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Königsbrunn: Königsbrunner Mittelschüler dürfen ihre Stimme abgeben

Königsbrunn

Königsbrunner Mittelschüler dürfen ihre Stimme abgeben

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    Wahlhelferinnen und Wahlhelfer aus den zehnten Klassen sorgen für einen geordneten Ablauf der Juniorwahl an der Mittelschule Königsbrunn.
    Wahlhelferinnen und Wahlhelfer aus den zehnten Klassen sorgen für einen geordneten Ablauf der Juniorwahl an der Mittelschule Königsbrunn. Foto: Adrian Bauer

    Die Wahlhelfer nehmen die Benachrichtigungen entgegen, haken den Namen auf der Liste ab und geben die Stimmzettel aus. Die Wählerinnen und Wähler machen in der Kabine ihre beiden Kreuzchen, falten den Zettel und werfen ihn in die Urne. Wären die handelnden Personen nicht erkennbar im jugendlichen Alter, könnte die Szenerie so in jedem Wahllokal Königsbrunns stattfinden. Bei der Juniorwahl an der Mittelschule in Königsbrunn wird das Geschehen am Wahltag so realistisch wie möglich durchgespielt. Die betreuenden Lehrkräfte Rebecca Ostermann und Jonathan Zeller freuen sich, mit wie viel Interesse die Schülerschaft und das Lehrerkollegium bei der Sache war.

    Erstes Zeichen dieses Interesses: "Wir waren überrascht, wie schnell wir die Wahlhelferposten besetzt hatten. Dass so schnell so viele Hände nach oben gehen, ist doch etwas ungewöhnlich", sagt Rebecca Ostermann. Schülerinnen und Schüler der zehnten Klassen betreuen das Wahllokal und zählen auch die Stimmen aus. Dabei gilt wie im richtigen Leben das Vier-Augen-Prinzip: Jeder Stimmzettel wird von zwei Personen angeschaut und in den Listen vermerkt. Einziger Unterschied zur echten Wahl: Die Stimmen werden schon ausgezählt, während im Nebenraum noch abgestimmt wird. "Wir müssen bis Freitag 18 Uhr unsere Zahlen an die Organisatoren in Berlin übermitteln, damit am Sonntag um 18 Uhr das Ergebnis präsentiert werden kann. Um das zu schaffen, müssen wir jetzt schon mit dem Auszählen beginnen", sagt Ostermann.

    288 Jugendliche nehmen an der Mittelschule Königsbrunn an der Juniorwahl teil

    4513 Schulen in ganz Deutschland nehmen an dem Projekt teil, das der überparteiliche Verein Kumulus aus Berlin organisiert. Im Landkreis Augsburg sind die Gymnasien in Königsbrunn, Neusäß und Gersthofen, die Realschule Schwabmünchen und die Helen-Keller-Schule in Dinkelscherben mit von der Partie. Die Mittelschule Königsbrunn ist die einzige Schule ihrer Art im Landkreis, bei der die Schüler mitmachen. "Das finde ich ein bisschen schade, weil man bei unseren Schülern merkt, dass das Interesse an der Wahl deutlich größer wird, als wenn es normal im Unterricht behandelt wird", sagt Rebecca Ostermann. Durch das Projekt bekämen sie deutlich bessere Antworten auf die Frage: "Was hat das mit mir zu tun?" 288 Jugendliche der siebten bis zehnten Klassen dürfen so ihre Stimme abgeben.

    Seit Schulbeginn haben die Lehrkräfte mit den Jugendlichen fächerübergreifend über die Wahl gesprochen. Sie setzten sich dabei ebenso mit den Wahlprogrammen auseinander wie mit den Aufgaben des Bundestags und dem Wahlprozess an sich. "Bei den Programmen haben wir uns wegen der kurzen Vorbereitungszeit auf die sechs im Bundestag vertretenen Parteien beschränkt", sagt Ostermann. Als Informationsquellen wurden die Angebote verschiedener Medien, wie unserer Zeitung, der Tagesschau und der ZDF-Nachrichtensendung "Logo", genutzt.

    Lehrkräfte wollen das Projekt an der Mittelschule Königsbrunn wiederholen

    Die Mittelschule Königsbrunn nahm zum ersten Mal an solch einem Projekt teil. Möglich wurde das, weil Unternehmer Christian Toth die Teilnahme durch den Kauf einer sogenannten Demokratieaktie im Wert von 250 Euro finanzierte. "Als wir uns beworben haben, war das Fördergeld für bayerische Schulen bereits aufgebraucht", sagt Ostermann. Daher habe man Toth angefragt, weil er mit seinem Edeka-Markt die Schulküche beliefert und Plätze für Schülerpraktika anbietet. Bei dem Stadtrat kam der Zweck natürlich besonders gut an: "Ich halte politische und demokratische Bildung generell für sehr wichtig. Deshalb habe ich das gerne unterstützt."

    Gefreut haben sich Rebecca Ostermann und Jonathan Zeller über das große Interesse aus dem Kollegium. Alle Klassen der Stufen sieben bis zehn beteiligen sich und die Organisatoren hoffen, dass durch das Projekt auch in den Familien der Jugendlichen noch mehr über die echten Wahlen gesprochen wird. Eine Neuauflage der Juniorwahlen zu den Europa- und Landtagswahlen können sie sich sehr gut vorstellen.

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