Startseite
Icon Pfeil nach unten
Schwabmünchen
Icon Pfeil nach unten

Königsbrunn: Statt Sport gibt es in der Königsbrunner Eisarena jetzt FFP2-Masken

Königsbrunn

Statt Sport gibt es in der Königsbrunner Eisarena jetzt FFP2-Masken

    • |
    Das Spielfeld der Königsbrunner Eisarena ist derzeit eisfrei und wurde zur Ausgabestelle für FFP2-Masken umfunktioniert.
    Das Spielfeld der Königsbrunner Eisarena ist derzeit eisfrei und wurde zur Ausgabestelle für FFP2-Masken umfunktioniert. Foto: Adrian Bauer

    Am Montag kamen seit Langem wieder einige Besucher in die Königsbrunner Eisarena: Dort werden kostenlose FFP2-Masken an Bedürftige und Menschen, die Angehörige pflegen, abgegeben. Eine Stunde nach der Eröffnung hatten sechs Menschen die kostenlosen Masken abgeholt, sagt BVE-Geschäftsführer Max Semmlinger. Bis zum Nachmittag holten etwa 50 Königsbrunner die Gesichtsbedeckungen ab. Eigentlich wäre momentan absolute Hauptsaison mit täglich hunderten Sportlern und Besuchern bei den öffentlichen Läufen in der Halle. Doch weil die Corona-Maßnahmen bis Mitte Februar keinen Eissport zulassen, gibt es derzeit nicht einmal Eis.

    Als Ende November der Lockdown bis Weihnachten verlängert wurde, fiel die Entscheidung, die Eisfläche abtauen zu lassen. Bis dahin liefen die Maschinen noch, weil dies wirtschaftlicher war, als ein Neuaufbau. Nun stellt sich die Frage, ob in diesem Jahr überhaupt noch einmal Eis gemacht wird, sagt Semmlinger: "Für die sechs Wochen zwischen Mitte Februar und Ende März könnte sich das grundsätzlich noch lohnen. Die Frage ist, wie viel Sportbetrieb dann erlaubt ist." Er bezweifelt, dass der Amateursportbetrieb so schnell wieder hochgefahren wird. Doch ohne einen Trainingsbetrieb in Mannschaftsstärke dürften die meisten Ligen ihre Saison beenden. Nur für die öffentlichen Läufe allein lohnt es sich nicht, den Betrieb wieder aufzunehmen, sagt Semmlinger: "Im Herbst waren wir froh, dass wir überhaupt öffnen durften. Lukrativ war das mit der Beschränkung auf maximal 200 Besucher aber nicht."

    Eisarena-Mitarbeiter helfen in der Königsbrunner Stadtverwaltung

    Die Mitarbeiter haben seitdem zahlreiche Reparaturen und Streicharbeiten erledigt, für die sonst keine Zeit bliebe. Zudem versucht Semmlinger seine Arbeitskräfte über Kooperationsverträge bei Abteilungen der Stadt unterzubringen, wo Personalbedarf herrscht: "Wir übernehmen jetzt die Ausgabe der Masken, haben beim Umzug der Grundschule Nord geholfen und helfen überall, wo es passt." Das Ziel, keine der Vollzeitkräfte in Kurzarbeit schicken zu müssen, wurde bislang erreicht. Man behilft sich mit reduzierten Stunden und baut Überstunden ab. Semmlinger selbst und die Bürokräfte sind jeden Tag vor Ort: "Durch die Räume der ehemaligen Therme hat jeder sein eigenes Büro."

    Alternative Nutzungsmöglichkeiten für die Halle gibt es derzeit nicht. Semmlinger hat sich mit dem Haus als möglicher Standort für ein zweites Impfzentrum im Landkreis beworben. Zum Zug gekommen ist die Arena aber nicht: "Für die nächsten Monate wäre das natürlich super gewesen." Allerdings wäre man irgendwann in Terminprobleme gekommen. Die Impfkampagne soll nach den Worten der Kanzlerin bis in den September hinein laufen. Doch in der Eisarena beginnt im August der Aufbau der neuen Eisfläche, wodurch Konflikte mit den Vereinen entstanden wären.

    Hoffnung auf Sportbetrieb nach Ostern in der Eisarena Königsbrunn

    Somit bleibt nur die Hoffnung auf eine Entspannung der Corona-Lage im Frühjahr und eine Rückkehr der Sportler in die Halle. "Wir hoffen, dass die Inline-Hockey-Saison wieder stattfinden kann. Die Vereine haben alle schon gesagt, dass sie gerne mehr machen würden", sagt Semmlinger. Ein Start, etwa zu den Osterferien, sei aus seiner Sicht weitestgehend realistisch, aber natürlich immer abhängig von der Pandemielage. Im August ist eine Familienmesse in der Eisarena geplant. Der Mietvertrag hat eine Ausstiegsklausel für den Fall, dass zu wenige Menschen für einen wirtschaftlichen Betrieb zugelassen sind. Auch bei den anderen Interessenten für die Nutzung der Halle als Veranstaltungslocation, wie dem Stac-Festival, stehen große Fragezeichen hinter den Planungen.

    Doch auch ein gelungener Neustart im Frühling und ein störungsarmer Sommer könnten das Defizit des Winters nicht mehr ausgleichen, sagt Semmlinger: "Das ist jetzt schon klar." Dezember, Januar und Februar sind für das Eisstadion die publikumsträchtigsten Monate. Dieser Ausfall lässt sich nicht kompensieren. 2019 fuhr die Hydrotech-Eisarena ein Defizit von 241.000 Euro ein und lag damit 50.000 besser als im Vorjahr. Diesmal werden es wohl eher 100.000 Euro mehr Verlust sein, daran ändern auch die eingesparten Energiekosten nichts. 15.000 Euro kostet der Betrieb von Eismaschine und Lüftung pro Monat.

    Kurzfristige finanzielle Entlastung könnten die beantragten November- und Dezemberhilfen bringen. Bislang seien aber nur Abschlagszahlungen eingegangen, sagt Semmlinger: "Aber andere Unternehmen sind noch deutlich schlechter dran als wir, die wir die Stadt Königsbrunn im Hintergrund haben." Immerhin könnte das Frühjahr einen großen Lichtblick bringen: Falls die Eisarena in das Bundes-Förderprogramm für Sportstätten aufgenommen wird, könnte die lang ersehnte Generalsanierung in Angriff genommen werden.

    Alle Infos zu den FFP2-Masken in der Königsbrunner Eisarena

    Für die Ausgabe der kostenlosen FFP2-Masken hat die Eisarena noch bis Samstag, 30. Januar, unter der Woche von 10 bis 15 Uhr und am Samstag von 9 bis 12 Uhr geöffnet. Drei Masken erhält die Hauptpflegeperson, wobei die pflegebedürftige Person in Königsbrunn gemeldet sein und gepflegt werden muss. Bei Abholung ist das Schreiben der Pflegekasse mit der Feststellung des Pflegegrades vorzulegen. An Bedürftige sowie Bedarfsgemeinschaften werden für Menschen ab 15 Jahren jeweils fünf Masken ausgegeben. Als Bedürftige gelten Empfänger von Grundsicherung, Obdachlose und Nutzer von Tafeln. Auch hier ist eine Berechtigung vorzulegen. Für Geflüchtete hat zudem der Königsbrunner Helferkreis Asyl 1000 Masken beschafft und an die Unterkünfte verteilt.

    Lesen Sie auch:

    Diskutieren Sie mit
    0 Kommentare
    Dieser Artikel kann nicht mehr kommentiert werden