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Landkreis Augsburg: Schnee und Dauerregen: Droht im Kreis Augsburg Hochwasser?

Landkreis Augsburg

Schnee und Dauerregen: Droht im Kreis Augsburg Hochwasser?

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    Dauerregen hatte Anfang Februar vergangenen Jahres die Flüsse im Augsburger Land anschwellen lassen. Zahlreiche Straßen mussten gesperrt werden.
    Dauerregen hatte Anfang Februar vergangenen Jahres die Flüsse im Augsburger Land anschwellen lassen. Zahlreiche Straßen mussten gesperrt werden. Foto: Marcus Merk (Archivfoto)

    Nach Schnee und Eis ist nach Vorhersagen des Deutschen Wetterdienstes in den kommenden Tagen Regen angesagt. Das könnte die Pegel im Landkreis Augsburg steigen lassen. Andreas Rimböck, Leiter des Wasserwirtschaftsamts Donauwörth, behält die Wasserstandsmeldungen deshalb genau im Blick. Denn er sagt: "In den nächsten Tagen ist mit kleineren lokalen Ausuferungen zu rechnen."

    Für offizielle Warnungen sei es zwar noch zu früh. Auch geht Rimböck nicht davon aus, dass schwere Überschwemmungen aufträten. Doch grundsätzlich steige die Gefahr von Hochwasser, wenn Schnee liegt und es dann regnet. Wie sich die Wassermengen in den Gewässern entwickeln, hänge von mehreren Faktoren ab.

    Lokale Ausuferungen könnten kleinere Schäden verursachen

    So sei nicht allein die Niederschlagsmenge entscheidend, sondern auch die Temperaturentwicklung. Denn je schneller es warm wird, desto schneller schmilzt auch die Schneedecke. "Detaillierte Vorhersagen sind momentan noch relativ schwierig", sagt Rimböck. "Wir behalten die Situation laufend im Blick und aktualisieren unsere Prognosen anhand der eingehenden Messwerte." Wenn notwendig, gebe das Wasserwirtschaftsamt entsprechende Vorwarnungen heraus.

    Nach ersten Einschätzungen geht der Experte davon aus, dass am heutigen Freitag die Pegel stiegen und am Wochenende ihren Maximalstand erreichten. Von Überschwemmungen besonders gefährdet seien an Flüssen angrenzende Niederungen. Lokale Ausuferungen könnten kleinere Schäden verursachen oder mal eine Straße überschwemmen.

    Demnach könnte es an der Zusam kleinere Ausuferungen geben. Entlang der Wertach rechnen die Experten des Wasserwirtschaftsamts jedoch nicht damit, dass die erste Meldestufe überschritten wird. Auch am Lech erwartet Rimböck keine größeren Auswirkungen. Denn er fließt durch den Forggensee im Ostallgäu, und dieser könne als riesiger Speicher die zusätzlichen Wassermengen abpuffern. Doch der Leiter des Wasserwirtschaftsamts betont: "Die Prognosen sind momentan mit großen Unsicherheiten verbunden."

    Im Februar 2020 traten Flüsse im Landkreis Augsburg über die Ufer

    Immer wieder kommt es zu kleineren Überschwemmungen im Landkreis - zuletzt Anfang Februar vergangenen Jahres. Dauerregen hatte die Schmutter, Neufnach und Schwarzach anschwellen lassen. Weil in Fischach die Grund- und Mittelschule nicht mehr sicher erreicht werden konnte, fiel dort der Unterricht aus. Auch Singold und Wertach stiegen leicht an und verwandelten Felder und Senken in Seenlandschaften.

    Wie wichtig das Thema Hochwasserschutz im Landkreis ist, zeigt auch die endlose Diskussion um ein Rückhaltebecken im Iglinger Ortsteil Holzhausen. Erste Überlegungen dazu gab es bereits nach dem Jahrhunderthochwasser an Pfingsten 1999. Nach jahrelangen Debatten haben nun die Bauarbeiten begonnen. Das Rückhaltebecken soll bis Mai 2023 fertiggestellt sein und Anwohner entlang der Singold schützen.

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