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Langerringen: Vom Notariat ins Rathaus: So ist die erste Bilanz von Bürgermeister Marcus Knoll

Langerringen

Vom Notariat ins Rathaus: So ist die erste Bilanz von Bürgermeister Marcus Knoll

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    Seit fast 200 Tagen ist Marcus Knoll Rathauschef in Langerringen.
    Seit fast 200 Tagen ist Marcus Knoll Rathauschef in Langerringen. Foto: Ivanka Williams-Fuhr (Archiv)

    Nun sind es schon fast 200 Tage, seitdem Marcus Knoll das Amt des Bürgermeisters der Gemeinde Langerringen von seinem Vorgänger Konrad Dobler übernommen hat. Wir fragten ihn, wie er den Berufswechsel vom Amtmann im Notardienst mit Arbeitsort in München zum Bürgermeister in seinem Wohnort erlebt hat und wie sein Start in dieses neue Amt verlaufen ist. „Etwas ganz Neues für mich ist, von der Haustüre aus auch mit dem Fahrrad in wenigen Minuten an meinem Arbeitsplatz zu sein und umgekehrt! Das empfinde ich als sehr angenehm“, sagt der 44-Jährige.

    Welche neuen Aufgaben standen als Erstes an?

    Knoll: Von Anfang an habe ich mich eigentlich mit der ganzen Bandbreite an Themen befasst. Viele davon waren mir ja bereits als bisheriger Zweiter Bürgermeister geläufig. So Manches war aber natürlich auch für mich völlig neu und natürlich war und ist nach einem solchen Stabwechsel zunächst auch viel Organisatorisches zu regeln. Die Aufgaben im Amt sind unheimlich vielfältig, und das gefällt mir sehr.

    Wie hat ihr Umfeld auf das neue Amt reagiert?

    Knoll: Viele Mitbürger haben mir gesagt, dass sie sich sehr über mich als neuen Bürgermeister freuen, und das freut natürlich auch mich selbst. Die Zusammenarbeit empfinde ich als konstruktiv und angenehm, und ich denke, ich habe auch ein sehr gutes und offenes Verhältnis zu allen Mitarbeitern im Rathaus und darüber hinaus. Meine Frau und unsere Kinder wünschen sich, dass ich neben meinem Beruf bald ein wenig mehr Zeit für sie finde. Sie bringen mir aber großes Verständnis und Geduld dafür entgegen, dass ich derzeit meine ganze Zeit und Energie ins neue Amt stecke.

    Eine neue Zimmerpflanze im Langerringer Bürgermeisterbüro

    Haben Sie das Büro ihres Vorgängers umgestaltet? Was haben sie übernommen, was ist neu im Büro?

    Knoll: Das Büro des Bürgermeisters ist im Wesentlich unverändert so geblieben, wie ich es angetroffen habe. Lediglich ein Bild und eine Zimmerpflanze sind hinzugekommen und die EDV-Ausstattung ist neu.

    Wie sieht Ihr Arbeitstag als hauptberuflicher Bürgermeister aus?

    Knoll: Mein Arbeitstag beginnt normalerweise um 8 Uhr, je nach Terminen aber auch früher. Ich habe täglich fest eingeplante Termine oder zu erledigende Dinge und bin viel in unserer Gemeinde unterwegs. Allerdings bringt jeder Arbeitstag auch Unvorhergesehenes, verläuft daher oft anders als geplant und endet meistens irgendwann zwischen 19 und 21 Uhr in meinem Büro im Rathaus.

    Langerringens Bürgermeister Marcus Knoll hat eine kleine Bilanz zu seiner bisherigen Amtszeit gezogen.
    Langerringens Bürgermeister Marcus Knoll hat eine kleine Bilanz zu seiner bisherigen Amtszeit gezogen. Foto: Hieronymus Schneider

    Stehen Sie im Kontakt mit dem Altbürgermeister?

    Knoll: „Im Grunde ist es mein eigener Anspruch, das Amt selbstständig im eigenen Stil auszuüben und mich in die relevanten Sachverhalte in aller Tiefe von Grund auf einzuarbeiten. Wenn sich Fragen ergeben, steht mir Konrad Dobler aber stets als vertrauensvoller Ansprechpartner zur Verfügung.

    Von der Bandbreite der Aufgaben überrascht

    Was hat Sie überrascht?

    Knoll: Doch etwas überrascht hat mich die ganze Bandbreite an Dingen, die nicht nur im Amt eines Bürgermeisters, sondern generell von den Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern in Rathaus und Bauhof zu erledigen sind. Für mich macht das meine Aufgabe aber einfach noch spannender als gedacht.

    Was ist Ihnen leicht gefallen und wo hatten Sie ihre Schwierigkeiten?

    Knoll: Überraschend leicht gefallen ist mir der berufliche Übergang nach fast 30 Jahren Tätigkeit im Notariat. Ich sage immer, es kam mir vom ersten Tag als Bürgermeister an so vor, als hätte ich nie etwas Anderes gemacht. Etwas Schwierigkeiten bereitet es mir nach wie vor, die vielfältigen Aufgaben halbwegs zeitgerecht in meinen Arbeitsalltag zu packen und gleichzeitig für alle so leicht erreichbar und ansprechbar zu sein, wie ich möchte. Ich arbeite daran, das noch zu verbessern.

    Bebauungsplan "Schorerhof" zur Planreife geführt

    Haben Sie schon ein Projekt umgesetzt oder ein Ziel erreicht?

    Knoll: Natürlich habe ich mit unserem Gemeinderat in der Zwischenzeit bereits einige auch sehr wichtige Entscheidungen getroffen und Maßnahmen ergriffen. Zum Beispiel haben wir in der vergleichsweise kurzen Zeit den Bebauungsplan Nr. 31 "Schorerhof“ in drei weiteren Verfahrensschritten mit verschiedenen Änderungen zur Planreife geführt. Zur Realisierung dieses für die Gemeinde so bedeutsamen Projekts ist das ein entscheidender Schritt in der Verantwortung der Gemeinde. Aber auch darüber hinaus habe ich bereits einige Dinge in Gang, wenn auch noch nicht zum Ziel gebracht. Dazu dürfen Sie mich in einem Jahr dann gern nochmals fragen.

    Pflegen Sie bestimmte Rituale oder Gewohnheiten im Rathaus?

    Knoll: Bislang ist das nicht der Fall. Allerdings habe ich vor, regelmäßige Dienstbesprechungen einzuführen und ich bin bestrebt, zu allen Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern – auch außerhalb des Rathauses – möglichst engen Kontakt zu halten.

    Knoll ist die Digitalisierung der Grundschule wichtig

    Was wollen Sie in den kommenden 100 Tagen erreichen?

    Knoll: "In den kommenden 100 Tagen möchte ich die Digitalisierung der Grundschule umsetzen, die Vergabe und den Verkauf unserer Bauplätze sowie verschiedener Flächen im Gewerbegebiet vornehmen und einige strukturelle Änderungen in der Verwaltung vorbereiten.“

    Die Schule in Langerringen soll digitaler werden.
    Die Schule in Langerringen soll digitaler werden. Foto: Hieronymus Schneider

    Im 16-köpfigen Gemeinderat verfügt die von Marcus Knoll zur Wahl angeführte Liste der CSU/Unabhängige Wähler über eine satte Mehrheit von acht Stimmen, hinzu kommt die Stimme des Bürgermeisters. Je zwei Sitze belegen die Dorfliste Schwabmühlhausen und die SPD/Freie Bürger. Die mit vier Mandaten zweitstärkste Fraktion der Freien Wähler ging bei der Besetzung der beiden stellvertretenden Bürgermeister leer aus. Für diese Ämter wurden der Gennacher Stefan Baur (CSU/UW) und Wolfgang Hirschner (SPD) mehrheitlich gewählt. Wir fragten Herbert Graßl, den Fraktionsführer und Bürgermeisterkandidaten der Freien Wähler, wie er die Zusammenarbeit im Gemeinderat sieht. Graßl: "Am Anfang der Amtszeit des neuen Bürgermeisters wurden durch ihn die Weichen für die Zusammenarbeit mit den Gemeinderäten der Freien Wähler gestellt. Als zweitstärkste Kraft im Gemeinderat versuchen wir trotzdem mit den uns zur Verfügung stehenden Informationen gute Sachpolitik zu machen, um dem Anspruch unserer Wähler gerecht zu werden. Eine gute Zusammenarbeit mit den Fraktionen und dem Bürgermeister ist aus unserer Sicht wünschenswert.“

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