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Landkreis Augsburg: Chef der Wertachklinik warnt: Covid-19-Patienten sind schwerer erkrankt

Landkreis Augsburg

Chef der Wertachklinik warnt: Covid-19-Patienten sind schwerer erkrankt

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    In den Krankenhäusern blickt man mit Sorge auf die Corona-Zahlen.
    In den Krankenhäusern blickt man mit Sorge auf die Corona-Zahlen. Foto: Jens Büttner, dpa

    Mit der steigenden Inzidenz häuft sich die Zahl der Corona-Patienten an den Wertachtkliniken: Aktuell werden dort acht Menschen wegen Covid behandelt. Anfang des Monats waren es noch sechs. Zwei der Erkrankten liegen in Schwabmünchen, ein Patient befindet sich in Bobingen. Einer von ihnen muss wiederum beatmet werden.

    Neben dem Anstieg an Erkrankten zeichnet sich eine weitere Entwicklung ab: "Die in den letzten Wochen behandelten Patientinnen und Patienten auf den Intensivstationen sind schwerer erkrankt als in den Wellen zuvor", erklärt Klinikchef Martin Gösele. Auch die Mortalitätsrate - also die Anzahl der Patienten, die Corona nicht überlebt haben - sei gestiegen.

    Verlegung an andere Kliniken könnte zum Problem werden

    Durchschnittlich liegen Erkrankte bis zu zehn Tage im Krankenhaus. Ist eine Behandlung auf der Intensivstation notwendig, können es bis zu vier Wochen sein. Waren in den vergangenen Wochen vermehrt jüngere Covid-19-Patienten in Behandlung, hat sich die Altersgrenze Gösele zufolge etwas nach oben verschoben. Aktuell liege das das Durchschnittsalter bei 73 Jahren. Die ganz jungen Patienten seien seltener geworden, erklärt Gösele. Von den derzeit acht Patienten waren vier gegen das Virus geimpft. In den letzten Wochen seien die ungeimpften Patienten allerdings deutlich in der Überzahl gewesen, sagt Gösele.

    Insgesamt verfügen die Wertachkliniken über zwölf zwölf Intensivplätze mit regulär sieben Beatmungsplätzen. Um ausreichend Kapazitäten zu haben, werden Plätze auf der Isolationsstation in Schwabmünchen freigehalten. Wie Klinikchef Gösele mitteilt, kann auch auf den Intensivstationen kurzfristig auf die Versorgung von Covid-19-Patienten umdisponiert werden - entsprechend der räumlichen Konzepte, die zu Beginn der Pandemie erstellt wurden.

    Dennoch blickt Gösele mit Sorge auf die hohe Inzidenz im Landkreis. "Aufgrund der negativen Entwicklungen der letzten Wochen können wir nicht mehr ausschließen, dass die zu erwartende Welle schwerer ausfällt als die vorangegangenen", erklärt der Chef der Wertachklinien. Ist die Grenze an den Wertachkliniken erreicht, könnte auch die Verlegung an andere Häuser problematisch sein, da sich auch dort die Kapazitäten erschöpfen werden, so Gösele. Auch für die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter sei die Belastung seit Beginn der Pandemie enorm hoch.

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