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Landkreis Augsburg: Schwabmünchner Tierschützer entdecken selbst gebaute Tierfallen

Landkreis Augsburg

Schwabmünchner Tierschützer entdecken selbst gebaute Tierfallen

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    Schwabmünchner Tierschützer haben zwischen Oberottmarshausen und Kleinaitingen mehrere Tierfallen entdeckt. Die Untere Jagdbehörde prüft nun, ob die Fallen genehmigt sind.
    Schwabmünchner Tierschützer haben zwischen Oberottmarshausen und Kleinaitingen mehrere Tierfallen entdeckt. Die Untere Jagdbehörde prüft nun, ob die Fallen genehmigt sind. Foto: Maike Neuer

    Die drei selbst gebauten Fallen waren gut getarnt im Gebüsch oder in den Boden eingegraben. Mitglieder der Tierfreunde Schwabmünchen hatten sie vergangene Woche inspiziert. Die Eingänge waren demnach groß genug, dass auch Füchse und Dachse hineinkriechen konnten. Ob den Fallen bereits Tiere zum Opfer gefallen sind, konnten die Tierschützer auf den ersten Blick allerdings nicht feststellen.

    Eine Anwohnerin hatte die Fallen beim Gassigehen zwischen Oberottmarshausen und Kleinaitingen entdeckt und den Tierschutzverein informiert. Mit einem Kollegen nahm Mitglied Maike Neuer die Fallen, die in der Nähe von Jagdständen aufgestellt worden waren, unter die Lupe. "Sie waren aus alten Rohren und Mülltonnen zusammengebaut und nicht gekennzeichnet“, sagt Neuer. "Wir haben versucht, die Fallen auszulösen, aber sie waren nicht scharf.“

    Fallen bedürfen einer Genehmigung und sind mit Auflagen verbunden

    Fotos von den Fallen leitete sie an den Wildtierschutzverein weiter. Dessen erste Vermutung: Es handelt sich um Totfang-Fallen, die in Bayern nicht zulässig sind. Sie würden oft nicht sofort tödliche Verletzungen verursachen und wahllos jedes Tier fangen. Um sicher zu gehen, informierten die Tierschützer die untere Jagdbehörde und erstatteten Anzeige bei der Polizei Schwabmünchen.

    In der Nähe von Jägerständen haben Schwabmünchner Tierschützer mehrere Tierfallen entdeckt.
    In der Nähe von Jägerständen haben Schwabmünchner Tierschützer mehrere Tierfallen entdeckt. Foto: Maike Neuer

    Dort hat sich Johannes Biehler, zuständig für Umweltdelikte, die Sache genauer angesehen und festgestellt: Die Fallen sind grundsätzlich nicht illegal. Es handele sich um Fuchsfallen, die einer Genehmigung bedürfen und mit konkreten Auflagen verbunden sind – sie müssen regelmäßig kontrolliert werden und so angebracht sein, dass sich andere Tiere oder auch Kinder nicht verletzen können. "Außerdem dürfen sie nur von jemandem aufgestellt werden, der einen Fallenschein hat“, sagt Biehler.

    Untere Jagdbehörde prüft, ob gegen bayerisches Jagdgesetz verstoßen wurde

    Die Untere Jagdbehörde prüfe nun, ob die drei Fallen genehmigt sind. "Wir werden gegebenenfalls auf den Grundstückseigentümer oder Jagdpächter zugehen“, sagt Biehler. Sollte keine Genehmigung vorliegen, wäre dies eine Ordnungswidrigkeit nach dem bayerischen Jagdgesetz. Dann droht dem Aufsteller eine Geldbuße. Doch Biehler sagt auch: "Meist kann man davon ausgehen, dass solche Fallen fachgerecht aufgestellt wurden, denn die Jäger wissen, was sie tun.“ Verstöße seien seiner Erfahrung nach eher selten.

    Wie die Polizei mitteilt, handelt es sich dabei um Fuchsfallen, die einer Genehmigung bedürfen und mit Auflagen verbunden sind.
    Wie die Polizei mitteilt, handelt es sich dabei um Fuchsfallen, die einer Genehmigung bedürfen und mit Auflagen verbunden sind. Foto: Maike Neuer

    Das bestätigt auch das Landratsamt. Auf Nachfrage teilt Sprecher Jens Reitlinger mit, dass die Fallen zur Gewöhnung des Wildes in einem ordnungsgemäß abgesicherten Fangbunker gelassen wurden. Sie seien nicht fängisch gestellt worden und hätten aktuell keine Funktion. In Zusammenarbeit mit Polizei oder dem zuständigen Jagdpächter werde überprüft, ob es sich tatsächlich um unzulässige Fallen handelt.

    Biehler nahm sie vorsichtshalber selbst unter die Lupe und eines kann er schon mal sagen: "In letzter Zeit wurden damit keine Tiere gefangen.“ Auf den Fallen habe Laub gelegen und sie enthielten keine Köder. Auch gehe derzeit keine Gefahr von den Fallen aus, beispielsweise für freilaufende Hunde.

    Nach Schuss auf Katze: Bobinger Polizei tappt weiter im Dunkeln

    Anders hingegen sieht es bei einem Fall aus Wehringen aus. Dort entdeckte ein Spaziergänger Ende Februar einen auffälligen, blauen Brocken auf einer Wiese im Bereich der Auenstraße und verständigte die Polizei. Der Verdacht: Bei der Masse könnte es sich um einen Giftköder handeln.

    Doch bislang ist unklar, ob ihn jemand absichtlich neben der Hundetoilette ausgelegt hatte, um damit einen Vierbeiner zu vergiften oder ob bereits ein Tier zu Schaden kam. Die Polizei Bobingen ermittelt wegen versuchter Sachbeschädigung. Auf Nachfrage heißt es jedoch, es sei in solchen Fällen sehr schwierig, den Täter ausfindig zu machen.

    Das Röntgenbild zeigt das Projektil in der Brust der Katze von Nadine Summerer. Die Königsbrunnerin hofft, dass die Polizei den Schützen ausfindig machen kann.
    Das Röntgenbild zeigt das Projektil in der Brust der Katze von Nadine Summerer. Die Königsbrunnerin hofft, dass die Polizei den Schützen ausfindig machen kann. Foto: Nadine Summerer

    Weiter im Dunkeln tappt die Bobinger Polizei auch beim Schuss auf eine Katze in Königsbrunn. Ein Unbekannter hatte dort vor einiger Zeit mit einem Luftgewehr auf das Tier geschossen. Bei Besitzer Nikolaus Summerer war der Schreck groß, als seine Katze offensichtlich mit großen Schmerzen von einem Ausflug zurückkam.

    Die Ärzte der Gessertshauser Tierklinik fanden schnell den Grund: In der Brust des Tieres steckte ein Luftgewehrprojektil. Weil es in einem Nerv sitzt, konnte es nicht entfernt werden. Inzwischen gehe der Katze aber wieder gut, sagt Summerer.

    Katzenbesitzer aus Königsbrunn setzt 1000 Euro Belohnung aus

    Die Schüsse auf seine Katze wollte er aber nicht so einfach hinnehmen. Summerer erstattete Anzeige und setzte eine Belohnung in Höhe von 1000 Euro aus. "Eine Frau hat sich bei uns gemeldet, weil sie in der Nähe angeblich Schüsse gehört hatte", sagt Summerer. Doch der Hinweis lief ins Leere. Denn wie die Bobinger Polizei auf Nachfrage mitteilt, sei die Aussage wenig substantiell gewesen. Luftgewehrschüsse seien relativ leise und aus größerer Entfernung kaum wahrnehmbar.

    Ähnliche Fälle hatte es in den vergangenen Jahren immer wieder gegeben. Die Täter sind jedoch schwer zu ermitteln, sagt die Polizei. Das Problem: Katzen sind Freigänger, weshalb es kaum möglich sei, den Tatort einzugrenzen.

    Die Bobinger Polizei bittet daher weiter um Zeugenhinweise. Wer etwas zu den Giftködern oder dem Schuss auf die Katze sagen kann, sollte sich unter der Telefonnummer 08234/96060 melden. Familie Summerer ist erreichbar unter 08231/88586 oder 0176/56692697.

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