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Landkreis Augsburg: Unterricht trotz Corona: So verlief der Schulstart in der Region

Landkreis Augsburg

Unterricht trotz Corona: So verlief der Schulstart in der Region

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    Seit Montag sitzen die Zwölftklässler des Leonhard-Wagner-Gymnasiums wieder im Unterricht, um sich auf die Abiturprüfungen vorzubereiten. Der Unterricht findet allerdings nur noch in kleineren Gruppen statt.
    Seit Montag sitzen die Zwölftklässler des Leonhard-Wagner-Gymnasiums wieder im Unterricht, um sich auf die Abiturprüfungen vorzubereiten. Der Unterricht findet allerdings nur noch in kleineren Gruppen statt. Foto: Reinhold Radloff

    Am Schuleingang kontrollieren Lehrer, ob die Schüler eine Schutzmaske tragen. Wer keine trägt, bekommt eine in die Hand gedrückt. Vor dem Gebäude fährt eine Polizeistreife. Klassenzimmer dürfen nur noch nacheinander betreten werden.

    Unter strengen Hygienevorschriften hat gestern an einigen Schulen in der Region der Unterricht begonnen – allerdings nur für Schüler, die kurz vor den Abschlussprüfungen stehen. Der erste Tag nach der sechswöchigen Schulschließung hat gezeigt: Von einem normalen Alltag sind Schüler und Lehrer trotz gelockerter Corona-Maßnahmen noch weit entfernt.

    Auf dem Schulweg in Bus und Bahn gilt Maskenpflicht

    „Die Atmosphäre im Schulhaus war etwas gespenstisch“, sagt Dirk Hampel, Schulleiter der Realschule in Bobingen. Über Lautsprecher begrüßte er die knapp 110 Schüler. und stimmte sie nicht nur auf den letzten Abschnitt ihrer Schulzeit ein, sondern verwies noch einmal auf die geltenden Hygienevorschriften.

    Denn die Schüler der Bobinger Realschule sind, wie alle Abschlussklassen in Bayern, dazu angehalten, einen Mundschutz zu tragen. Das gilt zwar nicht zwingend für den Unterricht, aber für den Aufenthalt auf den Gängen und Toiletten. Auf dem Schulweg mit Bus und Bahn sind Masken Pflicht. Zudem sollten sich die Schüler regelmäßig die Hände waschen und nicht unnötig auf den Gängen aufhalten. Der Abstand von eineinhalb Metern muss jederzeit eingehalten werden – auch in den Unterrichtsräumen. Dafür wurden die Klassen in kleinere Gruppen geteilt.

    „Wir haben die Eltern und Schüler vorab über alle Regelungen informiert“, sagt Hampel. Die meisten Schüler seien schon mit einer Maske in die Schule gekommen gekommen. Doch auch für diejenigen, die keine dabei hatten, war die Schule gerüstet. „Wir haben für diesen Fall ausreichend Masken vom Landratsamt bekommen“, sagt Hampel.

    In drei Wochen starten die Abiturprüfungen

    Nach sechs Wochen im „Homeschooling“ werden in ganz Bayern nun wieder Schüler unterrichtet, die vor ihren Abschlussprüfungen stehen. Viel Zeit zum Lernen bleibt nicht. Das Abitur findet ab dem 20. Mai statt, an den Mittelschulen beginnen die schriftlichen Prüfungen ab dem 6. Juli, die Realschulen folgen ab dem 30. Juni. Während Grundschulen weiterhin geschlossen bleiben, soll der Unterricht für höhere Klassen voraussichtlich am 11. Mai wieder starten.

    Die Abschlussklassen haben jetzt den Anfang gemacht. Doch dafür waren intensive Vorbereitungen seitens der Schulen notwendig, weiß Alexander Pfaffendorf, Leiter des Leonhard-Wagner-Gymnasium in Schwabmünchen. 117 Schüler schreiben hier ab Ende Mai ihre Abiturprüfungen.

    Damit sie trotz der Corona-Pandemie gut vorbereitet sind, hat Pfaffendorf gemeinsam mit den Lehrern einen eigenen Stundenplan erstellt. Denn der Unterricht muss wegen der Abstandsregelung in Gruppen von höchstens 15 Schülern stattfinden. Die rund 40 Lehrer, die nun vor Ort im Einsatz sind, müssen den selben Stoff in zwei Kursen, also jeweils doppelt, unterrichten.

    Schulen bereiten sich intensiv auf Unterrichtsbeginn vor

    Um das Ansteckungsrisiko zu minimieren, wurde zudem darauf geachtet, dass die Schüler möglichst wenig Leerlauf zwischen den Stunden haben und nicht ständig das Klassenzimmer wechseln müssen. „Die Anweisung seitens des Ministeriums kamen Schlag auf Schlag“, sagt Pfaffendorf. Die Umsetzung der Maßnahmen sei sehr aufwendig, aber machbar gewesen. „Wir hatten einen entspannten Start. Die Schüler haben sich gut an die Regeln gehalten“, sagt der Leiter des Schwabmünchner Gymnasiums.

    Wie alle Schüler sind auch die Zwölftklässler aufgefordert, außerhalb des Klassenzimmers einen Mundschutz zu tragen. Die Mensa dient nun als Aufenthaltsraum, ihre Pause dürfen die Zwölftklässler vorerst nur im Klassenzimmer verbringen. „Wir werden das beobachten und gegebenfalls ändern“, sagt Pfaffendorf. Trotz der strengen Hygienevorschriften hätten sich sowohl die Lehrer als auch die Schüler sehr gefreut, dass der Unterricht nun wieder im Klassenzimmer stattfindet.

    Viele kommen zu Fuß oder mit dem Fahrrad zur Schule

    Ähnlich positiv verlief der Start an der Mittelschule in Königsbrunn. Die 140 Schüler der neunten und zehnten Klassen wurden gestaffelt in Empfang genommen und auf ihre Klassenzimmer verteilt. „Sie waren extrem diszipliniert und haben gut mitgemacht“, sagt Konrektorin Dagmar Böhm-Lachmann. Die meisten hätten eine Maske dabei gehabt. Alle Schüler würden entweder zu Fuß oder mit dem Fahrrad zur Schule kommen.

    Die Vorbereitungen, damit der Unterricht unter den strengen Hygieneregeln stattfinden kann, seien mit einem hohen organisatorischen Aufwand verbunden gewesen, aber es sei alles gut gelaufen, sagt Böhm-Lachmann.

    So mussten die Klassen aufgeteilt und Behelfsstundenpläne erstellt werden. Ein Lehrer unterrichtet nun je nach Fach alle Gruppen nacheinander. „Die Schüler waren sehr dankbar, dass jetzt wieder ein persönlicher Austausch stattfinden kann und sie ihre Fragen direkt loswerden können“, sagt Konrektorin Böhm-Lachmann.

    Über alle aktuellen Entwicklungen zum Coronavirus informieren wir Sie in unserem Liveblog.

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