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Langerringen: Erste Corona-Impfung im Landkreis: Wie es der 90-Jährigen jetzt geht

Langerringen

Erste Corona-Impfung im Landkreis: Wie es der 90-Jährigen jetzt geht

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    Als Erste im Landkreis Augsburg hat Hildegard Klos am Sonntagnachmittag den neuen Impfstoff gegen das Coronavirus erhalten. Die 90-Jährige wohnt seit eineinhalb Jahren im Johann-Müller-Altenheim in Langerringen. Dort begannen die Impfungen im Augsburger Land.
    Als Erste im Landkreis Augsburg hat Hildegard Klos am Sonntagnachmittag den neuen Impfstoff gegen das Coronavirus erhalten. Die 90-Jährige wohnt seit eineinhalb Jahren im Johann-Müller-Altenheim in Langerringen. Dort begannen die Impfungen im Augsburger Land. Foto: Marcus Merk

    Als Erste im Augsburger Land hat Hildegard Klos am Sonntagnachmittag den neuen Impfstoff gegen das Coronavirus erhalten. Seit eineinhalb Jahren wohnt sie in der Johann-Müller-Altenheimstiftung in Langerringen. Dort wurde mit den Impfungen im Landkreis begonnen. Im Interview verrät die 90-Jährige, wie es ihr jetzt geht und warum sie nicht so schnell mit einer Impfung gerechnet hatte.

    Frau Klos, Sie wurden als Erste im Landkreis gegen das Coronavirus geimpft. Waren Sie aufgeregt?

    Klos: Wegen der Impfung selbst war ich kein bisschen nervös. Ich hatte auch keine Angst davor. Aber der ganze Ablauf war schon etwas aufregend, es ging ja alles ganz schnell.

    Wussten Sie, dass Sie als Erste an der Reihe seien würden?

    Klos: Nein, ich war völlig überrascht. Wir wurden zwar am Sonntag informiert, dass das Impfteam vor Ort ist und es bald losgeht. Aber ich habe nicht damit gerechnet, dass ich so schnell geimpft werde.

    Wie wurden Sie informiert?

    Klos: Ich saß auf der Station in der Nähe das Aufzugs, als plötzlich die Tür aufging. Eine Schwester kam zu mir und sagte, ich solle schnell mitkommen. Ich habe noch ein Glas Wasser getrunken, wurde in die Wirtsstube gebracht, in der die Impfstation aufgebaut war, und dann ging es schon los.

    Wie lief die Impfung genau ab?

    Klos: Ich habe erst einmal mit einem Arzt gesprochen. Er hat mir erklärt, welche Nebenwirkungen auftreten können und mir gesagt, ich müsse keine Angst haben. Das Team hat die Spritze mit der tiefgefrorenen Impfdosis vorbereitet und dann wurde ich geimpft. Das ganze dauerte etwa eine Viertelstunde. Dazwischen kam noch der Fotograf der Heimatzeitung und hat um ein Bild für einen Zeitungsartikel gebeten.

    Als erste Geimpfte im Landkreis sind sie fast eine kleine Berühmtheit.

    Klos: (lacht) Ich habe nicht damit gerechnet, dass ich mit 90 Jahren noch einmal so groß in die Zeitung komme. Hätte ich das gewusst, hätte ich mich vorher ein bisschen gestylt. Meine Schwester hat mich auch schon angerufen, nachdem sie das Bild in der Zeitung gesehen hatte und gesagt, ich hätte mich wenigstens vorher kämmen können. Aber dafür war keine Zeit.

    Mussten Sie sich von dem Trubel erst einmal erholen?

    Klos: Nach der Impfung gab es Abendessen. Danach habe ich mich hingelegt. Es war doch alles recht aufregend.

    Wie geht es Ihnen jetzt, zwei Tage danach?

    Klos: Ich bin etwas müde, aber ich weiß nicht, ob das mit der Impfung zusammenhängt. Es kann auch am Wetter liegen. Ich bin herzkrank und habe auch deshalb manchmal Schwierigkeiten. Ich war jedenfalls schon beim Frühstück und kurz unterwegs.

    Spüren Sie noch etwas von der Impfung?

    Klos: Die Einstichstelle am Oberarm war danach etwas empfindlich, aber es war kein Schmerz. Ansonsten spüre ich nichts.

    Haben Sie Angst vor möglichen Impf-Folgen?

    Klos: Nein. Wenn ich mich nicht impfen lasse, könnte ich mich mit Corona infizieren. Lasse ich mich impfen, können Nebenwirkungen auftreten. Beide Möglichkeiten bergen Risiken. Aber für mich war klar, dass ich mich lieber impfen lasse.

    Haben Sie vorher mit jemandem darüber gesprochen?

    Klos: Ich habe mit meinem Neffen telefoniert, der auch von der Einrichtung vorab informiert wurde. Auch mit den Pflegern habe ich mich über die Impfung ausgetauscht.

    Sind Ihre Angehörigen jetzt froh, dass Sie geimpft sind?

    Klos: Bestimmt, es war ja nicht so einfach dieses Jahr. Aber erst einmal müssen wir die zweite Impfung Mitte Januar abwarten.

    Sie haben in Schwabmünchen gelebt und wohnen jetzt seit eineinhalb Jahren in der Johann-Müller-Altenheimstiftung in Langerringen. Wie haben Sie die Corona-Zeit dort erlebt?

    Klos: Mit Besuchen war es schwierig, gerade jetzt während des strengen Lockdowns. Aber wir müssen damit leben. Die Heimleitung will vermeiden, dass das Virus zu uns kommt. Bisher hatten wir Glück.

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