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Königsbrunn: Königsbrunn gedenkt Sudetendeutscher Landsmannschaft

Königsbrunn

Königsbrunn gedenkt Sudetendeutscher Landsmannschaft

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    „Ihr Glaube hat Ihnen nach dem Zweiten Weltkrieg geholfen, als Sie nichts mehr hatten als den Glauben. Ihr Glaube hat sehr viel beigetragen, dass sie in den vergangenen 70 Jahren unsere bayerische Erfolgsgeschichte so tatkräftig mitgestaltet haben“, sagte Carolina Trautner beim Festgottesdienst in der Königsbrunner Pfarrei Zur Göttlichen Vorsehung, wo mit vielen Ehrengästen der Gründung der Sudetendeutschen Landsmannschaft vor 70 Jahren gedacht wurde.

    Die Staatsministerin für Familie, Arbeit und Soziales lobte: „Sie zeigen eindrucksvoll, wie ungezwungen kulturelles und religiöses Leben zusammengehen und unsere Gesellschaft bereichern. Sie haben 1950 die Charta der Vertriebenen unterschrieben. Schon damals haben sie angefangen, Brücken in Europa zu bauen – was für eine Vision so kurz nach ihren leidvollen Erfahrungen.“

    Stellvertretender Landesvorsitzender der Sudetendeutschen Landsmannschaft Bayerns, Dietmar Heller, ging auf die Versöhnungsgespräche zwischen Sudetendeutschen und der Tschechei ein.
    Stellvertretender Landesvorsitzender der Sudetendeutschen Landsmannschaft Bayerns, Dietmar Heller, ging auf die Versöhnungsgespräche zwischen Sudetendeutschen und der Tschechei ein. Foto: Kurt Aue

    Auf die Rolle der Sudetendeutschen in Bayern ging auch der stellvertretende Landesvorsitzende der Sudetendeutschen Landsmannschaft Bayern, Dietmar Heller, ein. Er sagte: „Versöhnung ist wichtig, Versöhnung ist machbar“, sagte der Markt Rettenbacher. „Vor Tagen war ich beim Böhmer Versöhnungsmarsch. Wir sehen es bei der Deutsch-Französischen-Freundschaft der ehemaligen Erzfeinde. Helfen Sie mit, Wunden zu heilen in Europa.“

    Die Jugend soll sich für die Vertriebenen einsetzen

    Der Landesvorsitzende des Vertriebenenbunds, Christian Knauer, hatte einen Appell an die Jugend: Für sie werde es Zeit, sich für die Ziele der Vertriebenen einzusetzen. Knauer: „Sonst werden wir in 30 Jahren keinen 100. Geburtstag feiern können. Knauer bedankte sich bei allen, „die Verantwortung tragen. Kirche und die Sudetendeutschen haben dasselbe Problem: Wir müssen die Jugend begeistern für das, was uns Heimat und wichtig ist, ihnen unsere Werte, unsere Liebe zur Heimat weitergeben. Reisen wir mit ihnen nach Tschechien, zeigen wir ihnen den Böhmerwald.“

    Orts- und Kreisobmann Kurt Aue, der auch als Kreisvorsitzender des Bundes der Vertriebenen fungiert, erinnerte an die Vertreibung der Sudetendeutschen und an die Gründerjahre der Landsmannschaft in der neuen Heimat. Nach Königsbrunn kamen etwa 1200 Heimatvertriebene. Fünf Jahre nach der Ansiedlung und als die Hoffnung auf die Rückkehr in die alte Heimat vergebens war, wurde die Sudetendeutsche Landsmannschaft gegründet. So auch in Königsbrunn. Am 25. April 1950 versammelten sich einige Sudetendeutsche in der Krone und wählten mit Alfred Adler den ersten Obmann der Königsbrunner Landsmannschaft. In diesem Zusammenhang wurde auch gleich der Kreisobmann gewählt. Im Jahre 1958 gründete sich die Egerländer Gmoi in Königsbrunn. Erster Vorsitzender war Hans Langhammer.

    Sudetendeutsche stellten fast die Hälfte aller Königsbrunner Gemeinderäte

    Die Sudetendeutsche Landsmannschaft war mit damals über 300 Mitgliedern ein wichtiger Faktor in der damaligen Gemeinde Königsbrunn und stellte fast die Hälfte der Gemeinderäte. Als Königsbrunn zur Stadt erhoben wurde, stellte die Landsmannschaft noch ein Drittel der Stadträte, so Aue in seinen Ausführungen.

    Der Landesvorsitzende des Bundes der Vertriebenen Bayern, Christian Knauer, mahnte an, dass man sich in den Vertriebenenorganisationen verstärkt um den Nachwuchs kümmern müsse.
    Der Landesvorsitzende des Bundes der Vertriebenen Bayern, Christian Knauer, mahnte an, dass man sich in den Vertriebenenorganisationen verstärkt um den Nachwuchs kümmern müsse. Foto: Kurt Aue

    Stadtpfarrer Bernd Leumann ging in seiner Predigt auf das Thema Vertreibung ein und mahnte an, dass es keine Kriege mehr geben sollte. Die musikalische Gestaltung des Festgottesdienstes hatte ein Quintett des Blasorchesters Königsbrunn unter Leitung von Walter Schuler übernommen. Mit dem Auszugslied „Tief drin im Böhmerwald“, intoniert vom Blasorchester Königsbrunn, endete der festliche Gottesdienst. (anco/mcz)

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