Startseite
Icon Pfeil nach unten
Schwabmünchen
Icon Pfeil nach unten

Kommunalwahl 2020: Bilanz vor der Wahl: So hat sich Langerringen entwickelt

Kommunalwahl 2020

Bilanz vor der Wahl: So hat sich Langerringen entwickelt

    • |
    In Langerringen hat sich in den vergangenen sechs Jahren einiges getan: So entstand ein Baugebiet „An der Hurlacher Straße“.
    In Langerringen hat sich in den vergangenen sechs Jahren einiges getan: So entstand ein Baugebiet „An der Hurlacher Straße“. Foto: Hieronymus Schneider (Archiv)

    Was haben die Gemeinderäte seit der Kommunalwahl vor sechs Jahren auf den Weg gebracht? Und welche Themen werden Langerringen in Zukunft beschäftigen? Als Bürgermeisterkandidaten stehen sich Marcus Knoll ( CSU /UW) und Herbert Graßl ( Freie Wähler ) gegenüber. Bürgermeister Konrad Dobler tritt nicht mehr an. Mit dem Gemeinderat hat er in den vergangenen Jahren einiges auf den Weg gebracht.

    Schon zu Beginn von Doblers letzter Amtsperiode stand der Bau des neuen Gemeindezentrums im Mittelpunkt. Mitte 2014 wurden erste Pläne zum Abriss des alten Pfarrhofes mit dem Jugendheim und für den Neubau eines gemeinsamen Zentrums von Kirche und Gemeinde beraten. Der Kostenrahmen wurde auf 2,6 Millionen Euro begrenzt. Im Frühjahr 2015 klagten zwei Nachbarn gegen das bereits genehmigte Projekt. Vor dem Verwaltungsgericht wurde eine Nutzungsregelung vereinbart. Nach 16-monatiger Bauzeit wurde das Gemeindezentrum St. Gallus Ende Juli 2016 eingeweiht. Seitdem finden dort Veranstaltungen der Gemeinde und von Vereinen statt.

    Neues Feuerwehrhaus in Langerringen wurde gebaut

    Im Oktober 2014 wurde mit dem Bebauungsplan „An der Hurlacher Straße “ die Dorferweiterung nach Südosten eingeleitet. Das Baugebiet westlich der Hurlacher Straße ist inzwischen voll erschlossen und größtenteils bebaut. Nun soll das Gebiet auf der Ostseite der Straße erweitert werden. Auch in Sachen Gewerbe hat sich in Langerringen etwas getan. Im November 2017 wurde das Gewerbegebiet „ Langerringen Nord“ erschlossen. Zuvor hatten archäologische Untersuchungen Bodendenkmäler einer keltischen Siedlung um 800 vor Christus zutage gebracht, die in späteren Jahrhunderten von Römern bewohnt wurde.

    Der Beschluss des Gemeinderats, das alte Feuerwehrgebäude abzureißen und ein größeres Gebäude zu errichten, fiel im April 2015. Dafür wurde das Grundstück der ehemaligen Geflügelzucht Winter erworben. Die Kosten: knapp zwei Millionen Euro. Modernisiert wurde außerdem die Grundschule mit neuen Brandschutztüren, Sanitäranlagen und einem Aufzug. Nun stehen die Sanierung der Fenster und die Neugestaltung des Pausenhofs an.

    Das neue Feuerwehrhaus an der Hauptstraße prägt das Ortsbild in Langerringen.
    Das neue Feuerwehrhaus an der Hauptstraße prägt das Ortsbild in Langerringen. Foto: Hieronymus Schneider

    Im "Neuen Schorerhof" in Langerringen entsteht ein Ärztezentrum

    Der Ausbau der schadhaften Straße von der Singoldbrücke in Richtung Westerringen wird auch den künftigen Gemeinderat beschäftigen. Wegen fehlender Grundabtretung verzögert sich der Ausbau um mehrere Jahre. Als vorläufige Maßnahme wurden die größten Bodenwellen mit Asphalt ausgeglichen.

    Neu errichtet werden soll eine Kinderkrippe neben dem Kindergarten St. Gallus in Langerringen . Das Vorhaben ist genehmigt, der Bau soll noch 2020 beginnen. Bereits gebaut wird am „Neuen Schorerhof“. Dort wird bis Ende 2021 ein Zentrum mit einer Arztpraxis, einer Apotheke und einer Tagespflegeeinrichtung mit betreutem Wohnen der Johann-Müller-Altenheimstiftung entstehen.

    Die Wertstoffannahmestelle wird vom Bauhof in der Hiltenfinger Straße an die Straße nach Gennach nahe der Malzfabrik verlegt. Anschließend soll auch der Bauhof erweitert und modernisiert werden.

    Erweiterung des Kindergartens in Gennach soll dieses Jahr beginnen

    Im Ortsteil Gennach eröffnete im Sommer 2014 die „Dorfstub“. Den Umbau des früheren Armenhausstadels unterstützte die Gemeinde finanziell. Unter der Regie des Soldaten- und Veteranenvereins dient er nun als Treffpunkt im Dorf. Mit einem großen Fest wurde 2016 das Jubiläum „825 Jahre Gennach “ gefeiert. Die Erweiterung des Kindergartens St. Johannes soll in diesem Jahr beginnen, nachdem sich das Vorhaben verzögerte, weil keine Baufirmen bereitstanden.

    Idyllisch liegt die Gennacher Dorfstub’ am Vorplatz zum Rosengarten.
    Idyllisch liegt die Gennacher Dorfstub’ am Vorplatz zum Rosengarten. Foto: Ronny Schneider

    Nach jahrelangem Rechtsstreit stellte die Gemeinde das Bauleitverfahren für das Gebiet „ Gennach Nordwest“ ein und hob die Veränderungssperre auf. Damit sollte ursprünglich die Bebauung innerhalb des Grünzugs eingeschränkt werden. Ein Landwirt erhob Widerspruch, weil er dort einen großen Milchviehstall bauen will.

    In Schwabmühlhausen besiegelte der Gemeinderat das Ende der mehr als 100 Jahre währenden Wasserversorgung aus einer eigenen Quelle. Nun beziehen die Schwabmühlhauser Haushalte ebenso wie Langerringen und Gennach Staudenwasser vom Zweckverband aus Reichertshofen . Auch der Betrieb der eigenen Kläranlage wurde eingestellt. Die Abwässer werden nun zur Kläranlage nach Schwabmünchen geleitet. Die Erneuerung der Kreisstraße A18 in der Ortsdurchfahrt in Schwabmühlhausen und von zwei Singoldbrücken wurde 2016 vom Landkreis beschlossen und im vergangenen Jahr vollendet.

    Die Bürgermeisterkandidaten im Interview

    Sieben Fragen an Marcus Knoll ( CSU /Unabhängige Wähler):

    1. Wenn Sie sich für Ihren Ort etwas wünschen könnten, was wäre das?

    Marcus Knoll : Eine modernisierte oder neue Mehrzweckhalle, die den schulischen Anforderungen und dem sportlichen Angebot gerecht wird und als Veranstaltungsort einladend für die Vereine und Bürger aller Ortsteile ist. Und, falls ein zweiter Wunsch gestattet ist, gern auch mich als Bürgermeister...

    2. Was muss für die wachsende Zahl der älteren Bürger getan werden?

    Knoll : Wir wollen ambulant betreute Wohngemeinschaften (auch in den Ortsteilen), flexible Mobilitäts- und Nahversorgungsangebote und verfolgen Konzepte mit Nachbarschaftshilfe und in Zusammenarbeit mit der Altenheimstiftung.

    Bürgermeisterkandidat Marcus Knoll (CSU/Unabhängige Wähler).
    Bürgermeisterkandidat Marcus Knoll (CSU/Unabhängige Wähler). Foto: Michael Mäusly

    3. Wie nutzen Sie die neuen sozialen Medien und was halten Sie davon?

    Knoll : Ich nutze WhatsApp und (anlässlich der Wahlen) auch Facebook und Instagram . Die Möglichkeiten sind toll. Allerdings finde ich, dass Nutzer die Inhalte oft zu wenig reflektieren. Das begünstigt Polemik und gefährdet den Zusammenhalt in Gesellschaft und Politik.

    4. Wo ist Ihr Lieblingsplatz in Ihrem Ort?

    Knoll : Es kommt auf meine Stimmung an: Manchmal in der Natur, zum Beispiel der Bachlauf der Gennach beim Angeln. Manchmal in Gesellschaft wie auf einem Fest der Vereine.

    5. Welche positiven Eigenschaften würden Sie bei einem Bewerbungsgespräch nennen?

    Knoll : Fleiß und Engagement, Zuverlässigkeit, Erfahrung, Ideenreichtum, schnelle Auffassungsgabe, Sinn für Gerechtigkeit sowie die Fähigkeit, mich in die Lage anderer zu versetzen und Dinge aus deren Sicht zu betrachten.

    6. Was sind Ihre persönlichen Untugenden?

    Knoll : Ich würde sagen meine Rastlosigkeit und Ungeduld, und vielleicht auch eine gewisse Neigung zur Perfektion. Ich arbeite an mir.

    7. Ich will Bürgermeister werden, weil…

    Knoll : … ich voller Ideen und Leidenschaft für meine Heimatgemeinde stecke. Ich bin überzeugt, mit meinem Wissen und Tatendrang viel bewirken zu können.

    Sieben Fragen an Herbert Graßl ( Freie Wähler ):

    1. Wenn Sie sich für Ihren Ort etwas wünschen könnten, was wäre das?

    Herbert Graßl : Die uneingeschränkte Nutzung des Gemeindezentrums , der baldige Ausbau der Staatsstraße 2035, weniger Egoismus und mehr Gemeinschaftssinn in der Bevölkerung.

    2. Was muss für die wachsende Zahl der älteren Bürger getan werden?

    Graßl : Wir brauchen einen weiteren Ausbau von Betreuungsplätzen. Wichtig ist auch die Aufrechterhaltung der ärztlichen Versorgung sowie die örtliche Bereitstellung des täglichen Bedarfs. Ein ganz wichtiger Punkt ist die Mobilität der älteren Bevölkerung. Hier müssen schnellstens Lösungen für den öffentlichen Nahverkehr gefunden werden.

    Kandidat Herbert Graßl (Freie Wähler).
    Kandidat Herbert Graßl (Freie Wähler). Foto: Hieronymus Schneider

    3. Wie nutzen Sie die neuen sozialen Medien und was halten Sie davon?

    Graßl : Sie sind sehr hilfreich bei Terminabsprachen. Bei verantwortungsbewusstem Umgang sind sie schon eine Bereicherung. Irgendwelche Diskussionen über Sachthemen auf WhatsApp mag ich hingegen gar nicht.

    4. Wo ist Ihr Lieblingsplatz in Ihrem Ort?

    Graßl : In erster Linie daheim bei der Familie, aber auch überall, wo nette Leute sind.

    5. Welche positiven Eigenschaften würden Sie bei einem Bewerbungsgespräch nennen?

    Graßl : Weltoffenheit und gesunder Menschenverstand, Erfahrung im Umgang mit Menschen, Erfahrung in der Kommunalpolitik, Kenntnisse der örtlichen Begebenheiten.

    6. Was sind Ihre persönlichen Untugenden?

    Graßl : Ich möchte manchmal zu viel auf einmal.

    7. Ich will Bürgermeister werden weil...

    Graßl : ...ich die oben genannten Wünsche in die Tat umsetzen will und mir sicher bin, die vielen Projekte, die anstehen, meistern zu können.

    Die Gruppierungen im Überblick

    SPD Langerringen

    Folgende Ziele haben sich die SPD und die Freien Bürger gesetzt, die keinen Bürgermeisterkandidaten ins Rennen schicken:

    • Ärzte- und Pflegezentrum Die SPD steht hinter dem Bau des Ärzte- und Pflegezentrums mit Apotheke im „Neuen Schorerhof“. Mit dem Neubau einer Kinderkrippe soll so die Lebensqualität für Familien und Senioren verbessert werden.
    • Dorfladen und Seniorenfahrdienst Die SPD will die Ansiedlung eines Nahversorgungsladens im Dorfzentrum, den Aufbau eines Seniorenfahrdienstes und der Nachbarschaftshilfe voranbringen.
    • Wohnraum Die Schaffung bezahlbaren Wohnraums soll gefördert werden. Bei der Ausweisung neuer Baugebiete sollte Rücksicht auf die Landwirtschaft und die Naturschutzbelange genommen werden.
    • Nahverkehr Ein langfristiges Ziel ist der Bau von Radwegen zu allen Nachbarorten und die Verbesserung des öffentlichen Nahverkehrs. Kurzfristig könnten bestehende Feldwege als Radwege befestigt werden. SPD und die Freien Bürger setzen sich für nachhaltigen Natur- und Umweltschutz durch Abfallvermeidung, Recycling und Anlage von Blühstreifen und Biotopinseln auf geeigneten Flächen ein.

    Dorfliste Schwabmühlhausen

    Die Dorfliste Schwabmühlhausen stellt keinen Bürgermeisterkandidaten, tritt aber mit 16 Gemeinderatskandidaten zur Kommunalwahl an. Ziel der Gruppierung ist es, dem Ortsteil Schwabmühlhausen eine seiner Einwohnerzahl entsprechende Vertretung im Gemeinderat zu sichern.

    Die Mitglieder unterstützen auf den Weg gebrachte Projekte wie die Sanierung der Grundschule, die Erweiterung von Kindergarten und Krippe in Gennach , den Neubau einer Kinderkrippe in Langerringe sowie die Auflassung der Kläranlage in Schwabmühlhausen . Zudem fordern die Mitglieder, dass der Ausbau der fußläufigen Verbindung zwischen der Großkitzighofer Straße und den Baugebieten sowie die Errichtung einer zweiten Bushaltestelle im Dornbuschweg in Angriff genommen wird.

    Diskutieren Sie mit
    0 Kommentare
    Dieser Artikel kann nicht mehr kommentiert werden