bliesen ihnen nicht nur die Redner in ihren Grußworten, sondern auch die Feuerwehrkapelle unter der Leitung von Stefan Nerlich. In einer Schweigeminute gedachte man dem im vergangenen Jahr verstorbenen Josef Wurmser, der als Vorsitzender im Gau Süd unermüdlich für die Josefspartei im Einsatz war.

    Es gibt den „Kulturjosef“ und den „Ortsjosef“

    Seine Nachfolge in der Moderation des Festabends übernahm Heinz Josef Gerstmayr, „Kulturjosef“ der Königsbrunner Ortsgruppe. Vorsitzender dort ist Ralf Josef Herrmann. Der „Ortsjosef“ kam am Josefitag vor 50 Jahren in St. Josefsspital in Regensburg zur Welt.

    Weil aber Namenstag und Geburtstag nicht an einem Tag sein sollten, tauften ihn die Eltern schließlich Ralf, doch die ganze Familie nannte ihn Bepperl. „Ich wohne in Königsbrunn direkt neben dem Josefsbrunnen und wir haben das zehnjährige Jubiläum gebührend gefeiert.“

    Einst ein beliebter männlicher Vorname

    Stolz, ein echter Josef zu sein, ist Parteimitglied Josef Rieger. In seiner Jugend war dies der beliebteste männliche Vorname. Am liebsten erinnert sich der 1938 geborene Kissinger aber an die Zeit vor etwa 20 Jahren, als noch so richtig zünftig Namenstag gefeiert wurde. „Mei, das war immer eine Gaudi! Da waren wir rund 15 Josefs beim Marxenwirt und jeder hat eine Runde ausgegeben.“

    Ein Feiertag wie Peter und Paul oder Allerseelen war der Josefstag auch noch in der Kindheit und Jugend von Josef Kennerknecht. „In meiner Zeit als Lehrbua haben die Geschäfte am Josefstag immer erst um 10 Uhr aufgemacht“, erinnert sich der vielfältig engagierte Meringer. Vielleicht wird das bald wieder der Fall sein. Die Mitglieder der Königlich-Bayerischen-Josefs-Partei wollen bei diesem Thema auf jeden Fall nicht aufgeben.

    Diskutieren Sie mit
    0 Kommentare
    Dieser Artikel kann nicht mehr kommentiert werden