Am Brunnenzentrum in Königsbrunn sind die Fortschritte schon deutlich zu sehen: Die Bahnsteige sind weitgehend fertig und die Wartehäuschen für die künftigen Fahrgäste der Straßenbahn-Linie 3 werden zusammengesetzt. Und auch abseits der Trasse sind die Fortschritte augenfällig. Auf beiden Seiten stehen schon die Häuschen, in denen die Tram-Kundschaft künftig ihre Fahrräder abstellen kann. Gehwege werden gepflastert, die künftigen Autostellplätze sind ebenfalls schon gepflastert. Die Stadtwerke als Herren über Gleiskörper und Haltestellen und die Stadt Königsbrunn arbeiten gerade an den Haltestellen eng verzahnt nebeneinander. Es bleibt noch einiges zu tun, aber Mitte Oktober sollen die größten Arbeitsschritte abgeschlossen sein, sodass die Testfahrten beginnen können.
An der Trasse selbst wird mit Hochdruck gearbeitet. Die Arbeiter montieren an der Königsallee und der Ammerseestraße die letzten Fahrdrähte an die Masten, die in den vergangenen Wochen von riesigen Kranwagen an ihren Platz gehoben wurden. Die Bahnsteige sind nicht nur am Brunnenzentrum schon fast fertig, sondern entlang der ganzen Strecke. Zwischen den Gleisen sprießen schon die ersten grünen Halme für das tiefliegende Rasengleis.
Größte Baustelle ist derzeit die Elektrifizierung: Nach den Informationen der Stadt Königsbrunn sollen diese Arbeiten bis Mitte Oktober erledigt sein, sodass dann die Testfahrten angegangen werden können. Die Stadtwerke sahen sich leider trotz mehrerer Anfragen an die Pressestelle nicht in der Lage, Fragen zu dem Millionenprojekt zu beantworten.
Neben der Straßenbahn wird in Königsbrunn eine Straße gebaut
Im Tiefbauamt der Stadt Königsbrunn blicken Leiter Jörg Kratzer und Mitarbeiter Darko Perkovic optimistisch auf die nächsten Wochen. Die Schallschutzwände, die unter der Regie der Stadt aufgebaut wurden, sind fertig und warten noch auf die Begrünung. Ansonsten laufen noch Restarbeiten im Umfeld der Haltestellen, Radwege werden gebaut und ein großes Straßenbauprojekt parallel zur Trasse im Norden der Stadt fertiggestellt.
Der Um- und Ausbau der Guldenstraße geht gut voran. In beiden Baustellenbereichen nördlich und südlich der Hunnenstraße laufen die Asphaltierungsarbeiten. Im Norden wird die behelfsmäßig ausgebaute Fahrstraße mit den staubigen Rändern durch eine moderne, acht Meter breite Fahrbahn ersetzt, die auch zwei Angebotsstreifen für Radfahrer bekommt. Einen genauen Termin für die Eröffnung kann Jörg Kratzer noch nicht nennen, geht aber davon aus, dass Ende Oktober die wichtigsten Arbeiten abgeschlossen sind. Neben der Fahrbahndecke und den Markierungen fehlen noch die Gehwege und die Grünanlagen. "Wenn man den vorherigen Zustand kennt, ist das Projekt hier schon eine enorme Verbesserung und auch eine große Baumaßnahme", sagt Kratzer. Denn neben dem Straßenbau wurden im Untergrund zahlreiche Leitungen neu- oder umverlegt.
An der Haltestelle Guldenstraße beginnen bald die Pflasterarbeiten
Eine größere Anstrengung steht in den nächsten Wochen an der Haltestelle Guldenstraße an. Wenn die Arbeiten an der Fahrbahn abgeschlossen sind, wird dort der kleine Platz gepflastert. Dort entstehen weitere Stellplätze für Fahrräder, es werden Bäume gepflanzt und Sitzbänke installiert. Weiter in Planung ist ein Park-and-ride-Parkplatz für Autos an der Stelle des verfallenen Bürohauses auf dem Hochtief-Gelände. Wann dieses Vorhaben umgesetzt werden kann, wird derzeit noch mit den Besitzern des Grundstücks ausgehandelt.
Entlang der Trasse zwischen Guldenstraße und Augsburger Straße bauen die Trupps der Firma LS Bau einen neuen Radweg, über den die Radler bequem auf die Guldenstraße und weiter auf den Radweg nach Haunstetten kommen. Ein neuer Rad- und Fußweg entsteht zudem östlich der Trasse im Wohngebiet an der Ammerseestraße in Richtung Kirche Maria unterm Kreuz.
Die Stadt hat sich als Ziel gesetzt, dass mit dem Start der Straßenbahn auch die Wege und Plätze rund um die Haltestellen fertig sein sollen, sagt Jörg Kratzer. Dazu gehören auch die geplante Wegeverbindungen an der Haltestelle Zentrum, wie ein Weg durch die Wendeschleife der Straßenbahn Richtung Gymnasium. Die landschaftsgärtnerische Gestaltung der Wendeschleife mit kleinen Erhebungen und Springbrunnen geht man erst im kommenden Frühjahr an.