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Königsbrunn: Was passiert nach dem Wettbewerb auf dem Thermenareal?

Königsbrunn

Was passiert nach dem Wettbewerb auf dem Thermenareal?

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    So sieht der siegreiche Entwurf der Stuttgarter Planer des Büros Steimle Architekten aus. Die Preisrichter haben der Stadt empfohlen, dieses Konzept umzusetzen. Ob es so kommt, werden die Gespräche der kommenden Monate zeigen. Auch die zweit- und drittplatzierten Planungsbüros haben die Chance, dass ihre Vision vom Königsbrunner Forum umgesetzt wird. Den Ausschlag geben verschiedene Faktoren – nicht nur der Preis.
    So sieht der siegreiche Entwurf der Stuttgarter Planer des Büros Steimle Architekten aus. Die Preisrichter haben der Stadt empfohlen, dieses Konzept umzusetzen. Ob es so kommt, werden die Gespräche der kommenden Monate zeigen. Auch die zweit- und drittplatzierten Planungsbüros haben die Chance, dass ihre Vision vom Königsbrunner Forum umgesetzt wird. Den Ausschlag geben verschiedene Faktoren – nicht nur der Preis. Foto: Steimle Architekten

    Die Pläne für das neue Forum sind eingereicht, die Preisträger des Architektenwettbewerbs für die Neugestaltung des Areals der ehemaligen Königstherme sind ausgezeichnet. Nun geht es für die Stadtoberen daran, die ersten Schritte hin zu einer Umsetzung der Pläne zu gehen. Wie diese Schritte aussehen, was das Forum für die Zukunft der Eisarena bedeutet und welche Optionen der Stadtrat in den nächsten Monaten hat.

    Wichtig war allen Beteiligten bei der Stadt, dass der Forumsbau schrittweise abgearbeitet werden kann. Denn die Stadt kann es sich schlicht nicht leisten, das komplette Projekt auf einmal zu stemmen. „Es gab auch einige schöne Entwürfe, die diese Grundvoraussetzung aber nicht erfüllt haben“, sagt Bürgermeister Franz Feigl. Die Preisträger des Realisierungswettbewerbs haben allesamt Planungen eingereicht, bei denen Schritt für Schritt gebaut werden kann.

    Einer der drei Preisträger darf seine Vision umsetzen

    Als nächstes werden mit allen Preisträgern Gespräche geführt. Einer der drei preisgekrönten Architekten und Landschaftsplaner aus dem Realisierungswettbewerb soll beim Bau zum Zug kommen. Im neuen Jahr sollen die ersten Gesprächstermine vereinbart werden, spätestens im Sommer soll ein Planer feststehen.

    Chronologie zur Königstherme

    Oktober 1983 Spatenstich. Die Bauarbeiten werden mit enormem Tempo durchgezogen.

    März 1984 Bei der Stadtratswahl ist das Projekt einer Badetherme kombiniert mit einer Eishalle ein umstrittenes Thema. Die Stadt hat im Erbpachtvertrag für Königsbrunner Bürger einen Rabatt von 50 Prozent bei den Eintrittspreisen für 30 Jahre festgeschrieben - das kommt an.

    21. Dezember 1984 Die Königstherme wird eröffnet, ist aber teilweise noch eine Baustelle. Sie verzeichnet anfangs deutlich über 400 000 Besucher pro Jahr.

    Dezember 1986 Die Stadt übernimmt von der Königstherme Bau- und Betriebs GmbH (KBB), einem Unternehmen der Familie Deyle, die Eishalle und verpachtet sie umgehend an die KBB zurück.

    Juni 2006 Das Angebot wird um ein Solebad erweitert. Dessen Fertigstellung hatte sich um zwei Jahre verzögert. Auch im Saunenbereich gibt es Veränderungen.

    Januar 2009 Duschen und Toiletten bei den Schwimmbecken und das Kinderbecken werden erneuert.

    Dezember 2009 Das 25-jährige Bestehen der Königstherme wird mit einem Fest im Bad gefeiert.

    2012/13 Die KBB investiert rund 300 000 Euro in die Filtertechnik.

    Frühjahr 2014 Die KBB kauft für rund 600 000 Euro ein Blockheizkraftwerk, das die Königstherme mit Wärme und Strom versorgt.

    Frühjahr 2015 Eigentümer Uwe Deyle, der zuvor von der Stadt Königsbrunn einen Investitionskostenzuschuss wollte, bietet der Stadt die Königstherme zum Kauf an.

    28. Juni 2015 Der Königsbrunner Stadtrat lehnt Kauf der Therme einstimmig ab. Am Tag darauf stellt Deyle einen Insolvenzantrag. Später übernimmt die Stadt das Bad.

    19. September 2017 Uwe Deyle wird vom Augsburger Amtsgericht zu anderthalb Jahren Haft auf Bewährung verurteilt.

    24. Oktober 2017 Der Stadtrat beschließt den Abriss von Schwimm- und Saunabereich.

    24. Juli 2018 Mit einem weiteren Stadtratsbeschluss werden Teile des Baus vom Abriss ausgenommen.

    20. August 2018 Beginn der Abbrucharbeiten (hsd/adi)

    14. Januar 2019 Mit der Mittelsäule wird das letzte große Bauteil abgebrochen. Das Dach war bereits Ende November 2018 abgerissen worden.

    Frühjahr 2019 Der Stadtrat bringt einen Architektenwettbewerb für die Neugestaltung des Areals unter dem Namen „Forum“ auf den Weg.

    9. Dezember 2019 Bei einer Ausstellung werden die Preisträger des Wettbewerbs vorgestellt.

    4. Januar 2020 Nach dem Umzug von der Bürgermeister-Wohlfarth-Straße eröffnet das Naturmuseum seine neuen Räume in der ehemaligen Therme. Dort soll es bleiben, bis das im Architektenwettbewerb mit geplante Museum auf dem Lechfeld fertig gestellt ist.

    12. Januar 2021 Der Königsbrunner Stadtrat beauftragt die Sieger des Architektenwettbewerbs mit den weiteren Planungen für das Forum. (hsd/adi)

    Der neue Stadtrat muss nach der Kommunalwahl festlegen, welcher Teil des Projektes als erstes angegangenen werden soll. Neben einem Bau eines Teils des tatsächlichen Forumsgebäudes kämen auch der Umbau der Eishalle oder die Gestaltung des Umfeldes infrage, sagt der Bürgermeister: „Wenn man die zukünftig notwendigen Zufahrten berücksichtigt, wäre es zum Beispiel denkbar, die stehen gebliebenen Räume der Therme abzureißen und den Bereich bis zur Königsallee landschaftlich neu zu gestalten.“ Dann würde zumindest der Wildwuchs auf dem ehemaligen Thermengelände verschwinden.

    Der Brandschutz der Eisarena Königsbrunn muss erneuert werden

    Die Eisarena selbst braucht in absehbarer Zeit eine Erneuerung. Die Halle entspricht nicht mehr den aktuellen Brandschutzvorschriften. Die Bausubstanz sei grundsätzlich aber völlig in Ordnung, sagt der Bürgermeister. Daher habe man auch eine großzügige Übergangsfrist für die Erneuerung des Brandschutzes erhalten. Realistisch sei aber, dass in spätestens acht Jahren die Erneuerung abgeschlossen sein muss. Im Zuge der Diskussion zur Umgestaltung des ehemaligen Thermengeländes habe man mit beschlossen, dass die Eishalle bestehen bleibt. Daher gehörten die Vorschläge zur Erneuerung des Hauses auch mit zu den Vorgaben des Architektenwettbewerbs, sagt Feigl: „Aber selbstverständlich kann der neue Stadtrat diesen Beschluss auch wieder umwerfen.“

    In jedem Fall wird die Vergabe der nächsten Projektabschnitte wieder aufwendig. Wie auch bei der Schulsanierung muss die Umgestaltung wieder europaweit ausgeschrieben werden. Das dauert vergleichsweise lange und ist rechtlich so kompliziert, dass bei den Schulsanierungen ein externer Spezialist beauftragt werden musste. Bei einem nicht perfekt rechtssicheren Verfahren hätten der Stadt Klagen gedroht. Europäische Interessenten habe es bislang kaum gegeben, sagt Franz Feigl: „Beim Architektenwettbewerb gab es Bewerber aus Spanien und dem Baltikum. Bei allen anderen Ausschreibungen gab es kein Angebot, bei dem die Firma weiter weg war als Stuttgart.“

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