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Langenneufnach: Riesentanks von Schwaben-Kunststoff sind weltweit im Einsatz

Langenneufnach

Riesentanks von Schwaben-Kunststoff sind weltweit im Einsatz

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    Ein Mitarbeiter der Schwaben-Kunststoff aus Langenneufnach bereitet gerade einen Behälter zum Verladen vor. Das Unternehmen ist weltweit aktiv.
    Ein Mitarbeiter der Schwaben-Kunststoff aus Langenneufnach bereitet gerade einen Behälter zum Verladen vor. Das Unternehmen ist weltweit aktiv. Foto: Wolfgang Kleiner (Archivfoto)

    Mit hochwertigen Lagerbehältern für flüssige Chemikalien hat sich das Langenneufnacher Familienunternehmen Schwaben-Kunststoff nicht nur hier in den Stauden einen Namen gemacht, sondern weltweit. Doch gibt es für ein global agierendes Unternehmen Schwierigkeiten mit einem Standort mitten auf dem Land - oder Probleme mit Handelsbeschränkungen? Darüber sprach Geschäftsführer Alexander Kalhammer nun bei einem Rundgang durch das Unternehmen.

    Geschäftsführer Alexander Kalhammer erklärt Bundestagsabgeordneten Hansjörg Durz  sowie Bürgermeister Gerald Eichinger die Funktionsweise einer Schweißmaschine für Kunststoffplatten.
    Geschäftsführer Alexander Kalhammer erklärt Bundestagsabgeordneten Hansjörg Durz sowie Bürgermeister Gerald Eichinger die Funktionsweise einer Schweißmaschine für Kunststoffplatten. Foto: Karin Marz

    „Momentan haben wir noch keine Auswirkungen der Corona-Pandemie gespürt. Mit Aufträgen sind wir bis Mitte Oktober voll ausgelastet und mussten daher auch noch keinen Mitarbeiter in Kurzarbeit schicken“, sagte Kalhammer. Auch die Lieferketten für benötigtes Material würden bisher problemlos funktionieren.

    Unternehmen aus der ganzen Welt kaufen die Chemikalien-Tanks

    Schwierig sei es hingegen gewesen, Lagerbehälter aufgrund der Grenzschließungen nach Lichtenstein und in die Schweiz auszuliefern. „Ich kann mir jedoch vorstellen, dass die wirtschaftlichen Auswirkungen nächstes oder übernächstes Jahr spürbar sein werden“, sagt Kalhammer. Das Unternehmen plant und fertigt Lagerbehälter aus thermoplastischen Kunststoffen für wassergefährdende, nicht brennbare flüssige Chemikalien individuell nach Kundenwünschen.

    Zum Kundenkreis gehören neben dem lagerhaltenden Chemikalienhandel, der Papier- und Automobilindustrie auch Molkereien, Brauereien sowie Kraftwerke und kommunale Abwasserbehandlungsanlagen. Auch Firmen, die feuerverzinken, werden von dem Langenneufnacher Unternehmen beliefert. 60 bis 70 Prozent sind Stammkunden und der Exportteil liegt bei circa 15 bis 25 Prozent.

    Kunden aus Europa, Amerika, Asien und Südafrika werden von Schwaben-Kunststoff beliefert, das seit über fünf Jahrzehnten inhabergeführt ist. Den Transport der riesigen Behälter mit einem Volumen von bis zu 100.000 Litern übernehmen Speditionen. „Früher haben wir versucht, die direkt am Firmengelände angrenzende Bahnstrecke der Staudenbahn zu nutzen. Aber aufgrund fehlender Fix-Termine, die für den Versand absolut wichtig sind, war dies für uns nicht durchführbar“, sagt Kalhammer.

    35 Mitarbeiter zählt Schwaben-Kunststoff aus Langenneufnach

    Nach der geplanten Reaktivierung der Staudenbahn sei er nicht abgeneigt zu versuchen, ob ein Teil des Versands von der Straße auf die Schiene verlegt werden könne. Während der Führung durch das Unternehmen erklärte der Geschäftsführer die besonderen Herstellungsprozesse durch ein spezielles Wickelverfahren oder mit Hilfe von Plattenmaterial, die für den Firmenchef zwei große Pluspunkte liefere. Die Produkte werden übrigens nicht nur gefertigt, sondern Schwaben-Kunststoff bietet ein komplettes System sowie die Montage an.

    Die EU-Bestimmungen für den Export bedeuten viel Arbeit

    Bundestagsabgeordneter Hansjörg Durz, der mit Bürgermeister Gerald Eichinger am Rundgang teilnahm, interessierte sich auch dafür, wie das Unternehmen mit den EU-Bestimmungen für den Export zurechtkommt. Kalhammer erklärte, dass beispielsweise die Lieferung seiner Produkte nach Russland aufgrund der Dual-Use-Vorschrift mit sehr viel Papierarbeit verbunden sei. Gleichzeitig findet er diese Vorgabe aus Sicherheitsgründen aber auch sinnvoll.

    Güter, die der sogenannten Dual-Use-Vorschrift unterliegen, können sowohl zivil als auch militärisch genutzt werden. Die Firma Schwaben-Kunststoff beschäftigt 35 Mitarbeiter, zwei Auszubildende und erwirtschaftete letztes Jahr einen Umsatz von drei Millionen Euro.

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