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Königsbrunn: Königstherme meldet Insolvenz an

Königsbrunn

Königstherme meldet Insolvenz an

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    Uwe Deyle, Geschäftsführer der Königstherme Bau- und Betriebs GmbH, hat heute beim Amtsgericht Augsburg einen vorläufigen Insolvenzantrag für die Königstherme gestellt.
    Uwe Deyle, Geschäftsführer der Königstherme Bau- und Betriebs GmbH, hat heute beim Amtsgericht Augsburg einen vorläufigen Insolvenzantrag für die Königstherme gestellt. Foto: Hermann Schmid

    Das lange Drama der Königstherme hat in den letzten 36 Stunden gleich mehrere entscheidende Akte hinzugewonnen. Am Dienstagabend lehnte der Königsbrunner Stadtrat einstimmig das Angebot von Thermen-Besitzer Uwe Deyle ab, der Stadt die

    Der Stadtrat hatte über das Kaufangebot in nichtöffentlicher Sitzung entschieden. Deyle wollte von der Brunnenstadt für das marode und verschuldete Freizeitbad einen Kaufpreis von 1,75 Millionen Euro. Zudem wären, so schätzt man im Rathaus in Abstimmung mit einem Gutachter, auf lange Sicht Investitionen von rund 14 Millionen Euro nötig, um das über 30 Jahre alte Spaß- und Freizeitbad mit großer Saunawelt umfassend zu sanieren und wieder für Besucher attraktiv zu gestalten.

    Weder für Erwerb, noch für Sanierung und Aufwertung habe die Stadt die nötigen Mittel, stellte Bürgermeister Franz Feigl fest, als er am Dienstagabend den Beschluss später im öffentlichen Teil der Sitzung erläuterte. Hinzu komme: „Beim

    Stadt musste abwägen zwischen Therme und Zukunftsprojekten

    Grundsätzlich stellte der Stadtrat fest: „Ein privater Betreiber trägt das Betriebsrisiko seines Unternehmens und hat seine Strategie so auszurichten, dass Anlagenteile rechtzeitig erneuert, hierfür ausreichend Rücklagen gebildet und notwendige strategische Maßnahmen eingeleitet werden.“

    Würde die Stadt das Millionen-Projekt Königstherme schultern, dann fehlen ihr Mittel für anstehende große Projekte wie die Anbindung an das Augsburger Straßenbahnnetz, den Ausbau des Stadtzentrums und die Sanierung ihrer alten Schulgebäude, betonte Feigl. Das seien alles Projekte, „die der Verbesserung der Infrastruktur und der urbanen Weiterentwicklung der Stadt dienen.“

    In einer Pressemitteilung am Nachmittag erklärte Uwe Deyle, er habe seit 2013 mit der Stadt über „notwendige Attraktivierungsmaßnahmen“ gesprochen. „Im Vertrauen auf eine gute Lösung“ hätten er und seine Familie „noch im letzten Jahr erhebliche Mittel in das Objekt gegeben“. Er hält der Stadt vor, dass sie weder einen Investitionskostenzuschuss geben noch die Risiken eines Bäderbetriebs übernehmen möchte. Die Stadt hingegen erklärt, dass Deyle erst mit dem Kaufangebot im Juni 2015 belastbare Zahlen vorgelegt habe. Doch auch hier seien für Stadt und Gutachter immer noch Fragen offen.

    KBB hat Schulden in Millionenhöhe angehäuft

    Aus Deyles Pressemitteilung ist herauszulesen, dass die KBB inzwischen Schulden von rund 1,75 Millionen Euro aufgehäuft hat – die monatlich um die nicht ausbezahlten Löhne und Gehälter wachsen. Denn der Kaufpreis sei so bemessen, heißt es da, dass die KBB entschuldet und abgewickelt werden könne.

    Den Insolvenzantrag hatten Beobachter angesichts der desolaten finanziellen Lage der Königstherme, die in den vergangenen Wochen und Monaten immer deutlicher wurde, erwartet. Insolvenzverwalter Christian Plail wurde am Mittwoch gegen 15 Uhr mit seiner neuen Aufgabe konfrontiert. Er werde sich am Freitag mit KBB-Geschäftsführer Uwe Deyle in Königsbrunn treffen und die Lage sondieren, teilte er auf Nachfragen unserer Zeitung mit. Erst dann könne er Aussagen über die Zukunft der Königstherme machen.

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