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Landkreis Augsburg: Nach Corona-Ausbrüchen im Kreis Augsburg: Wie ist die Lage in Heimen?

Landkreis Augsburg

Nach Corona-Ausbrüchen im Kreis Augsburg: Wie ist die Lage in Heimen?

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    In den Altenheimen im Landkreis Augsburg hat sich die Corona-Lage insgesamt etwas entspannt.
    In den Altenheimen im Landkreis Augsburg hat sich die Corona-Lage insgesamt etwas entspannt. Foto: Sebastian Gollnow, dpa

    Zwei Pflegeeinrichtungen im südlichen Landkreis hatten in den vergangenen Wochen mit einem massiven Corona-Ausbruch zu kämpfen. Auch in den Wertachkliniken waren die Intensivstationen zeitweise ausgelastet. Doch inzwischen scheint sich die Lage in den Einrichtungen beruhigt zu haben.

    So ist im Kursana Seniorenheim in Bobingen aktuell nur noch ein Bewohner positiv auf das Coronavirus getestet. "Wir sind erleichtert, dass die Infektionszahlen deutlich gesunken sind", teilt eine Kursana-Sprecherin auf Nachfrage schriftlich mit.

    Drei Mitarbeiter im Seniorenheim in Bobingen sind mit Corona infiziert

    Anfang des Jahres hatten sich innerhalb von zwei Wochen 61 der 86 Bewohner mit dem Virus infiziert. 13 Menschen mit teils schweren Vorerkrankungen sind im Zusammenhang mit Corona gestorben.

    Nach Angaben einer Sprecherin haben sich in der Einrichtung in Bobingen auch drei Mitarbeiter mit Corona infiziert, einen personellen Notstand wie in anderen Einrichtungen gab es bislang aber offenbar nicht. "Die Betreuung und Versorgung der uns anvertrauten Senioren durch unsere Mitarbeiter ist sichergestellt und hat höchste Priorität", erklärt die Sprecherin.

    Mitte Januar wurden impffähige Bewohner und Mitarbeiter gegen Corona geimpft. Die zweiten Impfdosen sollen in der ersten Februarwoche verabreicht werden.

    Haus Raphael in Schwabmünchen ist jetzt coronafrei

    Noch besser sieht es im Haus Raphael in Schwabmünchen aus. Dort beruhigte sich die Lage bereits zum Jahresbeginn, nachdem sich im Dezember 30 Bewohner mit Corona infiziert hatten. 16 Bewohner, bei denen das Virus nachgewiesen wurde, sind gestorben.

    Wie Einrichtungsleiter Andreas Claus mittteilt, gebe es derzeit keine an Covid-19 erkrankten Bewohner. Auch unter den Mitarbeitern befinde sich niemand in Quarantäne. Damit gebe es auch personell keinen Notstand mehr. Anfang Dezember hatte das Landratsamt einen Hilferuf gestartet, weil die Personalsituation in der Einrichtung immer schwieriger wurde.

    Auch im Seniorenzentrum St. Albert in Zusmarshausen war die Lage brenzlig. Dort waren 15 Bewohner im Zusammenhang mit Corona gestorben. Weil sich auch zahlreiche Mitarbeiter infiziert hatten, helfen dort seit Mitte Januar Pfleger der Bundeswehr aus.

    Im Haus Raphael in Schwabmünchen wurden inzwischen alle gesunden Bewohner geimpft, teilweise schon zum zweiten Mal. "Die Behörden lassen Bewohner, die eine Covid-19-Erkrankung überstanden haben, derzeit nicht zur Impfung zu, weil sie hier von einer Immunität ausgehen", teilt Claus mit.

    Auch ein Großteil der Mitarbeiter wurde bereits geimpft. Die Bereitschaft bei den Beschäftigten in der Sozialstation und im Haus Raphael lag bei rund 60 Prozent, ein im Gesundheitswesen typischer Wert, wie Claus erklärt.

    Zehn Covid-Patienten werden in Wertachkliniken behandelt

    Auch in den Wertachkliniken scheint sich die Lage zu beruhigen. "Nach wochenlanger hoher Belastung herrscht seit einigen Tagen Entspannung auf der Normalstation", teilt Klinikchef Martin Gösele auf Nachfrage schriftlich mit. Die Intensivstationen seien nach wie vor stark ausgelastet, aktuell jedoch weniger mit Covid-Patienten.

    Der massive Corona-Ausbruch im Seniorenheim in Bobingen habe die Lage in den Wertachkliniken vorübergehend verschärft - insbesondere in der vergangenen Woche. Wie Gösele erklärt, mussten Patienten teilweise nach Schwabmünchen weitergeleitet werden.

    Dort sind nun alle zehn Patienten untergebracht, die sich derzeit mit Corona infiziert haben und in der Wertachklinik behandelt werden. Nur ein Covid-Patient müsse beatmet werden. Gösele zufolge sind in Schwabmünchen drei der sechs Intensivplätze belegt. In Bobingen seien fünf der sechs Intensivbetten belegt. Drei Menschen müssten beatmet werden, allerdings nicht aufgrund von Covid-19.

    Bislang wurden 212 Mitarbeiter in den Wertachkliniken geimpft. Seit vergangenem Freitag werden nach Angaben von Gösele die zweiten Impfdosen verabreicht.

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