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Königsbrunn: Zentrumsumbau: Welche Hindernisse die Wasserleitung überwinden muss

Königsbrunn

Zentrumsumbau: Welche Hindernisse die Wasserleitung überwinden muss

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    Die Wasserrohre im Untergrund der Bürgermeister-Wohlfarth-Straße haben einen Innendurchmesser von bis zu 20 Zentimetern.
    Die Wasserrohre im Untergrund der Bürgermeister-Wohlfarth-Straße haben einen Innendurchmesser von bis zu 20 Zentimetern. Foto: Rebekka Jakob (Symbolbild)

    Die Planungen für den Umbau der Bürgermeister-Wohlfarth-Straße im Zentrum gehen weiter voran. Im März 2021 sollen die Bauarbeiten beginnen. Der Werkausschuss des Königsbrunner Stadtrats hat sich jetzt mit wichtigen Baufragen beschäftigt. Im Zentrum arbeiten die Planer mit einigen Tricks, um die Bauarbeiten für die Anwohner so störungsarm wie möglich hinzubekommen.

    929 Meter neue Wasserleitungsrohre verlegen die Arbeiter im ersten Bauabschnitt der Bürgermeister-Wohlfarth-Straße zwischen Markt- und Gartenstraße, sagte Christian Hanke vom ausführenden Büro Steinbacher Consult aus Neusäß. Leitungen liegen links und rechts der Fahrbahn unter dem Gehsteig. Die bestehenden Leitungen mit 20 und 15 Zentimetern Durchmesser werden in gleicher Größe ersetzt.

    Anwohner im Königsbrunner Zentrum sollen Hausanschlüsse erneuern

    Auch die Hausanschlüsse werden bis zur jeweiligen Grundstücksgrenze erneuert. Die Stadt appelliert weiter an alle Hausbesitzer, die Chance zu nutzen und ältere Leitungsrohre auf ihren Grundstücken im Zuge der Arbeiten auch zu ersetzen. In alten Rohren können sich Keime angesetzt haben, die im schlimmsten Fall ins Leitungsnetz geraten könnten. Solche Verunreinigungen führten in einigen Kommunen im Landkreis dazu, dass das Trinkwasser gechlort werden musste.

    Die Planungen für die Leitungsarbeiten waren durchaus aufwendig, sagte Hanke. Die Wasserleitungen teilen sich den Platz am Straßenrand mit Kanal, Gasleitungen, Glasfaser- und Stromkabeln. Allen Sparten wurden bestimmte Korridore zugewiesen, wo die neuen Leitungen verlegt werden dürfen. "Das macht bei Schäden die Reparatur leichter und man hat nicht das Risiko, andere Leitungen zu beschädigen, wenn diese sich nicht kreuzen", sagte Hanke.

    Für die Bäume an der Wohlfarth-Straße wird die Leitung tiefer gelegt

    Erfinderisch mussten die Planer der Wasserleitung an mehreren Stellen werden. Bei fünf straßennahen Bäumen wird die Leitung tiefer gelegt als die normalen 1,50 Meter, damit sich Rohr und Wurzelwerk nicht in die Quere kommen. Zudem werden die Rohre in dem Bereich in eine Schutzhülle eingelagert. Im nördlichen Bereich des Bauabschnitts werden zudem sogenannte Trennschächte eingebaut. Diese erlauben es Mitarbeitern der Stadtwerke, für Untersuchungen an einen Teil der Leitung heranzukommen. So können dort Wasserproben entnommen oder die Wassermenge kann gemessen werden, um mögliche Lecks ausfindig zu machen.

    Während der Bauarbeiten an den unterirdischen Leitungen soll der Verkehr weiter über die Wohlfarth-Straße rollen. Auch das brachte eine Herausforderung für die Planer mit sich: Sie müssen die Sickerschächte erhalten, damit das Regenwasser weiter abfließen kann. Da diese aber im Korridor der Wasserleitung stehen, werden einige Schächte aufgebrochen und Leerrohre hindurchgelegt. Durch diese wird wiederum die Leitung geführt. Die Schächte bleiben so funktionstüchtig und werden nach dem Ende der Bauarbeiten, wenn sie nicht mehr gebraucht werden, einfach mit Erdreich verfüllt.

    Der Verkehr soll 2021 weiter durchs Königsbrunner Zentrum rollen

    Die einzelnen Baumaßnahmen zu koordinieren und den Verkehr aufrechtzuerhalten, sei durchaus eine Herausforderung gewesen, sagte Hanke. Die Lösungen müssten nun in der Ausschreibung berücksichtigt werden, zudem gelte es, die jeweiligen Baugruben so kurz wie möglich zu halten und mit den Anwohnern vernünftige Lösungen für diese Zeiträume zu finden.

    Im März 2021 beginnt der Umbau der Bürgermeister-Wohlfarth-Straße zwischen Markt- und Gartenstraße.
    Im März 2021 beginnt der Umbau der Bürgermeister-Wohlfarth-Straße zwischen Markt- und Gartenstraße. Foto: Adrian Bauer (Archivbild)

    778.000 Euro wird der Bau der Wasserleitungen alleine kosten. Die Sparten werden alle ihre Arbeiten einzeln durchziehen, sagte Rainhard Schöler, der kaufmännische Geschäftsleiter der Stadtwerke. Die Idee einer gemeinsamen Baugrube zum Beispiel für Strom- und Wasserleitung habe sich als unwirtschaftlich erwiesen. Die Baukosten seien in diesem Fall relativ hoch, weil man im Bestand arbeiten müsse, sagte Bürgermeister Franz Feigl (CSU). Im neuen Baugebiet auf der grünen Wiese, werde es deutlich billiger. Doch so habe man eine gute Lösung gefunden, mit der auch die Anwohner nicht über Tage von der Wasserversorgung abgehängt würden.

    Wie schafft man einen Wasseranschluss für Königsbrunns Neue Mitte?

    Eine Zukunftsfrage blieb in der Planung offen: der Anschluss der künftigen Bebauung der Neuen Mitte. Im Zuge der Bauarbeiten Blindrohre zu verlegen, an die man später die geplanten Häuser anschließen könne, sei nicht möglich, sagte der Bürgermeister. Weil derzeit keine Verbraucher angeschlossen sind, stünde das Wasser in diesen Rohren und sie könnten Herd für Keime werden. Stand jetzt müsse die Neue Mitte von hinten über das bestehende Wohngebiet erschlossen werden.

    Helmut Schuler (Freie Wähler) regte an, an einem der älteren Häuser eine stärkere Leitung zu verlegen, als für einen Hausanschluss üblich. So könnte dort möglicherweise eine Anschlussmöglichkeit für die Zukunft geschaffen und aktuell ein gewisser Durchfluss in der Leitung gewährleistet werden. Rainhard Schöler kündigte an, diese Idee zu prüfen. Die vorgestellten Planungen segnete der Ausschuss einstimmig ab.

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