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Landkreis: „Wer Einkaufstüten schleppt, kann auch retten“

Landkreis

„Wer Einkaufstüten schleppt, kann auch retten“

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    „Wer Einkaufstüten schleppt, kann auch retten“
    „Wer Einkaufstüten schleppt, kann auch retten“

    Am Tag, als Cornelia Thümmel in die Stauden  Stauden zog, brannte es im neuen Nachbarhaus. Ihr Schwager, der ihr gerade bei der Renovierung half, war zur Stelle und löschte das Feuer. Deshalb stand am nächsten Tag der Kommandant der Feuerwehr bei ihr auf dem Hof – er wollte den Schwager für die

    Bei der Freiwilligen Feuerwehr Königsbrunn gehören Frauen seit 2008 zur Mannschaft. „Vorher war das aufgrund von baulichen Problemen des Feuerwehrhauses nicht möglich“, sagt der stellvertretende Kommandant Thorsten Hahn. Erst seit der Erweiterung des Gebäudes gibt es Platz für Umkleidekabinen und Duschen für Frauen. Dadurch hätten diese ihnen zwar „nicht direkt die Türen eingerannt“, aber die Anzahl der Frauen sei über die Jahre leicht gestiegen. Im Moment sind unter den 130 aktiven Mitgliedern in

    Diese Gleichberechtigung herrscht auch bei den anderen Feuerwehren vor. Aber was muss eine Frau eigentlich mitbringen, um Teil einer Löschtruppe zu werden? „Voraussetzung ist die grundsätzliche Eignung für den Feuerwehrdienst“, sagt Stefan Missenhardt, stellvertretender Kommandant in Schwabmünchen. Das bedeutet: Vor allem die körperliche Fitness muss vorhanden sein. Da es sich um ein Ehrenamt handele, seien die Hürden aber recht gering. Jeder – egal ob Mann oder Frau – werde nach seinen Fähigkeiten eingesetzt.

    In Schwabmünchen gibt es derzeit 137 Einsatzkräfte, 15 von ihnen sind weiblich. Auch hier sei der Anteil an Frauen über die Jahre kontinuierlich gestiegen. Und: „Alle beigetretenden Frauen sind dabei geblieben.“ Laut Missenhardt ist die Feuerwehr damit personell sehr gut aufgestellt. Schwierigkeiten, Personal zu finden, habe sie derzeit keine – weder bei den Frauen, noch bei den Männern.

    Auch die Feuerwehr Bobingen kennt im Moment keine Personalprobleme. Allerdings: Unter den rund 150 Aktiven ist keine einzige Frau. „Bis jetzt war einfach noch keine da, die mitmachen wollte“, sagt der Bobinger Kommandant Walter Mayr. Dabei wären auch hier Frauen herzlich willkommen.

    Dass bei manchen Feuerwehren keine oder nur wenige Frauen mitmachen, erklärt sich Feuerwehrfrau Corinna Thümmel vor allem mit dem Thema Nachwuchs. „Sobald sie ein Kind bekommen, fallen sie oft für die nächsten 15 Jahre aus“, sagt sie. Da herrsche meistens noch die klassische Rollenverteilung vor. „Obwohl ich auch Paare kenne, bei denen beide bei der Feuerwehr sind und die sich die Kinderbetreuung aufteilen.“ Frauen seien ihrer Meinung nach für die Feuerwehr sehr geeignet, weil sie bei Bränden und Unfällen zwischen Beteiligten besonders gut vermitteln könnten und ein Händchen dafür hätten, Betroffene zu beruhigen. Aber ob Frau oder Mann – Thümmel findet es einfach wichtig, sich zu engagieren. Gerade in kleinen Orten sei eine Feuerwehr wichtig, damit gewährleistet ist, dass die Hilfe in zehn Minuten vor Ort ist. Kein Wunder also, dass Thümmel vor 16 Jahren zusagte, als die Feuerwehr an ihre Tür klopfte. Und Bürgermeisterin von Mittelneufnach ist sie mittlerweile übrigens auch.

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