Startseite
Icon Pfeil nach unten
Schwabmünchen
Icon Pfeil nach unten

Landkreis Augsburg: So viel Müll produzieren die Bürger im Kreis Augsburg in Corona-Zeiten

Landkreis Augsburg

So viel Müll produzieren die Bürger im Kreis Augsburg in Corona-Zeiten

    • |
    Volle Tonne: In Corona-Zeiten produzieren wir mehr Müll.
    Volle Tonne: In Corona-Zeiten produzieren wir mehr Müll. Foto: Marcus Merk (Symbolbild)

    Nach den aktuellen Zahlen des Abfallwirtschaftsbetriebs des Landkreises fielen insgesamt knapp 120.000 Tonnen (2019: 115.000 Tonnen) Abfall an, was pro Kopf 470 Kilogramm bedeutet. Im Jahr zuvor waren es 20 Kilo weniger. Ein Spitzenreiter der Gesamtbilanz hat auch mit dem Lockdown zu tun.

    Deutlich zugenommen hat nach der aktuellen Statistik der Bioabfall. Insgesamt waren es rund 34.500 Tonnen (2019: 33.000 Tonnen), was rechnerisch 135 Kilogramm pro Kopf entspricht. Das sind vier Kilo mehr als im Vergleich zum Vorjahr. Logisch: Im Lockdown hatte jeder mehr Zeit für den eigenen Garten, der gehegt und gepflegt wurde. Ein anderer Erklärungsversuch könnte sein, dass das Bewusstsein für Biomüll gestiegen ist. Er wird gesammelt und dann verwertet.

    Abfallverwertung in Augsburg erzeugt Biogas aus Müll

    Biomüll hat ein gewaltiges Potenzial. In einer Bananenschale stecken nach Untersuchungen beispielsweise 34 Minuten Licht. Bei der Abfallverwertung in Augsburg wird aus dem Müll Biogas erzeugt, das dann zur Wärmeversorgung von 3900 Haushalten reicht. Die Biotonne ist nicht nur ökologisch sinnvoll, sie spart auch Geld - vorausgesetzt, es wird richtig Müll getrennt.

    Weil nicht immer in die Braune Tonne kommt, was dort hinein darf, werden Biotonnen seit Oktober 2020 auf sogenannte Störstoffe untersucht. Die Bilanz: Bis Mitte März beanstandete der Abfallwirtschaftsbetrieb 550 Biotonnen. Sie erhielten eine Rote Karte. Bei 51 Biotonnen gab es wiederholt Verstöße. Eine örtliche Auffälligkeit habe es nicht gegeben, teilt das Landratsamt auf Nachfrage mit.

    Gestiegen ist 2020 auch die Menge an Biomüll, die beim Abfallwirtschaftsbetrieb des Landkreises ankam.
    Gestiegen ist 2020 auch die Menge an Biomüll, die beim Abfallwirtschaftsbetrieb des Landkreises ankam. Foto: Marcus Merk (Symbolbild)

    Die Rote Karte hat auch eine Konsequenz: Wer den Platzverweis bekommt, bleibt auf seiner vollen Tonne sitzen. Der Biomüll wird nämlich nicht mitgenommen. In der Folge gibt es dann mehrere Möglichkeiten.

    Biomüll: Mehr als 500 Rote Karten verteilt

    Die Biomülltonne kann selbst nachsortiert und für die nächste Leerung vorbereitet werden. Wer will, kann sich kostenpflichtige Restmüllsäcke kaufen und den Inhalt der Tonne umfüllen. Die dritte Möglichkeit: Die Biotonne wird als Restmülltonne geleert. Bei einem Volumen von 240 Litern fallen dann Gebühren in Höhe von 43 Euro und bei 120 Litern 34,50 Euro an.

    Es gibt auch kritische Stimmen: Denn die Detektoren schlagen nur bei Metall an. Wie viele Störstoffe tatsächlich in der Tonne sind, kann der Müll-Detektiv nicht erkennen. Allerdings: Untersuchungen zeigen, dass in Tonnen mit Metallresten auch Plastik steckt.

    Auf Sortier-Sorgfalt und Gewissenhaftigkeit ist der Abfallwirtschaftsbetrieb auch an anderer Stelle angewiesen: beim Altpapier nämlich.

    100 Tonnen mehr Altpapier im Landkreis Augsburg

    Im vergangenen Jahr kamen beim Abfallwirtschaftsbetrieb rund 15.200 Tonnen Altpapier an. Im Vorjahr waren es 100 Tonnen weniger. Interessant: Weil im vergangenen Jahr viele Wertstoffhöfe zeitweise schließen mussten, wurden beim Abfallwirtschaftsbetrieb mehr Blaue Tonnen bestellt. Klar: Weil der Online-Handel boomt und sich viele Menschen im Corona-Jahr 2020 Waren über das Internet bestellten und an die Haustüre liefern ließen, stieg auch die eingesammelte Altpapiermenge.

    Der Gelbe Sack im Landkreis Augsburg: Was darf rein und was nicht?

    Das gehört in den Gelben Sack:

    Verpackungen aus Verbundstoffen:

    • Milch- und Safttüten
    • Waschmittelflaschen
    • Suppentütchen

    Verpackungen aus Aluminium:

    • Alu-Schalen von Fertiggerichten
    • Alufolie
    • Alu-Deckel
    • leere Spraydosen

    Seit 2022 dürfen auch Dosen in den Gelben Sack.

    Das darf nicht in den Gelben Sack:

    • Getränke- und Konservendosen
    • Verpackungen aus Papier, Pappe und Karton
    • Styropor vom Bau
    • Große Folien vom Bau, Stretchfolien
    • Plastikwannen und -schüsseln, Wäschekörbe, Kinderspielzeug
    • Hausmüll

    Die Verpackungen sollen lose in die Gelben Säcke oder Container geworfen werden. Also zum Beispiel nicht den Aludeckel in den Joghurtbecher stecken oder die Folie in die Milchtüte. Die Verpackungen müssen sonst am Sortierband mühsam getrennt werden.

    Verpackungen, die aus unterschiedlichen Materialien bestehen, müssen getrennt werden. Zum Beispiel Pralinenschachteln: Das Kunststoffinnenteil gehört in den Gelben Sack, ebenso die Kunststofffolie, die Pappschachtel hingegen gehört in die Altpapiersammlung. (Quelle: Abfallwirtschaftsbetrieb Augsburg)

    Einen deutlichen Zuwachs gab es auch beim Altglas. 2020 wurden insgesamt 7300 Tonnen (2019: 6500) abgegeben. 2020 wurden auch deutlich mehr Leichtverpackungen entsorgt. Der Abfallwirtschaftsbetrieb errechnete 6900 Tonnen (2019: 6300). Zugenommen hat auch die Menge Leichtverpackungen: Sie stieg auf 27 Kilo pro Kopf (2019: 25 Kilogramm).

    Lesen Sie dazu auch:

    Hier türmen sich die Sorgen der Entsorger

    Biomüll muss sauberer werden

    Diskutieren Sie mit
    0 Kommentare
    Dieser Artikel kann nicht mehr kommentiert werden