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Laufserie: Mit dem Extremläufer zu den Königsbrunner Przewalski-Pferden

Laufserie

Mit dem Extremläufer zu den Königsbrunner Przewalski-Pferden

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    Extremläufer Peter Speer nahm und mit auf eine seiner Lieblingsstrecken zu den Königsbrunner Przewalski-Pferden.
    Extremläufer Peter Speer nahm und mit auf eine seiner Lieblingsstrecken zu den Königsbrunner Przewalski-Pferden. Foto: Reinhold Radloff

    Strahlende Sonne, Temperaturen um den Gefrierpunkt: ideale Voraussetzungen für einen schönen Morgenlauf. Wir treffen uns auf dem Parkplatz nahe dem Bolzplatz östlich des Hans-Wenninger-Stadions in Königsbrunn direkt neben der Umgehungsstraße (Lechstraße). Und schon geht es auf der Teerstraße (Wasserhausweg) Richtung Osten los, immer Richtung Wald, vorbei an Wiesen und Feldern.

    "Mir gefällt diese Strecke so sehr, weil sie extrem flexibel ist. Man kann, je nach Lust und Laune, einen Zehn-Kilometer-Rundkurs nehmen oder immer mal wieder zwischendrin abbiegen und dadurch abkürzen", erzählt Peter Speer. An diesem herrlichen Morgen entscheiden wir uns für die Langversion. Ich bin froh darüber, denn der beinahe 72-Jährige hat viel aus seinem eigentlich "relativ kurzen" Sportlerleben zu erzählen: "Ich hatte früher mit Sport wenig am Hut. Mit 17 Jahren wog ich 87 Kilogramm und war ziemlich fett. 50 Meter Rennen für das Sportabzeichen war damals meine längste Strecke: Hochzeit, Kinder, Hausbau, Bewegung nur im Job. Mit Nachbarn saßen wir viel gemütlich zusammen und nahmen immer mehr zu. Da wurde die Idee geboren, statt Bier zu trinken mal zu joggen. Das klappte anfangs gut. Aber schon bald war ich wieder alleine beim Training." Doch Speer hielt nicht nur durch, sondern wurde auch zum Extremläufer. Seither rennt er Jahr für Jahr, Tag für Tag, und auch mit seinen fast 72 Jahren immer noch über 3000 Kilometer pro Jahr.

    71-Jähriger aus Königsbrunn ist schon 17 Marathons gelaufen

    Die Teerstraße ist zu Ende. Wir laufen nach rund drei Kilometern über die kleine Lochbachbrücke und biegen nach links Richtung Norden auf einen gut ausgebauten Kiesfahrweg ein. Und Speer erzählt bei einem Lauftempo von unter fünfeinhalb Minuten pro Kilometer immer weiter, ohne in Atemnot zu geraten: "Normalerweise bestreite ich 35 Wettkämpfe pro Jahr oder mehr, alles längere Strecken." Das erstaunliche dabei: Er hatte nie schwere Verletzungen. "Klar zwickt es mal hier oder da. Aber das laufe ich dann einfach weg." 17 Marathons bestritt der Königsbrunner (Bestzeit 3 Stunden und vier Minuten), und neben unzähligen Streckenläufen (bayerischer Meister über 5000 Meter) noch reihenweise Triathlons, Bergläufe, Radfahrten und vieles mehr. Und er will immer vorne dabei sein, sogar bei deutschen Meisterschaften: "Ehrgeiz vergeht nicht", sagt er.

    Laufen durch herrlichen Mischwald in Königsbrunn

    Wir laufen und laufen, immer durch herrlichen Mischwald, und biegen erst bei etwa fünf Kilometern nach links ab, um ein paar Hundert Meter später noch einmal nach links zu schwenken Richtung Süden, vorbei am Gehege der Königsbrunner Przewalski-Pferde, die in lichten Kieferwäldern frei und ohne jede Zufütterung leben. Zu sehen bekommen wir sie nicht. Bald danach geht es wieder hinaus auf die freie Fläche, bevor wir schon die Teerstraße wieder sehen, die uns rechtsherum zurück zu unserem Ausgangspunkt, dem Parkplatz, bringt. Peter verabschiedet sich freundlich winkend und rennt locker nach Hause. "Morgen wieder?", fragt er noch. Ich sicherlich nicht. Muss mich erst erholen und fahre im Auto vor mich hin dampfend nach Hause.

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