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Landkreis Augsburg: Immer mehr Müll im Wald: Diese Strafen drohen den Verursachern

Landkreis Augsburg

Immer mehr Müll im Wald: Diese Strafen drohen den Verursachern

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    Eine ganze Lastwagenladung Bauschutt haben Unbekannte in den vergangenen Tagen illegal neben dem Höhenweg im Wald zwischen Mickhausen und Langenneufnach entsorgt.
    Eine ganze Lastwagenladung Bauschutt haben Unbekannte in den vergangenen Tagen illegal neben dem Höhenweg im Wald zwischen Mickhausen und Langenneufnach entsorgt. Foto: Walter Kleber

    Müll, der illegal im Wald abgelagert wird: Das ist kein Einzelfall. Die Tendenz im Landkreis Augsburg sei seit mehreren Jahren steigend, teilt das Landratsamt auf Nachfrage mit. Insbesondere seit Beginn der Corona-Krise stellen die Mitarbeiter der Behörde immer mehr Ablagerungen fest. Beim jüngsten Fall rückten die Müllsünder offenbar mit einem Lastwagen an.

    Auf den Fahrweg im Wald zwischen Mickhausen und Langenneufnach wurden unter anderem Metallschienen und Dämmmaterial in großen Plastiksäcken abgekippt. Die Gräflich von Rechberg’sche Forstverwaltung in Mickhausen, auf deren Waldgrundstück der Bauschutt liegt, hat bei der Polizei Anzeige gegen unbekannt erstattet.

    Geldbußen bis zu hunderttausend Euro

    Werden die Müllsünder gefasst, dann droht ihnen einen hohe Strafe. Die Behandlung, Lagerung oder Ablagerung von Abfällen außerhalb dafür vorgesehener Anlagen kann nach Auskunft des Landratsamts mit Geldbußen bis zu hunderttausend Euro geahndet werden. Die tatsächliche Höhe bemesse sich nach der Menge und der Gefährlichkeit des Abfalls. In schweren Fällen prüfe die Staatsanwaltschaft, ob eine Umweltstraftat vorliegt. Das ist der Fall, wenn es zum Beispiel nachhaltig zu Gewässer- oder Bodenverunreinigung kommt. Das kann zum Beispiel bei krebserregendem Asbestmaterial der Fall sein.

    Im Wald zwischen Langenneufnach und Mickhausen ist jetzt bei der korrekten Entsorgung größte Vorsicht geboten: Mineralfasern wie Glas- oder Steinwolle - insbesondere vor 1997 hergestellte Mineralfasern - haben gesundheitsgefährdende Eigenschaften. Beim Abtransport muss Schutzkleidung getragen werden. Für den Transport sind außerdem spezielle Behälter oder Säcke nötig, damit keine Fasern herumfliegen können und eingeatmet werden.

    Ganz anders als bei Dämmmaterial, das nicht nach Belieben entsorgt werden darf, ist es übrigens mit alten Dachziegeln. Sie liegen immer wieder auf Feld- und Waldwegen. Laut Landratsamt bestehe die Möglichkeit „eines umweltgerechten Einsatzes von sortenreinen und homogenen Tondachziegeln im offenen, nichtöffentlichen Feld- und Waldwegebau zur Wegeinstandsetzung und Wegebefestigung“. Allerdings: Um eine mögliche Verunreinigung auszuschließen, müsse „das geplante Wegebau- und Instandhaltungsvorhaben“ frühzeitig vorab bei der Kreisverwaltungsbehörde angezeigt werden.

    Infos beim Landratsamt

    Für private Grundstückseigentümer, die auf ihren Grundstücken Wege anlegen, instand setzen oder befestigen wollen, gibt es auf der Internetseite des Landkreises Augsburg ein entsprechendes Informationsblatt.

    Wer selbst Bauschutt entsorgen will, kann sich beim Abfallwirtschaftsbetrieb des Landkreises informieren. Dort gibt es auch Adressen von privaten Entsorgungsunternehmen.

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