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Langenneufnach: 100 Tage im Amt: Wie der neue Bürgermeister Langenneufnach voranbringen will

Langenneufnach

100 Tage im Amt: Wie der neue Bürgermeister Langenneufnach voranbringen will

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    Bürgermeister Gerald Eichinger freut sich, dass das gesellschaftliche Dorfleben – wenn auch nur mit Einschränkungen – auf dem neuen Dorfplatz wieder aufgenommen werden kann.
    Bürgermeister Gerald Eichinger freut sich, dass das gesellschaftliche Dorfleben – wenn auch nur mit Einschränkungen – auf dem neuen Dorfplatz wieder aufgenommen werden kann. Foto: Karin Marz

    Mehr als 100 Tage sitzt Gerald Eichinger bereits auf dem Chefsessel der Gemeinde Langenneufnach. Sein erstes Fazit: „Es ist zwar stressig, aber gleichzeitig habe ich als Bürgermeister viele Gestaltungsmöglichkeiten. Ich kann die Richtung vorgeben, Ziele formulieren und umsetzen.“ An eines muss sich der neue Bürgermeister noch gewöhnen: „Da ich ein sehr ungeduldiger Mensch bin, sind für mich die zum Teil langen Planungszeiten für Projekte noch ungewohnt.“ Wichtig ist ihm hierbei ganz besonders die Arbeit im Team.

    „Alleine hätte ich da gar keine Chance“, sagt Eichinger und lobt die Zusammenarbeit mit dem Gemeinderat, in dem ein ehrlicher und sachlicher Umgang gepflegt wird. Die Räte sind es auch, die immer das „Ohr bei den Leuten im Dorf“ haben und wissen, wo der Schuh drückt, meint Eichinger. Eine große Unterstützung sind für ihn auch gleichzeitig die Mitarbeiter der Verwaltung. Eines hat ihn dann ein wenig überrascht in seiner neuen Funktion, obwohl er bereits zwölf Jahre zuvor Zweiter Bürgermeister gewesen war.

    Zweimal in der Woche bietet er eine Bürgermeistersprechstunde an

    „Ich hätte nicht gedacht, wie viele Leute im Ort mitwirken und sich einbringen. Das sieht man oft gar nicht, weil es manchmal nur Kleinigkeiten sind, die aber enorm wichtig sind, damit das Dorfleben funktioniert.“ Ihm gefällt der Kontakt mit den Leuten im Ort, vor allem wenn sie sich einbringen und ist dankbar für konstruktive Verbesserungsvorschläge. „Es gibt zwar auch manchmal Leute, die an allem und jedem nörgeln und meinen, dass ich für alles verantwortlich bin. Aber damit muss man lernen umzugehen“, erklärt der Rathauschef.

    Geändert hat sich im Vergleich zu seinem Vorgänger Josef Böck, der nach 30 Jahren Amtszeit im Frühjahr nicht mehr zur Wahl angetreten ist, die Erreichbarkeit des neuen Bürgermeisters. Da Eichinger gleichzeitig auch in Teilzeit als Wachleiter der Rettungswache in Langenneufnach tätig ist, gibt es mittlerweile zweimal pro Woche feste Bürgermeistersprechstunden.

    Dies wurde angenommen und etliche vereinbaren sogar zuvor einen Gesprächstermin, was für Eichinger die Vorbereitung erleichtert. „Ich habe einen guten Mittelweg gefunden, wie ich zeitlich der Tätigkeit als Bürgermeister als auch der Tätigkeit als Wachleiter gerecht werden kann. Der Unterschied zwischen den beiden Funktionen ist, dass ich als Wachleiter einen Chef habe. Aber diese Zusammenarbeit funktioniert reibungslos, worüber ich sehr dankbar bin.“

    Stolz auf die Sanierung der Gemeindebücherei Langenneufnach

    Dankbar ist der 53-Jährige auch, dass die Menschen im Ort Verständnis dafür haben, dass coronabedingt künftig weniger finanzielle Mittel zur Verfügung stehen, Projekte sparsamer umgesetzt werden müssen und Veranstaltungen im Ort im kleineren oder anderen Rahmen stattfinden müssen. „Gut gefallen hat mir auch, dass die Leute nicht bei mir im Büro standen und plötzlich Dinge forderten, die es bei meinem Vorgänger nicht gab.“

    Trotz der außergewöhnlichen Situation, die seit seiner Wahl Mitte März herrscht, konnten bereits erste Ziele der Gemeinde fertiggestellt werden. Stolz ist Eichinger, dass die Sanierung der Gemeindebücherei sowie der Feldwege abgeschlossen sind. Und auch an weiteren Zielen will er festhalten, wie beispielsweise die Erweiterung des Kinderhauses, die bereits begonnen hat.

    Dass die Zusammenarbeit mit der Kirchenverwaltung genauso reibungslos funktioniert, wie bereits beim Bau des Kindergartens sieht Eichinger als großen Pluspunkt. Wichtig sind für ihn auch die Senioren und wie deren Erwartungen erfüllt werden können. „Mir fehlt in Langenneufnach die Möglichkeit für seniorengerechtes Wohnen. Da gibt es zwar viele Ideen, aber deren Umsetzung ist alles andere als einfach.“

    Bürgermeister will Kontakte zu Nachbargemeinden pflegen

    Nach welchen Kriterien der Verkauf der Baugrundstücke für das neue Baugebiet neben dem Kindergarten erfolgen soll, ist auch keine einfache Sache, erläutert er. „Wir haben 60 Bewerber für 18 Baugrundstücke. Da ist eine gerechte Auswahl wirklich schwierig.“ Ein weiteres Ziel ist es daher für Eichinger, weiteres Bauland auszuweisen, denn Langenneufnach sei ein attraktiver Wohnort.

    Wichtig ist ihm auch, eine Möglichkeit zu finden, wie gemeindliche Flächen insektenfreundlich künftig bewirtschaftet werden können, und auch regelmäßige Kontakte mit den Bürgermeistern der landkreisübergreifenden Nachbargemeinden will Eichinger pflegen, da bisher Treffen nur innerhalb der Landkreisgrenze stattfanden. „Und wenn ich in meiner Freizeit mit dem Fahrrad unterwegs bin, schaue ich mir auch gerne andere Orte an, um zu sehen, ob es dort andere Beispiele für Gestaltungsmöglichkeiten gibt“, berichtet er.

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