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Königsbrunn: Wohnen: Neue Straßenbahn-Linie soll Studenten nach Königsbrunn locken

Königsbrunn

Wohnen: Neue Straßenbahn-Linie soll Studenten nach Königsbrunn locken

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    Die Straßenbahnlinie 3, die in spätestens zwei Jahren Königsbrunn mit dem Süden und der Mitte Augsburgs verbinden wird, macht die Brunnenstadt zu einem interessanten Standort für Wohnanlagen für Studenten.
    Die Straßenbahnlinie 3, die in spätestens zwei Jahren Königsbrunn mit dem Süden und der Mitte Augsburgs verbinden wird, macht die Brunnenstadt zu einem interessanten Standort für Wohnanlagen für Studenten. Foto: Sylvio Wyszengrad

    Die Straßenbahnlinie 3, die in spätestens zwei Jahren Königsbrunn mit dem Süden und der Mitte Augsburgs verbinden wird, macht die Brunnenstadt zu einem interessanten Standort für Wohnanlagen für Studenten. Eine ist in den vergangenen Monaten in einem Gebäude beim Hotel Gasthof Krone entstanden, das bisher für Gastronomie, Gewerbe und Wohnen genutzt wurde.

    Jetzt befasste sich der Bauausschuss mit zwei ähnlichen Vorhaben, die sich noch in einem frühen Stadium befinden. Die Herecon Projektentwicklungsgesellschaft aus Prien am Chiemsee will auf dem Areal der ehemaligen Aral-Tankstelle an der Haunstetter Straße und dem nördlich angrenzenden Grundstück eine Wohnanlage errichten, die an der alten B17 Studentenappartements und dahinter reguläre Wohnungen umfassen soll. Auch der Eigentümer eines Grundstücks im Bereich Nibelungenstraße/Augsburger Straße würde gerne seinen an der künftigen Tramtrasse liegenden Gewerbebau durch eine Wohnanlage etwa für Studenten ersetzen.

    In Königsbrunn sind zwei Wohnungsbauprojekte im größeren Stil geplant: Auf dem Areal der ehemaligen Aral-Tankstelle in der Haunstetter Straße und auf einem Grundstück an der Nibelungenstraße sollen Wohnheime für Studenten entstehen.
    In Königsbrunn sind zwei Wohnungsbauprojekte im größeren Stil geplant: Auf dem Areal der ehemaligen Aral-Tankstelle in der Haunstetter Straße und auf einem Grundstück an der Nibelungenstraße sollen Wohnheime für Studenten entstehen. Foto: Anne Wall (Symbol)

    Straßenbahn zieht Studenten nach Königsbrunn: Wohnungen geplant

    Für das Vorhaben an der Haunstetter Straße präsentierten Andreas Nadler für Herecon und der Münchner Architekt Martin Büscher gleich fünf Varianten für die künftige Bebauung. Allen ist gemeinsam, dass an der Ecke Haunstetter und Mozartstraße ein viergeschossiger Baukörper entstehen soll. Nach Süden soll die Bebauung dreigeschossig werden, im Osten wird eine Kombination von zwei und drei Geschossen angestrebt. Die addierten Bruttogeschossflächen liegen je nach Variante zwischen 5500 und 6000 Quadratmetern. Herecon hätte im Erdgeschoss an der alten B17 gerne einen kleinen Lebensmittelmarkt untergebracht, informierte Lohmann, dies sei aber von der Stadt nicht gewünscht. Ein Café könne man sich hingegen vorstellen.

    Die Gebäudeform ändert sich von Variante zu Variante erheblich, von „Riegel“ über „Bumerang“ bis zu Fünf- und Sechsecken. Nadler wies mehrmals darauf hin, dass auf der gegenüberliegenden Straßenseite ein Wohnhaus im Format 3+D stehe und der Herecon-Entwurf diese Dimension nicht überschreite. Dies sei allerdings das einzige im Umfeld mit dieser Höhe, bemerkte Alexander Leupolz (CSU), grundsätzlich strebe die Stadt eine verdichtete Bebauung näher am Zentrum an, hier sei man 2,5 Kilometer entfernt. Für die Gebäude im Osten sehe er statt drei Geschossen eher das Format 2+D.

    Und Bürgermeister Franz Feigl schloss in diesem Bereich die Entwürfe mit langen Gebäudefronten aus und betonte ebenfalls: „Wir müssen bei Neubauten sorgsam beachten, wie sich das auf den Bestand auswirkt." Nachdem die Stadträte ihre Ansichten zu den einzelnen Entwürfen geäußert und die Modelle betrachtet hatten, ergab ein Stimmungsbild, dass die Variante mit einem gestaffelten Riegel entlang der Haunstetter Straße bei Weitem die größte Zustimmung fand. Die Planer sollen nun diese und zwei weitere „mit sensiblen Lösungen für die östlichen Nachbarn“ vertiefen und dem Ausschuss erneut präsentieren, so Werner Lohmann, die Stadt werde die Umsetzung mit einem vorhabenbezogenen Bebauungsplan begleiten.

    Gemeinderäte sind skeptisch: Wohnprojekt stößt auf wenig Begeisterung

    Deutlich weniger angetan waren die Stadträte von den Überlegungen eines Grundstücksbesitzers, anstelle seiner Gewerbeimmobilie im Bereich Nibelungenstraße/Augsburger Straße ein Wohnprojekt umzusetzen. Das Grundstück liegt im Bereich des Bebauungsplans 12, der hier ein Gewerbegebiet definiert und Wohnen, mit Ausnahme von Betriebsleiterwohnungen, ausschließt.

    So soll das neue Viertel in Augsburg aussehen

    Augsburg hat bald keine Flächen mehr für neue Wohnungen. Das neue Viertel Haunstetten Südwest soll das ändern und Raum für 10.000 Bewohner und 5000 Arbeitsplätze schaffen. Obwohl Architekten erst an Plänen arbeiten, hat die Stadt bereits einige Leitlinien festgezurrt.

    Zwischen der B 17 und Haunstetten sollen vor allem Mehrfamilienhäuser entstehen, um die Fläche möglichst gut zu nutzen. Daher sind auch Gebäude denkbar, die mehr als vier Stockwerke haben. Das Ziel sind mindestens 4000 Wohnungen.

    Um Verkehr zu reduzieren, sollen sowohl Wohnungen als auch Gewerbegebäude (an der B 17) entstehen. Das Schlagwort lautet „Stadt der kurzen Wege“. Laut Planung soll pro zwei Bewohner (insgesamt 10.000) ein Arbeitsplatz entstehen (5000). Theoretisch wäre damit der Jobbedarf für das Viertel gedeckt. Auch Supermärkte und Einzelhandelsgeschäfte sollen vor Ort entstehen.

    An der Nahtstelle zwischen Bestands-Haunstetten und dem neuen Viertel rund ums Schwimmbad/Johann-Strauß-Schule soll ein Bildungs- und Begegnungsquartier entstehen. Womöglich ist künftig eine zweite Schule nötig. Auch Jugendtreffs und Kitas sind geplant.

    Er könnte in Nord-Süd-Richtung verlaufen und Gewerbe und Wohnen trennen.

    Das Auto soll keinen Vorrang erhalten. Eine zentrale Rolle spielt die nach Königsbrunn verlängerte Tram-Linie 3. Die Stadt setzt auf Mobilitätsstationen, wo Nahverkehr, Car-Sharing und Leihräder zusammenkommen. Im Viertel sind selbstfahrende Elektrobusse denkbar. Lieferdienste sollen vor Ort elektrisch unterwegs sein oder mit Lastenrädern.

    Das wollten die meisten Stadträte auch so beibehalten. Dass das Grundstück nur etwa 50 Meter entfernt von einer Tramhaltestelle liege, reiche als Argument nicht aus. „Wir wollen keinen Wohnstreifen entlang der Tram“, betonte Alexander Leupolz und wies auch auf die hohe Verkehrsbelastung durch die Augsburger Straße hin. Sprecher anderer Fraktionen pflichteten ihm bei.

    Nur Christian Toth (FDP) fand studentisches Wohnen so nahe an der Tram bei guter Nahversorgung durch das Brunnenzentrum „charmant“. Bürgermeister Feigl äußerte, die Lage eigene sich auch gut für eine andersartige gewerbliche Nutzung. Auch er sprach sich gegen eine Ausnahme vom Bebauungsplan aus.

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