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Kommentar: Der Räuber und die Realität: Der Hiesel war ein skrupelloser Verbrecher

Kommentar

Der Räuber und die Realität: Der Hiesel war ein skrupelloser Verbrecher

Maximilian Czysz
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    Der Bayerische Hiesel wird gerne zum Volkshelden verklärt.
    Der Bayerische Hiesel wird gerne zum Volkshelden verklärt. Foto: Gönül Frey (Archivbild)

    Die Menschen verehrten vor 250 Jahren den Bayerischen Hiesel oder boarischen Hiasl, wie er auch genannt wird, wegen seines Freiheitsdrangs, seines ungezügelten Widerstands gegen die Obrigkeit und seiner unbändigen Jagdlust. Über die Jahrhunderte entstand das Bild vom bayerischen Sozialrebell. Der in Kissing geborene Matthäus Klostermayr ging als "Fürst der Wälder" in die bayerische Geschichte ein. Hiesel wurde zum Helden.

    Tatsächlich war Klostermayr weder mildtätig noch kühn. Wo er mit seinen Kumpanen auftauchte, war Ärger angesagt. Das illegal erlegte Wild verkaufte er, um über die Runden zu kommen.

    Der Bayerische Hiesel war ein skrupelloser Verbrecher

    In Wirklichkeit war Matthäus Klostermayr ein skrupelloser Verbrecher. Heute müsste er vermutlich eine lange Gefängnisstrafe wegen Diebstahls, Hausfriedensbruch, Hehlerei, schwerer Körperverletzung, erpresserischen Raubes und sogar Mordes verbüßen.

    Für die Obrigkeit war er früher ein "landesverrufener Erzbösewicht". Wie er dazu wurde, soll unsere Serie erklären. Denn Klostermayr muss auch aus seiner Zeit heraus gesehen und verstanden werden. Vor 250 Jahren herrschte Not in weiten Teilen Europas. Viele Menschen rutschten damals zwangsläufig auf die schiefe Bahn.

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