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Königsbrunn: Radwege in Königsbrunn: Im Gewerbegebiet kommt "nur" die kleine Lösung

Königsbrunn

Radwege in Königsbrunn: Im Gewerbegebiet kommt "nur" die kleine Lösung

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    Über diese Grünfläche hinter dem Injoy-Fitnessstudio soll künftig der Radweg führen.
    Über diese Grünfläche hinter dem Injoy-Fitnessstudio soll künftig der Radweg führen. Foto: Adrian Bauer

    Die Hunnenstraße im Gewerbegebiet Nord ist für die Radfahrer in Königsbrunn kein beliebtes Pflaster. Speziell das Ende des Radwegs, wo die Radler in der 90-Grad-Kurve nach den Einkaufsmärkten auf die stark befahrene Straße geleitet werden, ist für viele ein Grund, einen anderen Weg zu nehmen. Dem soll jetzt mithilfe eines städtischen Grundstücks abgeholfen werden. Die Grünen im Stadtrat hätten sich eine größere Lösung gewünscht.

    Künftig könnte ein Radweg etwa auf halber Strecke zwischen der Einfahrt des Spielzeugmarktes und der Kurve nach rechts abzweigen, hinter dem Injoy-Fitnessstudio vorbeiführen und neben dessen Parkplatzeinfahrt zurück zur Hunnenstraße führen. In dem hinten liegenden Grundstück parken derzeit viele Kunden des Studios und Autos eines Händlers, eine Baufirma nutzt den Bereich als Lagerfläche und entlang des Grünstreifens stehen mehrere Obstbäume.

    Wie genau diese Nutzungen mit dem Bauvorhaben in Einklang zu bringen sind, müssen die folgenden Planungen zeigen. Die gefährliche 90-Grad-Ecke wäre mit dem Weg aber umschifft. Die Mitglieder des Ferienausschusses entschieden sich mehrheitlich für diese Lösung, die je nach Ausführung bis zu 20.000 Euro kosten soll.

    Königsbrunner Grüne wollen Radachse zur Föllstraße

    Die Grünen, die den Antrag gestellt hatten, waren mit dieser Entscheidung aber nur bedingt zufrieden. Sie hatten sich gewünscht, dass auch der Feldweg, der jenseits der zwischen Autopflege und Getränke-Center von der Hunnen- bis zur Föllstraße führt aufgewertet wird. Dieser wird derzeit vorwiegend von Landwirten genutzt. An deren Fahrtrecht sollte sich nichts ändern, aber der Weg sollte für Radfahrer leichter befahrbar gemacht werden.

    Insgesamt hätte das Projekt mit einem geschotterten Weg und einer Querungshilfe an der Hunnenstraße dann 52.400 Euro gekostet, sagte Josef Marko, der Leiter der Straßenverkehrsbehörde. Ohne eine Verkehrsinsel komme man nicht aus, weil die Einmündung speziell auf der Seite des Fitnessstudios schlecht einzusehen sei. Die Hunnenstraße gehöre mit 12.000 bis 14.000 Fahrzeugen pro Tag zu den stärker befahrenen Straßen der Stadt, sagte Marko: „Das ist ein zweischneidiges Schwert: Ein gutes Industriegebiet hat viel Verkehr, dafür gibt es schlechtere Wegebeziehungen.“

    Radverkehr in Königsbrunn: Die Guldenstraße fällt wegen Bauarbeiten aus

    Jung begründete seinen Antrag mit dem derzeitigen Umbau der Guldenstraße. Nachdem die Leitungsarbeiten abgeschlossen sind, läuft nun der Bau der Straßenbahn und danach soll die Straße auch für die Radfahrer hergerichtet werden. Da diese Achse also voraussichtlich für die nächsten zwei Jahre wegfällt, wünschten sich die Grünen eine Interimslösung für die Radfahrer, die aus dem Westen der Stadt in Richtung Augsburg fahren wollen. Geld sollte vorhanden sein, sagte Alwin Jung: Man habe 50000 Euro für Verbesserungen des Radwegenetzes im Haushalt eingestellt und in den vergangenen zwei Jahren nichts davon gebraucht.

    Dieser Teil des Vorschlags stieß auf wenig Gegenliebe unter den Ausschuss-Mitgliedern. Helmut Schuler (Freie Wähler) sagte, man habe schon zwei sehr gute Achsen Richtung Haunstetten. Die meisten Radfahrer nutzten derzeit die Route über die Donauwörther Straße und Nibelungenstraße und kämen dann auf den Fuß- und Radweg der Hunnenstraße und von dort über die Föllstraße auf die Riesling- und Postillonstraße in Haunstetten. Mit der Guldenstraße komme in absehbarer Zeit eine weitere Achse hinzu. Statt eine dritte Radstrecke zu schaffen, solle man lieber einen weiteren Radstreifen auf der Westseite der Hunnenstraße markieren. Zwischen der Föllstraße und dem Abzweig zur Wandalenstraße sei dafür genug Platz.

    Mehrheit nur für die Umfahrung der 90-Grad-Kurve der Hunnenstraße

    Florian Kubsch (SPD) schloss sich dieser Sichtweise an. Ihm sei nicht klar, wie viele Radfahrer von dieser Maßnahme profitieren könnten. Selbst die Bewohner der westlichen Stadtgebiete würden von der Wertachstraße entlang der Augsburger Straße bis zur Gulden- oder Nibelungenstraße fahren – eine Einschätzung, die Josef Marko bestätigte. Verkehrsreferent Jürgen Götte (Freie Wähler) und Alexander Leupolz (CSU) sprachen sich für eine kostengünstige Umgehung für die 90-Grad-Kurve aus. Ein weiterer Ausbau sei nicht angezeigt, sagte Leupolz: „Wir haben dringendere Baustellen, wie die Querung der Lechstraße.“

    Für den Ausbau des Feldwegs zur Radachse zur Föllstraße fand sich keine Mehrheit.
    Für den Ausbau des Feldwegs zur Radachse zur Föllstraße fand sich keine Mehrheit. Foto: Mathias Wild (Symbolfoto)

    Dass letztlich nur die Umgehung der 90-Grad-Kurve eine Mehrheit fand, erzürnte Alwin Jung ziemlich. In der Diskussion zum nächsten Tagesordnungspunkt machte er seinem Unmut nochmals Luft: Man brauche keine neuen Arbeitskreise, sondern eine attraktive Stadt und Räte, die nicht alles gleich mies machten, sagte er mit Blick auf den abgelehnten Radwegeantrag.

    Einen Kommentar zu der Diskussion lesen Sie hier Die Argumente gegen den Radweg sind stichhaltig

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