Wenn Sie sich für Ihren Ort etwas wünschen könnten, was wäre das?
Ich wünsche mir, dass der Stadtrat partnerschaftlich, gemeinsam mit dem Bürgermeister an einer Stadt für alle arbeitet und nicht Fehler der vergangenen Jahre wiederholt. Ich wünsche mir für Königsbrunn Mut, Pioniergeist, endlich städtisches Leben, bezahlbare Wohnungen und „Zukunft jetzt!“.
Wo ist Ihr Lieblingsplatz in der Stadt?
Ich liebe es, am Ilsesee oder auf der Ulrichshöhe zu sein oder bei einem Weißbier am Europaplatz. Ein klein bisschen wie Urlaub ist es auch immer im Gartenrestaurant La Mamma. Ruhe finde ich in Zur Göttlichen Vorsehung, einer der schönsten Kirchen, die ich kenne.
Wenn Sie die Wahl gewinnen, welche drei Themen wollen Sie als Erstes anpacken?
Abhängig von beschlossenen Haushaltsmitteln: Planung eines Familienbades mit Sauna. Gesamtplanung des Zentrums: Rathauswiese, Bgm.-Wohlfarth-Straße und ehemaliges Thermenareal mit Eishalle müssen in einem Gesamtkonzept zusammengeführt werden. Ganzjährige Gastronomie am Ilsesee und öffentliche Toiletten dort.
Was muss für die wachsende Zahl der älteren Bürger getan werden?
Zukunftsorientierte, flexible Wohnformen müssen gefördert und Raum dafür geschaffen werden. Barrierefreiheit im öffentlichen Raum und Ausbau des ÖPNV verhelfen zu einem selbstbestimmten Leben. Aufsuchende Senioren-Sozialarbeit und Orte der Begegnung für alle Generationen müssen ausgebaut werden.
Umbau der Bgm.-Wohlfarth-Straße, Schulsanierungen, Lärmschutz an der Straßenbahn-Trasse – bleibt angesichts der vielen Muss-Projekte in den nächsten Jahren überhaupt noch (finanzieller) Spielraum für neue Ideen?
Spielräume müssen geschaffen werden: Königsbrunn ist alleinige Eigentümerin des Thermenareals und hat die Verpflichtung, hier ein Stadtzentrum zu schaffen. Durch nachhaltige Gewerbemieteinnahmen, zum Beispiel dort, können wiederum andere, nicht profitable Ideen und Verpflichtungen bedient werden.
Das Königsbrunner Forum oder doch etwas ganz anderes? Was ist Ihre Vision für das Thermenareal?
Dass das Forum nicht umsetzbar ist, sollte jeder Stadtrat wissen: Die bilanziellen Abschreibungen für dieses Projekt würden den Haushalt auf Jahrzehnte ins Minus stürzen. Das hat das Streichen aller freiwilligen Leistungen der Stadt zur Folge. Auf dem Areal soll unser Zentrum entstehen: Leben, Shoppen, Planschen, Feiern.
Die große Leere im Zentrum: Wie stellen Sie sich die Zukunft der Rathauswiese vor? Und bis wann könnte sie realistisch umgesetzt werden?
Das Rathaus platzt aus allen Nähten, unsere Museen fristen ein Aschenputtel-Dasein, und bezahlbare Wohnungen findet man in unserer schönen Stadt nicht mehr. Bedürfnisse gibt es viele. Wie schnell hier Abhilfe möglich ist, liegt daran, wie wichtig dem zukünftigen Stadtrat die Entwicklung Königsbrunns ist.
Nicolai Abt (SPD) im Steckbrief:
Alter: 44
Aufgewachsen: Rothenburg ob der Tauber
Wohnort: Königsbrunn
Familienstand: Verheiratet
Kinder: Ein Sohn, 18 Jahre alt
Ausbildung und Beruf: Ausbildung zum Hotelfachmann, Beruf: Berater für Immobilienentwicklung und -verwaltung, selbstständig
Hobbys: Kochen, Bergwandern, Städtereisen
Vereinsmitgliedschaften: Zeitbörse, Gartenbauverein Königsbrunn