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Königsbrunn: Warum Corona die Sanierung der Willi-Oppenländer-Halle vorantreibt

Königsbrunn

Warum Corona die Sanierung der Willi-Oppenländer-Halle vorantreibt

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    Der Kinderfasching am Rosenmontag gehört zu den Traditionsveranstaltungen in der Willi-Oppenländer-Halle.
    Der Kinderfasching am Rosenmontag gehört zu den Traditionsveranstaltungen in der Willi-Oppenländer-Halle. Foto: Claudia Deeney

    Der Königsbrunner Bauausschuss hat sich in seiner aktuellen Sitzung auch mit der Sanierung der Dreifachsporthalle am Schulzentrum an der Karwendelstraße befasst. Der Anlass für die kurzfristige Aufnahme auf die Tagesordnung war der gleiche wie bei der Eishalle: Es gibt ein Förderprogramm des Bundesinnenministeriums für die Sanierung von Sportstätten.

    Die Willi-Oppenländer-Halle ist in die Jahre gekommen. Über eine Sanierung wurde schon mehrfach diskutiert, letztlich blieb es aber bei kleineren Reparaturen. Das Problem: Die Halle ist nicht nur für Schul- und Vereinssport ein wichtiger Baustein, sondern auch für kulturelle Veranstaltungen: Der Auftakt ins Stadtjubiläumsjahr, zahlreiche Faschingsveranstaltungen und Konzerte finden jedes Jahr dort statt. "Die Oppenländer-Halle ist momentan unsere Stadthalle", brachte es Nicolai Abt (SPD) auf den Punkt.

    Die Sanierung der Oppenländer-Halle wurde immer wieder verschoben

    Weil es eine Stadthalle bislang nur in den groben Konzepten zum Forum gibt, hätte man mit der großen Sanierung auch gerne noch ein wenig gewartet. Die Aussicht, dass Faschingsgäste und Konzertbesucher mit ihren Straßenschuhen über einen frisch verlegten Sportboden laufen, behagt den Verantwortlichen bei der Stadt nicht. Wollte man diesen nicht sofort wieder beschädigen, bräuchte es Ausweich-Örtlichkeiten. Da es die nicht gibt, wurde die Sanierung immer wieder geschoben.

    Doch durch Corona entsteht nun ein gewisser Zugzwang, sagte Bürgermeister Franz Feigl (CSU): "Um die Halle weiter nutzen zu können, müssen wir etwas tun." Denn derzeit müssten quasi permanent Fenster und Türen geöffnet werden, um den erforderlichen Luftaustausch zu gewährleisten. Doch auch mit dem Lüftungskonzept sei es fraglich, ob das ausreiche, um die Vorgaben zu erfüllen.

    Bürgermeister Feigl: Mit einer neuen Lüftungsanlage ist es nicht getan

    Doch ein Austausch der Lüftung alleine tut es eben nicht, weil in der Halle eines am anderen hängt, sagte der Bürgermeister: Tausche man die Lüftungsanlage aus, müsse man auch die Heizung mit erneuern. Baue man eine moderne Fußbodenheizung ein, brauche man einen neuen Sportboden. Reißt man den alten Belag heraus, müsse man auch die Prellwände erneuern.

    Addiert man all dies zusammen, kommt man auf einen Kostenvoranschlag von 1,2 Millionen Euro und ein haushalterisches Problem: Die Sanierung müsste man aus dem laufenden Haushalt bestreiten, weil es keine Investition ist. Somit könne man die Kosten höchstens auf zwei Jahre verteilt stemmen, sagte Feigl: In einem Haushaltsjahr könne man beispielsweise Heizung und Boden erneuern, im nächsten Lüftung und Wände.

    Die Königsbrunner Eisarena hat bessere Förderchancen

    Die Sanierung der Turnhalle komme grundsätzlich auch für das Bundesprogramm infrage, sagte der Bürgermeister: "Aber wir werden sicherlich nur für ein Projekt Geld bekommen." Tendenziell stünden die Chancen wohl bei der Eishalle besser, weil diese mehr überregionale Bedeutung habe und ein Alleinstellungsmerkmal der Stadt sei. Bewerben könne man sich aber trotzdem auch mit der Oppenländer-Halle.

    Nicolai Abt sprach sich dafür aus, Prioritäten zu setzen und sich mit dem Projekt zu bewerben, das die besseren Chancen habe, wenn man eh nur für eine Sanierung Fördergeld bekomme. Christian Toth (FDP) erneuerte seine Kritik über das Vorgehen der Stadtverwaltung: In der Stadt gebe es einen Sanierungsstau. Doch statt mal ein Projekt zu Ende zu bringen, bewerbe man sich um Fördergelder, um dann zu merken, dass es doch zu teuer wird. Einzig bei der Bürgermeister-Wohlfarth-Straße seien in den vergangenen Jahren tatsächlich größere Fördersummen eingegangen.

    Letztlich entschied der Bauausschuss, bei einer Gegenstimme von Christian Toth, sich auch mit der Oppenländer-Halle um Fördergeld zu bewerben.

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