Startseite
Icon Pfeil nach unten
Schwabmünchen
Icon Pfeil nach unten

Landkreis Augsburg: Der Buchsbaumzünsler vermehrt sich im Landkreis Augsburg immer stärker

Landkreis Augsburg

Der Buchsbaumzünsler vermehrt sich im Landkreis Augsburg immer stärker

    • |
    So sieht er aus, der Buchsbaumzünsler.
    So sieht er aus, der Buchsbaumzünsler. Foto: Helene Monzer (Archiv)

    Augsburg Die gefräßigen Raupen des Buchsbaumzünslers zerstören das Dauergrün der Buchsbaumbüsche – und damit auch die jahrelange Arbeit vieler Gartenbesitzer. Seit einigen Jahren hinterlässt der Falter auch im Augsburger Land seine Spuren. Aber wie steht es derzeit um die Buchsbaumbestände?

    Im Landkreis vermehre sich der Buchsbaumzünsler zusehends, sagt Thomas Schuster von der Abteilung Gartenbau am Amt für Ernährung, Landwirtschaft und Forsten Augsburg. Der Befall werde von Jahr zu Jahr schlimmer.

    Ist der Schädling einmal da, lässt er sich kaum dauerhaft bekämpfen, weiß der Experte. Er kennt das Problem aus dem eigenen Garten. Der Aufwand, um den Buchs langfristig zu erhalten, sei einfach zu groß. Wöchentlich müsse man Buchsbäume auf Befall untersuchen. „Ich lasse den Buchs stehen, bis er abgefressen ist und dann ersetze ich ihn durch etwas Neues“, sagt der Gartenbau-Experte. „Auf Dauer sind die Buchsbäume nicht zu retten“, so Schuster.

    Der Buchsbaumzünsler ist eine Plage

    Die Gärtnerei und Baumschule Glüppel in Bobingen hat sich auf diese Entwicklung schon länger vorbereitet. „Blauäugig geben wir den Buchs gar nicht mehr an den Kunden heraus“, sagt Marion Glübbel. „Wir klären vorher über den aufwendigen Erhalt der Pflanze auf.“ Höchstens zehn Prozent der Kunden würden am Buchs als Zierpflanze überhaupt noch festhalten.

    Bernt Brunner, Geschäftsführer des Schwäbischen Bezirksverbands für Gartenbau und Landespflege, kann das nachvollziehen. Auch er weiß um die Plage des Buchsbaumzünslers. Besonders gemein sei die Fresstätigkeit des Schädlings, sagt Brunner. Der Befall verlaufe von innen nach außen. Man sehe ihn nicht bis die ersten braunen Blätter purzeln. Dabei frisst die Raupe nicht nur die Blätter des Buchs, sondern auch dessen grüne Rinde – meist bis dieser abstirbt. Der Befall lässt sich kaum stoppen: „Kontaktgift, die chemische Keule, ist keine Option“, sagt Brunner. „Aber auch das biologische Fraßgift ist für den Laien nur schwer umzusetzen.“ Bei Letzterem müsse eine tödliche Konzentration des Gifts angereichert werden. Schwierig sei es, das Gift rechtzeitig auszubringen. Bei einer gewissen Größe der Raupen werde es wirkungslos. „Selbst mit dem Hochdruckreiniger lassen sich die Raupen nur schwer aus dem Inneren des Baumes entfernen“, sagt Bernt Brunner.

    Inzwischen erzeugt der Buchsbaumzünsler im Landkreis Augsburg bis zu fünf Generationen. „Dementsprechend groß ist auch der Fressdruck vom Frühjahr bis zum Herbst auf den Baum“, sagt Thomas Schuster von der Abteilung Gartenbau im Amt für Ernährung, Landwirtschaft und Forsten Augsburg. Die neu geborenen Raupen verstecken sich tief im Blätterdach des Buchses, wo sie vor Fressfeinden und verärgerten Gärtnern geschützt sind.

    Landkreis Augsburg: Befallene Pflanzen können abgegeben werden

    Ist der Buchsbaum einmal abgefressen, stellt sich für Gartenbesitzer meist nur noch die Frage, wie die Äste entsorgt werden müssen. Hierbei gilt: Nicht auf den hauseigenen Kompost werfen. Denn Kompostieranlagen erreichen durch die offene Lagerung nicht die notwendige Temperatur, um den Schädling zu vernichten.

    Laut dem Abfallwirtschaftsbetrieb des Landkreises können befallene Pflanzen auch über die Bio-Energie-Tonne entsorgt werden. Die Abfälle dürfen nicht verpackt werden, sondern sollten lose in die Tonne gegeben werden.

    Dass die Raupe, wie von manchen Hobbygärtnern behauptet, eine Geruchsentwicklung habe, können die Gartenexperten Schuster und Brunner nicht bestätigen. Langfristig empfehlen sie Hobbygärtnern, den Garten umzurüsten. Es gebe einige Alternativen für das heimische Grün: „Der Euonymus-Strauch oder auch die verschiedene Ilex Sorten haben ein ähnliches Wuchsverhalten“, sagt Bernt Brunner. Beide Pflanzenarten seien einfach zu pflegen, schnittverträglich und immergrün. Zusätzlich nennt Marion Glübbel von der gleichnamigen Gärtnerei in Bobingen noch die Eibe und den Kirschlorbeer als möglichen Buchsbaum-Ersatz in den Gärten des Augsburger Lands. (mit söbe)

    Lesen Sie dazu den Kommentar: Mülltüten gegen den Buchsbaumzünsler

    Lesen Sie auch:

    Schulstart in Schwabmünchen: So läuft der Schulbusverkehr ab Dienstag

    In der Sonderausstellung in Oberschönenfeld dreht sich alles um Tiere

    Wir wollen wissen, was Sie denken: Die Augsburger Allgemeine arbeitet daher mit dem Meinungsforschungsinstitut Civey zusammen. Was es mit den repräsentativen Umfragen auf sich hat und warum Sie sich registrieren sollten, lesen Sie hier.

    Diskutieren Sie mit
    0 Kommentare
    Dieser Artikel kann nicht mehr kommentiert werden