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Landkreis Augsburg: Der Flugplatz Lechfeld wird zur größten Baustelle in der Region Augsburg

Landkreis Augsburg

Der Flugplatz Lechfeld wird zur größten Baustelle in der Region Augsburg

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    Die Start- und Landebahn muss am Fliegerhorst Lechfeld verbreitert werden. Das ist nur ein Teil der nötigen Baumaßnahmen für den Ausbau zur Airbus-Basis des A400M.
    Die Start- und Landebahn muss am Fliegerhorst Lechfeld verbreitert werden. Das ist nur ein Teil der nötigen Baumaßnahmen für den Ausbau zur Airbus-Basis des A400M. Foto: Alexander Bernhard (Archivbild)

    Der Nato-Flugplatz Lechfeld wird in den nächsten Jahren zur größten Baustelle in der Region. Schon jetzt wird gebaut.

    Seit Wochen rollen Stunde für Stunde Baufahrzeuge durch die Hauptwache. Mit den Plänen für den neuen Standort der A400M-Flugzeuge hat das allerdings nichts zu tun. Auf dem Gelände der Lechfeld-Kaserne entsteht für 6,5 Millionen Euro ein neues Sanitätsversorgungszentrum. Baubeginn war bereits im Juli 2020. Das Ende ist für den Juni 2023 geplant. Dann soll für die rund 70 Angehörigen des Sanitätsdienstes eine moderne Infrastruktur mit neuen Behandlungs- und Arzträumen sowie Büro und Lagerflächen zur Verfügung stehen.

    Derzeit stehen A400M nur auf dem Vorfeld des Flugplatzes in Wunstorf. In Zukunft gibt es Maschinen dieses Typs auch auf dem Lechfeld.
    Derzeit stehen A400M nur auf dem Vorfeld des Flugplatzes in Wunstorf. In Zukunft gibt es Maschinen dieses Typs auch auf dem Lechfeld. Foto: Holger Hollemann, dpa

    Die Modernisierung dient vor allem der Verbesserung der human-, zahn-, und flugmedizinischen Versorgung der Soldaten. Neben der Versorgung der Soldaten und ihrer Familien am Standort wird im neuen Zentrum ausgebildet und der Flugbetrieb unterstützt.

    Neue Einheit kommt von Fürstenfeldbruck an den Lech

    Auf dem 19 Quadratkilometer großen Gelände wird in den kommenden Jahren auch ein Sektor des sogenannten Führungsunterstützungszentrum der Luftwaffe stationiert: Die IT-Informationstechniker kommen aus Fürstenfeldbruck an den Lech. Zu ihren Aufgaben gehören die technische Beratung der Nutzer in den fliegenden Verbänden der

    Neuer Wind für den Flugplatz auf dem Lechfeld: Er wird umgekrempelt.
    Neuer Wind für den Flugplatz auf dem Lechfeld: Er wird umgekrempelt. Foto: Reinhold Radloff

    Laut Oberstleutnant Peter Günther vom Kompetenzzentrum Baumanagement München werden rund 30 Millionen Euro auf dem Lechfeld investiert. Mit dem Führungsunterstützungszentrum kommen außerdem weitere 100 Dienstposten auf den Fliegerhorst.

    Der Flugplatz erhält eine neue Identität

    Weitere rund 600 Soldaten sind für den Betrieb des neuen Transportflugzeuge-Standorts ab dem Jahr 2028 vorgesehen. Dazu kommen weitere Mitarbeiter im Brandschutz, der Truppenküche oder der Wetterberatung. Der ehemalige Flughafen des Jagdbombergeschwaders 32 erhält damit eine "neue Identität".

    Der Projektleiter am Kompetenzzentrum Baumanagement vom Bundesamt für Infrastruktur und Dienstleistungen der Bundeswehr in München ist Oberstleutnant Peter Günther.
    Der Projektleiter am Kompetenzzentrum Baumanagement vom Bundesamt für Infrastruktur und Dienstleistungen der Bundeswehr in München ist Oberstleutnant Peter Günther. Foto: Maximilian Czysz

    So drückt es Peter Günther vom Kompetenzzentrum Baumanagement München aus. Für den alten Fliegerhorst, der seit 1916 mit der Gründung des Flugplatzes und der Fliegerschule besteht, beginnt eine neue Ära. Aus dem Flugplatz für Kampfjets wird ein Flugplatz für Transportflugzeuge mit ganz anderen Abmessungen. Rund 170 Millionen Euro wird der gesamte Umbau nach einer ersten Schätzung kosten. Insgesamt zehn Flugzeuge sollen auf dem Lechfeld ihre Heimbasis bekommen.

    Start- und Landebahn muss ausgebaut werden

    Ein erstes Projekt ist die Verbreitung der Start- und Landebahn für den A400M. Dazu kommt eine so genannte Anflug-Blitzbefeuerung und ein Instrumentenlandesystem. Seit Oktober 2020 plant eine dreiköpfige Gruppe des Lufttransportgeschwaders 62 aus Wunstorf bei Hannover, wie sich die Infrastruktur ändern und der neuen Transportflugzeug-Flotte anpassen muss. Kürzlich wurde eine sogenannte Bedarfsträgerforderung erstellt.

    Sie umfasst eine große, höhenabgestufte Wartungs- und Instandsetzungshalle mit drei Dockplätzen für die A400M-Flugzeuge. Geprüft werden auch weitere Betriebsflächen, neue Rollwege für die A400M sowie Abstell- und Enteisungsflächen.

    Auch ein neuer Tower ist geplant

    Wichtig ist auch der der Ausbau des IT-Leitungsnetzes. Auf der Liste der Projekte stehen auch bis zu 14 Liegeplätze für die Transporter im Freien sowie die Infrastruktur für die Passagier- und Frachtabfertigung sowie das fliegende Personal. Auch ein neuer Tower wird geplant.

    In den vergangenen Tagen ist er immer wieder am Himmel zu sehen gewesen: der neue Großraumtransporter A400M. Das Flugzeug brachte Fallschirmspringer zu Übungssprüngen nach Altenstadt.
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    Bilder vom Start eines Airbus A400M

    Der Standortälteste, Matthias Raith, erläuterte jüngst den Zeitrahmen der Flugplatz-Umbaus. Demnach fliegen die A400M-Flugzeuge ab 2023 schrittweise an den Lech. Ab 2026 wird ein so genannter 100-köpfiger Aufstellungsstab auf dem Fliegerhorst den Umbau forcieren. 2028 sollen die Bauprojekte im Wesentlichen abgeschlossen sein.

    Natur- und Lärmschutz sind ein Thema

    Parallel zu den Plänen laufen Voruntersuchungen zum Umweltschutz. Nach Auskunft von Peter Günther vom Kompetenzzentrum Baumanagement München wird derzeit ein landschaftsökologisches Gesamtkonzept erstellt. Es soll einen Ausgleich schaffen zwischen der künftig benötigten Infrastruktur für den A400M-Standort und der Natur.

    Deutlich vor dem offiziellen Start des zweiten Standorts des Lufttransportgeschwaders 62 auf dem Lechfeld sollen auch die luftfahrtrechtlichen Genehmigungen inklusive einer möglichen Neubewertung des notwendigen Lärmschutzes durch das Luftfahrtamt der Bundeswehr vorliegen.

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