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Langerringen: Hochwasserschutz kommt Langerringen teuer zu stehen

Langerringen

Hochwasserschutz kommt Langerringen teuer zu stehen

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    Bei Starkregen oder Schneeschmelze kann die Singold zu einem reißenden Fluss werden, wie hier am Langerringer Urbanwehr im Januar 2019.
    Bei Starkregen oder Schneeschmelze kann die Singold zu einem reißenden Fluss werden, wie hier am Langerringer Urbanwehr im Januar 2019. Foto: Hieronymus Schneider (Archivfoto)

    Das Thema Hochwasserschutz beschäftigt die Anliegergemeinden entlang der Singold seit Jahren. In Langerringen hat der Gemeinderat nun erneut darüber diskutiert und am Bau eines Rückhaltebeckens im Bereich des Iglinger Ortsteils Holzhausen festgehalten - trotz enormer Mehrkosten.

    Schon im Juni 2015 erklärten sich die Gemeinden von Langerringen bis Bobingen zu einer Kostenbeteiligung für den Bau eines Rückhaltebeckens in Holzhausen bereit. Die Grundlage der damaligen Finanzierungsvereinbarung mit dem Wasserwirtschaftsamt Donauwörth war eine Kostenberechnung in Höhe von 3,63 Millionen Euro.

    Schwierige Bodenverhältnisse verteuern den Bau

    Im Zuge der Ausführungsplanung des beauftragten Ingenieurbüros Fichter ergaben sich bei der Bodenuntersuchung jedoch schwierige Baugrundverhältnisse. So wurden tragfähige Schichten erst in vier bis acht Metern Tiefe gefunden. Für die sich dadurch ergebende komplexere Gründungssituation des Dammkörpers ergeben sich zwei Varianten.

    Eine Variante mit Oberbodenabtrag, Bodenverbesserung und Geotextil ist mit 7,6 Millionen Euro etwas günstiger. Die Alternative sieht den Einbau von Rüttelortbetonsäulen vor und würde 8,4 Millionen Euro verschlingen. Aber schon die erste Variante bedeutet eine Verdoppelung der Kosten, wie sie 2015 errechnet wurden und an denen sich die Anliegergemeinden zusammen mit der Hälfte beteiligen sollen.

    Langerringen müsste sich mit mehr als 200.000 Euro beteiligen

    Wegen der Bedeutung dieses Rückhaltebeckens für den Hochwasserschutz, für das es keine alternative Planung des Freistaats gibt, entschied sich der Langerringer Gemeinderat dafür, die Kostenzusage von 5,7 Prozent aufrechtzuerhalten, wenn auch die übrigen Gemeinden ihre Kostenanteile übernehmen. Nach derzeitiger Berechnung kommt auf Langerringen damit ein Beitrag von 216.600 Euro zu.

    Das Wasserwirtschaftsamt wies darauf hin, dass die Baumaßnahme immer noch wirtschaftlich und sparsam im Vergleich mit anderen Rückhaltebecken in Schwaben sei und es vollkommen falsch wäre, ein baureifes Vorhaben zu stoppen. Das Schadenspotential eines Jahrhunderthochwassers läge für die Anlieger entlang der Singold bei über 32 Millionen Euro.

    Wegen Corona verzögert sich die Neuberechnung der Wassergebühren

    Nach der Anhörung der wissenschaftlichen Experten in der vorangegangenen Gemeinderatssitzung folgten die Mitglieder nun der Empfehlung und stimmte der Errichtung eines Mobilfunksendemastes auf dem Dach des Feuerwehrhauses in Schwabmühlhausen zu. Der Abschluss eines Vertrags mit der Deutschen Funkturm GmbH zur Regelung der Nutzung wurde befürwortet.

    Die alle vier Jahre fällige Neuberechnung der Wassergebühren wäre eigentlich zum Ende dieses Jahres fällig gewesen, damit ab Januar die neuen Gebühren in Kraft treten können. Doch wegen der Corona-Pandemie kann die beauftragte Firma die Globalberechnung erst im kommenden Jahr fertigstellen. Die neuen Gebühren gelten aber bereits ab 1. Januar 2021.

    Deshalb fasste der Gemeinderat den Beschluss, dass die Wassersatzungen für Langerringen und Schwabmühlhausen mit den neuen Gebühren rückwirkend in Kraft treten. Ob es eine Erhöhung der Wasserbezugspreise gibt, werden die Bürger erst erfahren, wenn die Berechnung vorgestellt wird.

    Jungunternehmer will Touren mit ungewöhnlichem Rad anbieten

    Ein ungewöhnlicher Antrag eines Gennacher Jungunternehmers sorgte für eine längere Diskussion. Er bat um eine Sondergenehmigung für die Vermietung eines Eventbikes. Das Gefährt auf dem Fahrgestell und mit der Fronthaube eines VW-Busses will der Start-Up-Unternehmer unter seiner Führung für Firmenfeiern, Geburtstage, Hochzeiten und ähnlichen Anlässen vermieten.

    Das Eventbike ist straßenverkehrsrechtlich ein Fahrrad, benötigt aber wegen seiner Ausmaße und wegen der Nutzung zu Vergnügungsfahrten eine Sondergenehmigung. Der Antragsteller will solche Fahrten nur auf Rad- oder Feldwegen und verkehrsberuhigten Straßen, etwa zum Birkensee oder ins Waldgebiet Härtle, durchführen.

    Der Gemeinderat stand dem Vorhaben grundsätzlich positiv gegenüber, Bedenken gab es nur wegen eventueller Beeinträchtigung der Landwirtschaft, weil das Eventbike wegen seiner Breite auf Feldwegen nicht überholt werden könne. Deshalb wurde noch kein Beschluss gefasst. Vielmehr soll mit dem Antragsteller geklärt werden, welche Fahrtrouten in der Genehmigung festgeschrieben werden könnten.

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