Wenn der Berufsverkehr rollt, dann zwickt es auf der längsten Baustelle im Landkreis. Zwischen Hurlach und Kleinaitingen wird auf einer Länge von sechs Kilometer derzeit die Fahrbahndecke saniert.
Für den Verkehr bedeutet das: Er wird auf eine Fahrspur geleitet und dann auf diejenige Richtungsfahrbahn geführt, auf der gerade nicht gebaut wird. „Eine sinnvolle Alternative dazu gibt es nicht“, erklärt Stefan Heiß vom Staatlichen Bauamt.
Heiß räumt ein, dass es in den Spitzenzeiten zu Behinderungen kommt. Diese würden sich aber „absolut im Rahmen“ halten. Laut Verkehrspolizei sei die Baustelle problemlos. Auch das Unfallgeschehen am betroffenen Streckenabschnitt sei unauffällig.
Ein Pendler ist nach eigenen Angaben täglich 15 Minuten länger unterwegs
Ein Leser, der jeden Tag die Stelle passieren muss, ist anderer Meinung. Er ärgert sich je nach Tageszeit über mindestens 15 Minuten, die er länger auf der B17 in Richtung Augsburg unterwegs ist. Er würde sich wünschen, wie auf Baustellen an der A96 zwei Fahrspuren pro Richtung aufrechtzuerhalten und die Baustellen entsprechend zu planen.
Er regt außerdem an, mehr Personal und Geräte auf der B17 einzusetzen, damit die Baustelle um mindestens zwei Wochen verkürzt werden kann. Stefan Heiß vom Bauamt winkt ab: „Wir haben wirklich genug Personal auf der Baustelle, um alles gut abzuwickeln. Auch Maschinen sind ausreichend vorhanden. Mehr Personal und Maschinen würde keinen Zugewinn bringen, sondern vermutlich eher dazu führen, dass sich die Bauarbeiter gegenseitig behindern würden.“
Jede Nacht wird ein Kilometer Fahrbahn gebaut
Derzeit bewegt sich die Fertigerkolonne Stück für Stück nach Süden. Pro Nacht wird etwa ein Kilometer neue Fahrbahn eingebaut. Konkret heißt das: Rund 2500 Tonnen Asphalt werden pro Tag angeliefert und verarbeitet. Heiß: „Damit bewegen wir uns am Limit von dem, was logistisch und bautechnisch möglich ist.“
Der Asphalt wird übrigens nachts eingebaut. Die Arbeiten starten um 18 Uhr und laufen die Nacht durch. Wenn die Pendler am Morgen in die Arbeit fahren, ist die Straße frisch asphaltiert – von der Baustelle sei dann wegen der Nachtarbeit tagsüber wenig zu sehen. In der nächsten Woche, am Montag und Dienstag, wechselt die Baustelle auf die andere Fahrbahn: Dann wird der Flüsterasphalt in der Fahrtrichtung Augsburg verbaut.
Bis zum 23. Oktober soll die Baustelle, die rund dreieinhalb Millionen Euro kostet, abgeschlossen sein. Ein Vorteil gegenüber früher: Der Fahrbahnbelag soll auf einer Länge von rund sechs Kilometern deutlich leiser sein. Dafür werden die beiden obersten Schichten der Fahrbahn entfernt und dann ein lärmmindernder Dünnschichtbelag aufgebracht.
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