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Königsbrunn: Königsbrunn stellt Weichen bei der Kinderbetreuung

Königsbrunn

Königsbrunn stellt Weichen bei der Kinderbetreuung

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    Der Stadtrat von Königsbrunn hat sich für die AWO als Träger des neuen Kindergartens am östlichen Stadtrand entschieden.
    Der Stadtrat von Königsbrunn hat sich für die AWO als Träger des neuen Kindergartens am östlichen Stadtrand entschieden. Foto: Bernhard Weizenegger

    Der Königsbrunner Stadtrat hat sich in seiner vergangenen Sitzung mit der Kinderbetreuung und den Zuschüssen für Eltern befasst. Bei der finanziellen Unterstützung haben die Räte einen Grundsatzbeschluss gefasst. Bei der Vergabe der Trägerschaft der Kita im neuen Baugebiet am östlichen Stadtrand kam die AWO zum Zug. Bürgermeister Franz Feigl erklärte auch, warum freie Träger in Königsbrunn derzeit keine Chance haben.

    Für die Kindertagesstätte am östlichen Stadtrand habe es auch Überlegungen gegeben, diese in die Hände des städtischen Eigenbetriebs KukiJuFa zu legen, sagte der Bürgermeister. Doch da dort noch andere Aufgaben anstehen, wurde diese Idee zurückgestellt und mit der AWO ein bewährter und in der Stadt bekannter Träger vorgeschlagen, was die Stadträte auch einstimmig annahmen. Die Arbeiterwohlfahrt hatte bereits den Zuschlag für die geplante Kita an der Karwendelstraße erhalten. Dieses Bauvorhaben wurde allerdings aus Budgetgründen zugunsten des Baus im Neubaugebiet zurückgestellt.

    Bürgermeister Feigl derzeit gegen private Kita-Träger in Königsbrunn

    Frank Elter (AfD) fragte nach, warum bei der Vergabe eigentlich keine privaten Träger angefragt würden. Solche Kitas gebe es in anderen Städten bereits, aber bei Gesprächen wussten die Beteiligten überhaupt nichts von einer Ausschreibung in Königsbrunn. Diese Struktur sei historisch gewachsen, die Frage nach den Trägern habe sich lange Zeit nicht gestellt, sagte der Bürgermeister. Die Grundstücke, auf denen die Kitas stehen gehörten in der Anfangszeit den jeweiligen Trägern: den katholischen und evangelisch-lutherischen Gemeinden und der AWO. Diese Kooperation wurde auch fortgesetzt, als auf städtischen Grundstücken Betreuungseinrichtungen entstanden - wie beim Kindergarten St. Elisabeth oder der Krippe St. Johannes im Generationenpark.

    Als diese Einrichtungen entstanden, habe es noch keine Interessenten auf dem privaten Markt gegeben, sagte Feigl weiter: "Das hat sich mittlerweile möglicherweise gewandelt." Grundsätzlich seien unterschiedliche Träger eine gute Idee, der Zeitpunkt sei dagegen schlecht. Denn bereits jetzt gebe es einen harten Kampf um die Fachkräfte, den man mit zusätzlicher Konkurrenz nicht noch mehr anheizen wolle. "Einen weiteren Träger kann ich derzeit nicht gutheißen. Es wird ohnehin schwierig genug, zum Start der neuen Kita genug Personal für alle Gruppen zu finden", sagte Feigl. Markus Wiesmeier (SPD) erklärte, man fände es grundsätzlich nicht gut, wenn Bildung in Hände von Trägern mit wirtschaftlichen Interessen gelegt würden und fahre gut mit Kirchen und Wohlfahrtsverbänden.

    Königsbrunner Stadtrat hält derzeitige Förderung für ausreichend

    Weniger einig war man sich bei der Frage, ob die Stadt künftig mehr Zuschüsse für die Elternbeiträge der Kindergarten- und Krippenkinder zahlen sollte. Derzeit übernimmt die Stadt die Beiträge ab dem zweiten Kind. Bürgermeister Franz Feigl hielt eine Ausweitung der Finanzspritzen nicht für angezeigt. Die Stadt gebe mit Pauschalen bei den Defiziten den Kita-Trägern Planungssicherheit und den Eltern die Garantie für günstige Beiträge. In den meisten umliegenden Kommunen fielen die deutlich höher aus. Zudem gebe es vom Freistaat mittlerweile auch Fördergelder für den Kindergartenbesuch sodass die Belastung für die Eltern erschwinglich sei. Er regte an, die bisherige Lösung festzuschreiben, damit sie nicht jedes Jahr aufs Neue diskutiert werden müsse. Einzig bei Haushaltsschwierigkeiten der Stadt soll die Regelung nochmals auf die Tagesordnung kommen.

    Die SPD-Fraktion forderte in den vergangenen Jahren immer mehr finanzielle Zuwendungen für die Eltern. Die einstige Regelung, die auch die Erstgeborenen betraft, war vor einigen Jahren nur vorübergehend wegen Finanznöten ausgesetzt worden. Markus Wiesmeier sagte, angesichts der Haushaltslage sei eine volle Übernahme der Kitagebühren nicht machbar. 25 Prozent der Kosten für das erste Kind halte er aber für machbar: "Schließlich wurden auch viele Familien durch die Corona-Krise finanziell mehr belastet." Christian Toth (FDP) merkte an, dass durch die Schließungen im Winter, bei der denen nur eine Notbetreuung angeboten wurde, die Belastung für die Stadt geringer ausfalle. Dieses Geld könne man quasi als Modellprojekt in Zuschüsse für die Familien investieren und dann fürs nächste Jahr den Nutzen prüfen.

    Diese Vorschläge bekamen aber nur Unterstützung von SPD und FDP. Letztlich wurde der Vorschlag der Stadtverwaltung einstimmig angenommen. Ob damit die alljährliche Diskussion Geschichte ist, muss sich noch zeigen: Mithilfe eines Antrags könnte jede Stadtrats-Fraktion das Thema im kommenden Jahr wieder auf die Tagesordnung heben.

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