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Landkreis Augsburg: Corona: So läuft der Schulunterricht in der Region jetzt ab

Landkreis Augsburg

Corona: So läuft der Schulunterricht in der Region jetzt ab

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    Wochenlang mussten Schüler in der Region von zu Hause aus lernen. Nun gehen einige Jahrgänge wieder zur Schule, ab kommender Woche kommen weitere Klassen hinzu.
    Wochenlang mussten Schüler in der Region von zu Hause aus lernen. Nun gehen einige Jahrgänge wieder zur Schule, ab kommender Woche kommen weitere Klassen hinzu. Foto: Marcus Merk

    Wochenlang mussten Schüler in der Region von zu Hause aus lernen. Nun gehen einige Jahrgänge wieder zur Schule, ab kommender Woche kommen weitere Klassen hinzu. Doch die ersten Tage zurück im Klassenzimmer zeigen: Von einem normalen Alltag sind die Schüler weit entfernt.

    „Der Unterricht ist sicherlich intensiver, aber vor allem ganz anders als sonst“, sagt Maren Hankl, Schulleiterin der Sankt-Ulrich-Grundschule in Schwabmünchen. Um die geltenden Schutzmaßnahmen aufgrund der Corona-Pandemie einzuhalten, werden bislang nur die Viertklässler unterrichtet. In geteilten Klassen sitzen höchstens 15 Schüler in einem Raum.

    Schule im Landkreis Augsburg: Frontalunterricht statt Gruppenarbeit

    Und auch der Unterricht läuft anders ab als gewohnt: Die Viertklässler dürfen keine Partnerarbeit machen, die Tische wurden umgestellt. „Wir schauen, ob die Kinder die Inhalte aus dem Unterricht zu Hause verstanden haben“, sagt Hankl. Es gebe mehr Frontalunterricht und die Schüler würden am Platz sitzen bleiben statt im Klassenzimmer herumzulaufen. „Es ist ein bisschen wie früher, als Kinder sehr viel frontal unterrichtet wurden“, sagt Hankl.

    Was den Übertritt an weiterführende Schulen angeht, ist die Schulleiterin trotz aller Herausforderungen optimistisch. Die Lehrer seien in der Beratung so nah bei den Schülern, dass die Wochen des Heimunterrichts keinen Ausschlag gegeben hätten.

    Ab nächster Woche kehren auch die Erstklässler in die Sankt-Ulrich-Grundschule zurück. Die Klassen wechseln sich dann wochenweise mit Schul- und Heimunterricht ab. Nach Pfingsten folgen die Zweit- und Drittklässler. Auch die Viertklässler kommen dann im Wechsel in die Schule. „Sonst haut es mit den Lehrern und Klassenzimmern nicht hin“, sagt Hankl.

    Die einen fangen an, die anderen müssen noch warten

    Seit der Coronakrise lernen viele Schülerinnen und Schüler über das Internet.
    Seit der Coronakrise lernen viele Schülerinnen und Schüler über das Internet. Foto: Sebastian Gollnow, dpa

    Erstklässler, die die Christophorusschule in Königsbrunn besuchen, müssen sich dagegen noch gedulden. Für sie beginnt der Unterricht am sonderpädagogischen Förderzentrum erst nach den Pfingstferien. So hat es das Bayerische Kulturministerium den verschiedenen Schulformen entsprechend festgelegt. Bei Eltern wie Sina Weilbach sorgt das für Unverständnis. Ihr Sohn ist in

    Die Kinder beider Schulen werden teilweise gemeinsam unterrichtet, doch das ist wegen der verschiedenen Starttermine jetzt nicht möglich. Weilbach sagt: „Kinder, die sowieso schon benachteiligt sind, fallen damit hinten runter.“

    Sabine Müller, Leiterin der Christophorus-Schule, kann den Unmut verstehen. „Eigentlich sind die Partnerklassen eine gute Form der Inklusion, aber jetzt fragen sich die Kinder natürlich, warum die anderen in die Schule dürfen und sie selbst nicht.“ Trotzdem ist

    Der Unterrichtsbeginn folgt einem klaren Zeitplan

    Auch an der Via-Claudia-Realschule in Königsbrunn müssen sich Lehrer und Schüler auf den neuen Schulalltag einstellen. Seit Ende April kommen die Zehntklässler für vier Stunden am Tag in die Schule und lernen für ihre Abschlussprüfungen. Die starten, mit zwei Wochen Verspätung, am 1. Juli.

    Seit Montag sind zudem die Neuntklässler für zwei Stunden am Tag da. Um sicherzustellen, dass die Schüler im Unterricht die geforderten Abstände einhalten können, so berichtet Schulleiter Peter Schwarz, wurden alle Klassen halbiert, manche sogar gedrittelt. Deshalb sind die zusätzlichen Räume jetzt besonders nötig. Am kommenden Montag beginnt für die fünften und sechsten Klassen der Unterricht, erst nach den Pfingstferien, also ab dem 15. Juni, steht das Schulhaus auch den siebten und achten Klassen offen.

    Derselbe Zeitplan gilt auch an der Leonhard-Wagner-Realschule in Schwabmünchen. Derzeit sind nur die Neunt- und Zehntklässler vor Ort. Unterrichtet wird in geteilten Klassen. „Für jede Klasse wird ein neuer Stundenplan gemacht“, sagt Schulleiter Markus Rechner. Der Stundenplan umfasst etwa 20 Wochenstunden und weniger Fächer. Es würden zunächst die Prüfungsfächer berücksichtigt. Dann könnten andere Fächer wie Geschichte, Informationstechnologie oder Sozialkunde dazukommen.

    Schulleiter sagt: Die Corona-Krise hat auch Schüler stark belastet

    Rechner weiß, dass Defizite aus der Zeit, in der die Schüler zu Hause waren, nachgeholt werden müssen. Sorgen macht er sich aber nicht: „Unsere Abschlussklassen haben keine inhaltlichen Nachteile, sie üben für ihre Prüfungen.“ Für die anderen Klassen gebe es genug Zeit, um mögliche Defizite abzuarbeiten.

    Wichtig sind Schulleiter Rechner auch Fächer wie Religion und Ethik. In diesen können sich die Schüler über die vergangenen Wochen austauschen. Denn Rechner vermutet, dass die Corona-Krise auch die Schüler stark belastet hat.

    Besonders die fehlenden sozialen Kontakte seien ein Einschnitt gewesen. „Die Kinder kommen mit ganz unterschiedlichen Erfahrungen zurück an die Schule. Da tut es gut, wenn man mal über die vergangenen Wochen reden kann.“ (mit hsd-)

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