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Königsbrunn/Stadtbergen: In zwei Städten wird im Abwasser nach Corona-Viren gefahndet

Königsbrunn/Stadtbergen

In zwei Städten wird im Abwasser nach Corona-Viren gefahndet

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    Mittelschule Meitingen: Abwassermeister Norbert Uhl entnimmt für das Corona-Monitoring eine Abwasserprobe.
    Mittelschule Meitingen: Abwassermeister Norbert Uhl entnimmt für das Corona-Monitoring eine Abwasserprobe. Foto: Marcus Merk

    Abwasser soll nun auch im Augsburger Land bei der Bekämpfung der Pandemie helfen. In Königsbrunn, Stadtbergen und Leitershofen werden Abwasserproben analysiert, um dem Erreger für Covid-19 schneller auf die Schliche zu kommen.

    Die sogenannte Abwasser-Epidemiologie ermöglicht den Nachweis des Coronavirus SARS-CoV-2, der über das Abwasser im Wasserkreislauf landet, und lässt Rückschlüsse auf die Infektionszahlen in der Bevölkerung im Bereich des jeweiligen Abwassernetzes zu. Das neuartige sogenannte

    System wird in Königsbrunn und Stadtbergen eingerichtet

    Im Landkreis Augsburg wird die Beprobung des Abwassers in Kürze in Königsbrunn, Stadtbergen und dem separaten Versorgungsnetz von Leitershofen anlaufen, wie das Landratsamt in der vergangenen Woche mitteilte. Dabei werden die Daten aus der engmaschigen Abwasseruntersuchung mit den gemeindebezogenen Infektionsfallzahlen abgeglichen und dem Gesundheitsamt als digitale Schautafel zur Verfügung gestellt. Diese Tafel - ein sogenanntes Dashboard - kann als Herzstück des Abwasser-Monitorings verstanden werden.

    Auch in Leitershofen wird das Abwasser untersucht

    Es ermöglicht ein schnelles Informationsmanagement, kurze Entscheidungswege und wird in einigen Regionen Bayerns und Baden-Württembergs seit Mitte des Jahres 2020 erfolgreich getestet. Nun soll es erweitert werden und anderen Gebietskörperschaften, darunter dem Landkreis Augsburg, zur Verfügung gestellt werden. Die Erwartung dahinter: Mit dieser Methode können Veränderungen der örtlichen Infektionszahlen schneller erkannt werden. Neue Analysemöglichkeiten des örtlichen Infektionsgeschehens könnten, so Landrat Marin Sailer, einen wesentlichen Vorteil im Kampf gegen das Coronavirus liefern. Nach Angaben der TU München haben bisherige Testläufe gezeigt, dass die Abwasserproben einen Geschwindigkeitsvorsprung von bis zu zehn Tagen gegenüber den offiziellen Fallzahlen bringen.

    In Meitingen an Schulen angewandt

    Das Verfahren ist vom Prinzip her im Landkreis Augsburg durchaus bekannt. In Meitingen wurden im vergangenen Frühjahr an Kitas und Schulen Abwasserproben gezogen und dabei Corona-Fälle entdeckt beziehungsweise bestätigt. Nach einem Bericht der ARD-Tagesschau vom Sommer sind andere europäische Länder beim Abwassermonitoring schon wesentlich weiter. Genannt werden die Niederlande, Österreich oder Frankreich.

    So sieht das Dashboard aus dem Abwassermonitorinmg aus, das im Berchtesgadener Land entsteht.
    So sieht das Dashboard aus dem Abwassermonitorinmg aus, das im Berchtesgadener Land entsteht. Foto: Privat

    In Bayern zählt der Landkreis Berchtesgadener Land zu den Vorreitern. Geholfen hat das gegen die aktuelle Corona-Welle bislang offenbar wenig. Mit einer Inzidenz von mehr als 900 zählt das (AZ/cf)

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