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Königsbrunn: Königsbrunns Bus-Linien werden neu geordnet

Königsbrunn

Königsbrunns Bus-Linien werden neu geordnet

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    Die Straßenbahn und die Haltestelle Zentrum sind die Fixpunkte der Planung für die Buslinien in Königsbrunn.
    Die Straßenbahn und die Haltestelle Zentrum sind die Fixpunkte der Planung für die Buslinien in Königsbrunn. Foto: Adrian Bauer

    Der 12. Dezember 2021 soll für Königsbrunn die Jungfernfahrt der Straßenbahn bringen. In der Vorbereitung des Anschlusses ans Schienennetz musste der AVV in Absprache mit der Stadtverwaltung die Buslinien neu ordnen. Denn die sollen künftig auf die Linie 3 als zentrales Element und Hauptverbindung nach Augsburg ausgerichtet werden. Nach mehreren Diskussionsrunden mit Stadträten und Fraktionschefs hat Franziska Benz, beim AVV zuständig für die Gestaltung der Buslinien, nun bei der Ratssitzung am Dienstag das Resultat vorgestellt. Einige Stadträte sahen noch Schwächen, letztlich wurde das Konzept aber einstimmig angenommen.

    Zentraler Wunsch der Königsbrunner waren eine schnelle Anbindung der Buslinien an die Endhaltestelle der Straßenbahn am ZOB sowie kurze Umsteigezeiten. Vollständig gewährleisten könne man dies aufgrund der unterschiedlichen Taktungen der Linien nicht, sagte Franziska Benz. Doch für die Lastzeiten werden die Fahrpläne so gestaltet, dass die Bus-Fahrgäste nicht länger als zwei bis vier Minuten warten müssen. Das gilt morgens für die Hauptpendlerströme Richtung Augsburg und ab mittags, wenn die Schüler zurückkommen, für die Gegenrichtung.

    Königsbrunns Stadtgebiet wird im wesentlichen von vier Buslinien bedient

    Das Königsbrunner Stadtgebiet wird ab Dezember 2021 im Wesentlichen durch vier Buslinien abgedeckt. Die Linie 810 führt dann von der Königsbrunner Haltestelle Zentrum entlang der alten B17 bis zum Straßenbahnanschluss der Linie 2 bei Haunstetten Nord. Diese Direktverknüpfung habe sich bewährt und solle daher weiter angeboten werden, sagte Benz. Das Problem einer Doppelung mit der Linie 3 bestehe nicht, weil entlang der Hauptstraße ausreichend Fahrgastaufkommen zur Straßenbahn oder den Haltestellen in Haunstetten bestehe.

    Viel diskutiert wurde über die Linie 820, für die eine westliche und eine östliche Variante angedacht worden war. Die westliche Variante hätte den städtischen Friedhof, die Wertachstraße und das Brunnenzentrum angebunden. Letztlich wurde diese Variante aber verworfen. Der Bus der Linie 820 verkehrt nun vom Zentrum über die Egerländer und die Karwendelstraße und den Marktplatz. In eine Richtung wird auch die Haltestelle Robert-Koch-Straße weiterhin angebunden - was angesichts der kleinen Wohnstraßen in dem Bereich keine leichte Aufgabe gewesen sei, sagte Benz. Der städtische Friedhof wird nun über die Linie 782 angebunden, deren Taktung noch verstärkt werden soll.

    Königsbrunn: Linie vom Eichenplatz ohne Schlenker zum Festplatz

    Eine Menge Diskussionsstoff lieferte auch die Linie 830, die den Eichenplatz mit dem Zentrum verbinden soll. Hier war im Gespräch, auch den Festplatz mit anzubinden. Dies sei aber verworfen worden, um den Fahrgästen eine schnelle Verbindung ins Zentrum zu bieten, sagte Benz: "In der jetzigen Form wäre man in 15 Minuten vom Eichenplatz am ZOB." Zeigen muss sich allerdings noch, ob diese Marke zu Hauptverkehrszeiten einzuhalten ist, sagte Franziska Benz: "Der Bus muss häufig abbiegen und fährt im Zickzack durchs Wohngebiet." Möglicherweise muss bei der Linienführung noch nachgebessert werden. Auch neue Park- und Abbiegeregeln wären möglich, um dem Bus ein schnelles Vorankommen zu ermöglichen.

    Das Gewerbegebiet Süd wird künftig über die Linie 840 vom Zentrum angebunden, die auch über die Römerallee und die Gartenstraße führt. Für Pendler, die aus Bobingen zur Arbeit ins Gewerbegebiet fahren, bedeutet das eine große Umstellung. Denn im Zuge der Verstärkung des Takts der Linie 782 fällt die Linie 735 weg, die derzeit Bobingen direkt mit dem Gewerbegebiet verbindet. Die Pendler müssen nun ins Zentrum fahren und von dort aus mit der Linie 840 in Richtung Süden. Mit dieser Lösung sei man in zehn Minuten vom Bobinger Bahnhof in Königsbrunn und in weiteren 20 Minuten im Gewerbegebiet, sagte Franziska Benz.

    Florian Kubsch bedauert Wegfall der Linie 735 in Königsbrunn

    Florian Kubsch (SPD) attestierte dem System einige Schwächen: Aus seiner Sicht wären sowohl die Linie 782 als auch die Linie 735 nötig, um die Bedürfnisse der Fahrgäste abzudecken. Für die Arbeiter stelle die jetzige Lösung eine klare Verschlechterung dar. Zudem bedauerte er, dass weiter weiße Flecken auf der ÖPNV-Karte bestehen, wie die Einkaufsmärkte an der Germanenstraße, die sowohl von der alten B17 als auch von der Tram nur mühsam erreichbar sind. Auch Alwin Jung (Grüne) sagte, dass die Praxiserfahrungen wohl noch Nachjustierungen bringen würden. Unverändert in Königsbrunn verkehren die Linien 100, 739 und der Nachtbus.

    Weil noch Verträge mit Busunternehmen laufen, bildet dieses Konzept einen Zwischenschritt. Ab 2023 soll dann eine endgültige Version feststehen und der Betrieb auf Elektrobusse umgestellt werden. Eine Herausforderung wird dabei noch die nötige Ladeinfrastruktur sein. Eine große Stromtankstelle für alle sechs bis acht E-Busse, die künftig durch Königsbrunn rollen, wäre nicht wirtschaftlich. Denn die Stadt zahlt für die Bereitstellung des Stroms, nicht nur für die getankte Energie. Somit müssten Ladesäulen auch von Privatnutzern verwendet und dezentral aufgestellt werden, sagte Bürgermeister Feigl. Eine entsprechende Studie ist bereits in Arbeit.

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