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Ökologischer Landbau: Kranke Kühe brachten ihn auf den Bio-Pfad

Ökologischer Landbau

Kranke Kühe brachten ihn auf den Bio-Pfad

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    Hans Pfänder (links) mit Sohn Florian an der Sortieranlage für Karotten, die unter dem Label „Gutes Land“ in vielen Supermärkten der Region angeboten werden.
    Hans Pfänder (links) mit Sohn Florian an der Sortieranlage für Karotten, die unter dem Label „Gutes Land“ in vielen Supermärkten der Region angeboten werden.

    Schwabmünchen Bayern soll Bioregion werden – im Westen von Schwabmünchen ist sie es bereits. Mit der Offensive „Bio-Regio Bayern 2020“ des bayerischen Landwirtschaftsministers Helmut Brunner (CSU) soll sich der ökologische Landbau von derzeit sechs Prozent Anteil an Flächen und Betrieben bis 2020 auf zwölf Prozent verdoppeln. Biobauer Hans Pfänder kann das nur unterstützen: „Biologischer Landbau ist ein Weg der Vernunft und der Zukunft und ich möchte Landwirte ermutigen, diesen Weg zu gehen.“

    Er hat diesen Pfad schon vor knapp 30 Jahren eingeschlagen. Als einer der Ersten im Raum Schwabmünchen hat Hans Pfänder 1984 seinen konventionellen Milchviehbetrieb auf biologische Bewirtschaftung umgestellt. „Ich habe damals einfach angefangen“, erzählt Hans Pfänder, dessen Hof westlich der Stadt Schwabmünchen liegt.

    Seine Kühe waren damals häufig krank, erzählt Pfänder, er hatte Anhaltspunkte, dass sich das auf zu junges und proteinreiches Futter zurückführen ließ. Also begann er, seine Wiesen weniger häufig zu mähen und auf wasserlöslichen Stickstoffdünger und synthetische Pflanzenschutzmittel zu verzichten. „Viele meiner Berufskollegen haben es damals nicht verstanden und nicht geglaubt, dass es ohne Spritzen funktionieren kann“, erinnert sich der 61-Jährige.

    Doch die Erfolge seines Umdenkens gaben ihm Recht. Um sich in Theorie und Praxis weiterzubilden, besuchte er damals auch ein Umstellungsseminar des ökologischen Anbauverbandes Bioland. Seit 1986 ist sein Hof von Bioland zertifiziert und hält sich seitdem an die strengen Richtlinien des Verbandes.

    1998 kam dann die nächste große Umstellung. „Wir alle in der Familie sind Vegetarier geworden und wollten nicht mehr schlachten“, berichtet der Vater von fünf Kindern. Als Konsequenz gab Hans Pfänder die Milchviehhaltung auf und verlagerte den Schwerpunkt seines Hofs auf den Anbau von Feldgemüse.

    „Wir bauen so ziemlich alles an, was im Freiland gut wächst“, sagt Florian Pfänder, der mit seinem Vater und Bruder Johannes den landwirtschaftlichen Betrieb führt. Unterstützt von Schwester Silvia und rund zehn Mitarbeitern bewirtschaften sie eine Fläche von insgesamt 45 Hektar, davon 18 Hektar mit Gemüse und fünf Hektar mit Kartoffeln.

    Auf den übrigen Flächen wachsen Getreide und Kleegras für die Gründüngung. Bei Hof- und Feldführungen gibt der Pfänder-Hof Interessierten einen Einblick in den Ökolandbau.

    Als Gemüsebauern nahm Familie Pfänder auch den Absatz in die Hand. „Wir vertreiben unsere Produkte direkt und regional und beliefern Bio-Supermärkte, Naturkostläden, Kantinen und den Augsburger Stadtmarkt“, berichtet Florian Pfänder. Natürlich gibt es das Biogemüse im eigenen Hofladen, um den sich Mutter Maria kümmert, und immer freitagnachmittags auf dem Schwabmünchner Bauernmarkt.

    Unter dem Logo des regionalen Netzwerkes „Gutes Land“ finden sich die Pfänder-Karotten in vielen Supermärkten der Region. Und für deren Gemüsesuppen liefert der Biohof Kartoffeln, Karotten, Zwiebeln und Sellerie.

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