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Konzert: Spielfreude und Gesangskunst im Four Corners

Konzert

Spielfreude und Gesangskunst im Four Corners

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    Ganz in der Musik versunken präsentierten High South (von links: Phoenix Mendoza, Jamey Garner und Kevin Campos) einen Titel vom Bühnenrand ohne jegliche Verstärkung.
    Ganz in der Musik versunken präsentierten High South (von links: Phoenix Mendoza, Jamey Garner und Kevin Campos) einen Titel vom Bühnenrand ohne jegliche Verstärkung. Foto: Uwe Bolten

    Es schien wie ein Schwenk durch die Jahreszeiten, als High South die Bühne des Four Corners betraten. Während Phoenix Mendoza im Langarm-Shirt und barfuß auflief, bevorzugte Jamey Garner Jeansjacke und grobe, feste Schuhe, Kevin Campos wählte frühlingshaft T-Shirt und Weste. So unterschiedlich die Kleidung auch war, als High South bildeten sie erneut eine stimmliche Einheit, die ihresgleichen sucht.

    Die immer auf den Punkt gesungenen dreistimmigen Harmonien umspülten weich und wohltuend die etwa 80 Gäste im Traditionslokal an der Untermeitinger Siemensstraße. Nadja Hadek aus Schwabmünchen, Sängerin und bekennender Eagles-Fan, hörte die drei US-Musiker zum ersten Mal. „Das ist genialer Satzgesang mit Gefühl und Können, der wie eine Mischung aus Sahne, Honig und Karamell fließt“, sagte sie und konstatierte, dass sie die Band nicht zum letzten Mal gehört habe.

    Getragen vom Spiel ihrer Gitarren, ergänzt durch das geniale Harmonikaspiel Jamey Garners, machten High South deutlich, dass sie auch ohne die Sologitarre von Produzent Josh Leo eine Klasse für sich sind. „Josh sitzt zu Hause und arbeitet weiter am neuen Album, das im März nächsten Jahres, pünktlich zu unserer nächsten Europa-Tour, herauskommen wird“, erzählte Kevin Campos. Die Abwesenheit Leos bedeutete jedoch nicht das Fehlen von Soli auf den Saiteninstrumenten. Phoenix Mendoza, der seine Rolle sichtlich lebte und barfüßig auf den wenigen Bodeneffekten nahezu tanzte, bestach mit Gitarrensoli unterschiedlichster Ausprägung.

    „Ohne Band hört man noch deutlicher die stimmliche Qualität. Da passt jeder Ton. Beeindruckend ist, dass sie im Chorsatz ihre Stimmen tauschen können – je nachdem, wer den Solopart singt“, sagte Alexander „Ali“ Wagner, der zum Konzert aus Tettnang angereist war. Besonders hob der unter „Doc Music“ bekannte Musiker Mendozas Rolle hervor. „Phoenix trägt mit seinen Soli die Band in perfekter Weise. Seine Spielfreude ist unglaublich“, fügte er hinzu. Der Höhepunkt der nur durch eine kurze Pause unterbrochenen zweistündigen Show war der Moment, als sich die Musiker von Mikrofon und Gitarrenkabel trennten, um direkt am Bühnenrand stehend den Titel „Honestly“ ins Publikum zu singen. Dieser Moment unterstrich die hohe künstlerische Qualität des Trios. Einige Gäste, die weiterhin deutlich vernehmbar im Gespräch vertieft waren, konnten diesen emotionalen Augenblick nur unwesentlich stören.

    Im Vorprogramm bereiteten PG Rider im Zusammenspiel mit Daniel Vazquez die Gäste auf den rein akustischen Abend vor. In ihrem Programm präsentierten die Musiker aus dem Augsburger Land ihr Können. Mit Riders druckvoller, erdiger Stimme und Vasquezs filigranem, nicht überspitzt feinziseliertem Solospiel an der Gitarre, war der Acker für die drei in Nashville lebenden Männer von High South bereitet. Die US-Band beging mit dem Auftritt im Four Corners die Halbzeit ihrer Europa-Tour, bevor sie nach Amerika zurückkehren. Im Frühling 2020 können die Fans in Deutschland nach Aussage von Jamey Garner dann die neue Show erwarten.

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