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Königsbrunn: Königsbrunner verkauft Würstchen auf dem eigenen Grundstück statt auf Festen

Königsbrunn

Königsbrunner verkauft Würstchen auf dem eigenen Grundstück statt auf Festen

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    Maurice Gaul hat seine Imbissbude jetzt in der Richthofen Straße im Königsbrunner Industriegebiet Süd aufgestellt.
    Maurice Gaul hat seine Imbissbude jetzt in der Richthofen Straße im Königsbrunner Industriegebiet Süd aufgestellt. Foto: Helga Mohm

    Maurice Gaul steht in seiner Imbisshütte und brutzelt. Eigentlich ist er umgeben von Buden, doch im Moment steht er alleine da. Auf einem Grundstück im Industriegebiet Süd in Königsbrunn bietet er seine Speisen an. Eine Notlösung, denn die Corona-Krise macht dem Standbetreiber zu schaffen.

    Normalerweise verköstigt Gaul Festbesucher in der ganzen Region. Der Verkauf auf Märkten und Volksfesten ist seine Haupteinnahmequelle. Doch die meisten Veranstaltungen sind abgesagt – die Königsbrunner Gautsch, der Michaelimarkt in Schwabmünchen, der Augsburger Plärrer. „Ich habe gehofft, dass die Krise schneller vorbeigeht“, sagt der 40-Jährige. Doch die Zukunftsaussichten sind nicht rosig. Das Friedberger Volksfest, der Herbstplärrer – Gaul glaubt nicht daran, dass die Feste in diesem Jahr stattfinden.

    Erster Antrag auf Soforthilfe wurde abgelehnt

    Um über die Runden zu kommen, hat er staatliche Soforthilfe beantragt. Doch der erste Antrag wurde abgelehnt, der zweite steht noch aus. Nun ist der Königsbrunner selbst aktiv geworden und hat sich etwas einfallen lassen: Warum nicht verkaufen ohne Fest drumherum?

    Mit diesem Gedanken hat Gaul vor einer Woche seine Schlemmer-Hütte wieder geöffnet. Nun verkauft er Steaksemmeln, Bratwürste oder Schupfnudeln auf dem eigenen Grundstück in der Richthofenstraße in Königsbrunn.

    Zwar ist es für den Imbissbetreiber eine ungewohnte Situation – ohne den Trubel, die anderen Stände und die hunderten Festbesucher. Doch davon lässt er sich nicht abschrecken. „Es ist besser, als gar nichts zu machen“, sagt Gaul, der seit 22 Jahren im Familiengeschäft mitarbeitet und von einer Festwiese zur nächsten zieht.

    Schon der Großvater verkaufte Zuckerwatte auf dem Plärrer

    Schon sein Großvater verkaufte Zuckerwatte auf Jahrmärkten. 1963 bot dieser zum ersten Mal Süßwaren auf dem Augsburger Plärrer an. Die Tochter führte die Imbissbude weiter und erweiterte das Sortiment – ihr Reiberdatschi entwickelte sich zum Verkaufsschlager. Später spezialisierte sich die Familie auf deftige Speisen. Vor zwei Jahren übernahm Gaul das Geschäft von seinem Vater.

    Steaksemmeln, Würstel, Hamburger und Schupfnudeln

    In seiner Schlemmer-Hütte verkauft er Steaksemmeln, Würstel, Hamburger oder Schupfnudeln. Im Moment fällt das Sortiment etwas kleiner aus, doch seine Idee kommt an. „Es kommen mehr Kunden, als ich dachte“, sagt Gaul. Über soziale Netzwerke macht er auf seine Bude im Königsbrunner Industriegebiet aufmerksam.

    Er habe viele Stammkunden, auch von den im Industriegebiet ansässigen Firmen würden Mitarbeiter vorbeikommen. Ab nächster Woche will er auch Mittagsmenüs anbieten. Gegessen wird im Stehen – mit dem nötigen Abstand. Gaul weiß nicht, wann er das nächste Mal mit seiner Bude auf einem Jahrmarkt steht. Verkaufen will er seine Speisen trotzdem – auch ohne das festliche Treiben.

    Verkauf Die Schlemmer-Hütte steht während der Krise in der Richthofenstraße 1 in Königsbrunn und hat mittwochs bis samstags jeweils von 11 bis 17 Uhr geöffnet.

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