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Landkreis Augsburg

Untermeitinger Eltern beanstanden Erhöhung der Kita-Gebühren

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    Gloria Steinacher und die anderen Elternbeiräte setzten sich dafür ein, dass Eltern ihren Lebensunterhalt auch in Zukunft bestreiten können, indem sie eine schrittweise, besser planbare Erhöhung der Kita-Gebühren fordern.
    Gloria Steinacher und die anderen Elternbeiräte setzten sich dafür ein, dass Eltern ihren Lebensunterhalt auch in Zukunft bestreiten können, indem sie eine schrittweise, besser planbare Erhöhung der Kita-Gebühren fordern. Foto: Gloria Steinacher (Elternbeirätin Imhof-Kita Untermeitingen)

    Die Untermeitinger Eltern stöhnen angeführt von den Elternbeiräten auf: drastische Erhöhungen der Gebühren und das relativ kurzfristig zum nächsten Kita-Jahr im September. Bürgermeister Schropp erklärt, es habe seit sechs Jahren keinerlei Erhöhung gegeben. Nachbargemeinden wie Obermeitingen und Hiltenfingen hatten bereits in den vergangenen Wochen die Elternbeitragsgebühren angehoben.

    Untermeitinger Eltern möchten gestaffelte Beitragserhöhung für Kita-Plätze

    Carolin Hartmeyer von der Gießenburg-Kita sagt: "Mit zwei Kindern in Kindergarten und Krippe fällt es schon ins Gewicht." Hartmeyer hat zwei Kinder im Alter von fünf und zwei Jahren. Sie hat vor Kurzem angefangen, in Teilzeit zu arbeiten und pendelt nach Landsberg. Oftmals fällt das Mittagessen bei ihr flach, damit sie die Kinder rechtzeitig nach sechs bis sieben Stunden abholen kann. Sie sagt: "Der Termin für die Erhöhung ist ungünstig gewählt." Andere Eltern hätten sich eine etwas größere und teurere Wohnung geleistet. Deshalb plädiert sie zusammen mit den anderen Elternbeiräten für eine familienfreundlichere Erhöhung. Die den Eltern mehr Planungssicherheit bietet. Dafür hängen Unterschriftenlisten aus. Hartmeyer fügt hinzu: "Für die meisten Eltern war die Erhöhung an sich, keine Überraschung, aber die Kurzfristigkeit und Höhe.“ Eine frühere Ankündigung wäre besser gewesen. Oder jetzt alternativ eine schrittweise Erhöhung.

    Viele Eltern fürchten die bevorstehende Erhöhnung der Kitagebühren in Untermeitingen.
    Viele Eltern fürchten die bevorstehende Erhöhnung der Kitagebühren in Untermeitingen. Foto: Monika Skolimowska/dpa

    Bürgermeister Simon Schropp sagt zu den Erhöhungen: "Andere Träger schlagen jedes Jahr fünf bis zehn Prozent auf die Elternbeiträge drauf. Wir hatten die letzte Gebührenerhöhung vor sechs Jahren und waren über viele Jahre viel zu günstig." 

    Kosten pro Kita-Platz um rund 100 Euro teurer als früher

    Für bis zu sieben Stunden Krippe, zahlt eine Familie zukünftig 250 Euro im Monat, für den Kindergartenplatz 155 Euro. Spielgeld in Höhe von 10 Euro und Essensgeld in Höhe von 70 bis 80 Euro kommen noch hinzu. Effektiv können 100 Euro Kindergartenzuschuss wieder abgezogen werden. Laut der Website der Gemeinde Untermeitingen zahlen Eltern bisher jedoch deutlich weniger: Beispielsweise für bis zu sieben Stunden Betreuungszeit nur rund 72 Euro für den Kindergarten und 150 Euro für die Krippe. Bürgermeister Schropp sagt dazu: "Wenn man das liest, die schlagen 100 Euro darauf, ist das erst mal heftig. Aber in Schwabmünchen zahlen die Eltern für den Krippenplatz nochmal 100 Euro mehr." Tatsächlich verlangen sowohl Schwabmünchen als auch Hiltenfingen 350 Euro für die gleiche Buchungszeit in der Krippe. Klosterlechfeld für einen gleichwertigen Kindergartenplatz 197 Euro. In Graben sind die Beiträge ähnlich wie in Untermeitingen.

    Eine weitere Steigerung der Beiträge schließt Schropp für die nächsten drei Jahre aus. Er erklärt, warum er um eine Erhöhung der Beiträge aktuell nicht mehr herumkomme: "Jede Ortschaft hat ein bis zwei Krippen neu gebaut, um den auf Landesebene garantierten Betreuungsanspruch zu ermöglichen." Wiederum zusätzliche Kosten für die Gemeinde. Durch die Neubauten haben sich die Einbußen auf zwei Millionen verdoppelt. Immerhin bekommen alle Untermeitinger Kindergartenkinder laut Schropp einen Betreuungsplatz. Ganz ohne Warteliste. Bei den Krippen klappt das nicht immer: Im vergangenen Jahr bekamen Eltern laut Hartmeyer eine Zusage und wurden dann auf Januar vertröstet. 

    Mehr Flexibilität bei den Buchungszeiten für Kindergarten und Krippe

    Was vielen Eltern außer den erhöhten Elternbeiträgen aufstößt, ist die fehlende Flexibilität bei den Buchungszeiten. Bisher mussten Eltern die ganze Woche lang für jeden Tag die gleiche Zeit buchen, beispielsweise sechs bis sieben Stunden wie in Hartmeyers Fall. Bürgermeister Schropp hat diesbezüglich eingelenkt. "Immer mehr Leute arbeiten auch mal im Home-Office oder eine Vier-Tage-Woche." Deshalb können Eltern nun zwei längere Tage dazu buchen bzw. drei kürzere gesondert angeben und damit die Wochenbetreuungszeit und die Kosten senken. Möglich soll eine Anpassung der Zeiten im Halbjahresrhythmus sein. 

    Was die Elternbeiräte rund um Carolin Hartmeyer weiterhin beanstanden, sind Engpasssituationen bei der Betreuung. "Gefühlt war das einmal im Monat der Fall", sagt Hartmeyer. Die Eltern bekämen über die Kita-App oft erst recht knapp Bescheid, fügt eine Untermeitinger Mutter hinzu. Allerdings gebe es eine Notbetreuung, ergänzt Hartmeyer. Die sagt: "Die Erzieher machen grundsätzlich einen tollen Job auch während Corona." Viele Eltern störe es Buchungszeiten zu zahlen und dann keine Rückerstattung zu bekommen, wenn sie ihre Kinder im Notfall zu Hause betreuen, um das Personal zu entlasten. 

    Bürgermeister Schropp bezieht dazu Stellung: "Die Leitung erfährt oftmals selbst erst am Morgen von der Krankmeldung." In der Kindergartengruppe seines Kindes sei es im vergangenen Jahr nur zweimal zur Bitte gekommen, wenn möglich die Kinder selbst zu betreuen. Während des laufenden Kitajahres habe es bereits zusätzliche Einstellungen gegeben, um dem zukünftig vorzubeugen. Schropp sagt abschließend: "Die Staatszuschüsse für Eltern und Kommunen müssen steigen." Das sei Aufgabe der Landesregierung.

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