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Königsbrunn: Königsbrunner Streetworker fahren jetzt mit dem "Road Runner"

Königsbrunn

Königsbrunner Streetworker fahren jetzt mit dem "Road Runner"

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    Der neue Bus der Königsbrunner Streetworker. Im Bild von links nach rechts: Streetworker Michael Rothmund, Ralf Engelstätter, Richy Bieger, Bürgermeister Franz Feigl, Stadtrat Maximilian Wellner und Sponsor Tobias Hutter.
    Der neue Bus der Königsbrunner Streetworker. Im Bild von links nach rechts: Streetworker Michael Rothmund, Ralf Engelstätter, Richy Bieger, Bürgermeister Franz Feigl, Stadtrat Maximilian Wellner und Sponsor Tobias Hutter. Foto: Justin Lautenbach

    Nebelmaschine, Musik, aufgeregtes Murren. Ein roter Teppich wird aus einem kleinen Bus ausgerollt. Ein Mann springt sportlich aus dem Gefährt und rollt sich auf dem Teppich ab. Die Einweihung des neuen Streetwork-Busses setzten die Sozialarbeiter des Jugendzentrums Matrix in Königsbrunn bewusst in Szene.

    Streetwork, zu Deutsch Straßensozialarbeit, ist ein Hilfsangebot für Jugendliche, die Probleme haben. Die Beratung findet auf der Straße statt. Damit sollen Teenager erreicht werden, die das Angebot von Sozialarbeitern normalerweise nicht nutzen. Bis jetzt waren die Königsbrunner Streetworker zu Fuß im Stadtkern unterwegs, um mit den Jugendlichen zu arbeiten. Mit dem neuen Bus möchten sie mehr junge Menschen erreichen.

    Der Bus wird zum mobilen Beratungsraum der Sozialarbeiter

    Der Königsbrunner Streetworker Richy Bieger freut sich über das neue Gefährt: "Jetzt können wir unseren Radius erweitern und auch mehr Jugendlichen helfen." Mit dem Bus fahre er nachts 20 bis 25 Kilometer im Stadtgebiet. "So treffe ich Teenager, die ich davor einfach nicht erreichen konnte, weil sie nicht in Königsbrunn wohnen." Der neue Bus soll vor allem als mobiler Beratungsraum dienen. Nun könnten auch Jugendliche, die nicht mit Sozialarbeitern gesehen werden wollen, mit ihnen in Kontakt treten, sagt Bieger. In Königsbrunn kümmern sich insgesamt zwei Streetworker um die Sozialarbeit.

    "Ich bin froh, dass dieser kreativ gestaltete Bus das Stadtbild ergänzen wird", lobte Bürgermeister Franz Feigl. Auf dem Bus ist ein Graffiti der bekannten Cartoonfigur "Road Runner" aufgesprüht. Das moderne Design des Busses soll dazu beitragen, dass Jugendliche auf die Streetworker aufmerksam werden. Gestaltet wurde er vom Künstler Patrick Bastian und Jugendlichen aus dem Jugendzentrum. Bastian arbeitet öfter mit den Streetworkern zusammen: "Ich habe im Matrix schon Graffitiworkshops veranstaltet und die Innenwände gestaltet." Bürgermeister Feigl ist vom Design begeistert: "Der Road Runner war eine gute Wahl. Damit verbindet man nur Positives."

    Mit einer Nebelshow und einem artistischen Sprung wurde der neue Bus vorgestellt.
    Mit einer Nebelshow und einem artistischen Sprung wurde der neue Bus vorgestellt. Foto: Justin Lautenbach

    Königsbrunner Streetworker haben ein vielfältiges Angebot

    Die Jugendlichen werden in vielen verschiedenen Bereichen unterstützt. Der Bedarf an Streetwork bestünde in Königsbrunn auf jeden Fall, sagte Bieger. "In letzter Zeit haben wir viel Berufs- und Schulberatung gemacht." Darauf beschränkt sich die Arbeit der Sozialarbeiter aber nicht: "Wir bieten auch immer wieder größere Events an." Neben eigenen Aktionen ist das Matrix auch eine Heimat für das bekannte STAC-Festival, bei dem Musikbands aus der Region auftreten. Diese Veranstaltungen sollen im kommenden Jahr weitergehen.

    Die Teenager jedenfalls würden die Angebote gerne nutzen, sagte Bieger. Das bestätigten auch zwei Jugendliche, die bei der Einweihung des Busses dabei waren. Sie und ihre Freunde kämen oft ins Matrix und zu den Streetworkern: "Wir können immer mit Richy reden, wenn es ein Problem gibt. Er hilft uns immer weiter und schaut auch regelmäßig, wie es uns geht."

    Außerdem können im Matrix regelmäßige Angebote genutzt werden: In der Matrix X-Bar können die Jugendlichen in das Zentrum kommen und sich bei einem alkoholfreien Getränk und Billard mit Gleichaltrigen treffen. Zudem gibt es ein kleines Film- und Musikstudio. Interessierte Jugendliche können sich in der Werkstatt, beim Theater oder beim Projekt Umwelt und Nachhaltigkeit einbringen. Mit dem Bus soll diese Arbeit nun noch leichter fallen. "Wir möchten die Teenager animieren, ins Matrix zu kommen", sagte Bieger. Er hoffe, dass nun noch mehr Jugendliche das Jugendzentrum besuchen - auch solche, die bisher noch nicht dort zu Besuch waren.

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